Endlich wieder dicht!
Aufgrund handwerklicher Mängel war das Tonnendach eines Mehrfamilienhauses in Meppen seit Jahren undicht. Ein Gutachter empfahl eine Sanierung mit einer hochpolymeren Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahn auf Basis EVA.
Niemand möchte gerne von oben nass werden. Schon gar nicht in seiner Eigentumswohnung direkt unterm Dach. Dabei versprach gerade die Titanzinkdeckung des Tonnendaches auf einem Objekt in Meppen, dauerhaft dicht zu bleiben. Aber wie so oft, kam es ganz anders.
Immer wieder drang Feuchtigkeit in das Gebäude. Zuletzt gelangte das Wasser regelmäßig in eine der Wohnungen direkt unter dem rund 600 m² großen Tonnendach. Dessen Eigentümer, wie auch die restlichen Bewohner des Mehrfamilienhauses, wollten der Sache auf den Grund gehen. Kurzerhand beauftragte die Eigentümergemeinschaft einen Sachverständigen, die Ursache für die Undichtigkeiten zu klären.
Ursachenforschung
Das Gebäude in Meppen gehört zu einer Wohnanlage aus mehreren Häusern teils mit Tonnendach teils mit Zeltdach. Erbaut wurden sie in den Jahren 1997-98. Die Abdichtung auf allen Dächern wurde aus Titanzink erstellt. Um die Ursache für den Feuchteeintritt zu finden, verabredete sich der beauftragte Sachverständige für das Dachdecker- und Klempnerhandwerk Dachdecker- und Klempnermeister Jürgen Bünker aus Lingen vor Ort mit den Vertretern der Eigentümer. Schon bei der ersten Begehung des Tonnendaches fiel dem Experten auf, dass die Titanzinkdeckung vielfach repariert und ausgebessert worden war. Ein zweiter Ortstermin brachte dann in Verbindung mit einigen Dachöffnungen Aufschluss über den ausgeführten Dachaufbau (von innen nach außen):
– Innenbekleidung auf Unterkonstruktion,
– Luftdichtheitsschicht/feuchteadaptive Dampfbremsfolie,
– Wärmedämmung aus Mineralwolle in 140 mm Dicke,
– ca. 40-50 mm Luftschicht,
– Vollholzschalung in 24 mm Dicke auf Konterlattung und Stahlbinder,
– Zusatzdämmung unterhalb der Stahlbinder,
– Vordeckbahn, bituminös, besandet,
– Titanzink-Dachdeckung in Winkelstehfalz mit einer Scharenlänge von ca. 12,80 m.
Darüber hinaus sind in der Dachfläche Einbauteile wie Lüfter, Lichtkuppeln sowie Anschlagpunkte gegen Absturz integriert.
Komplettsanierung angeraten
Gleich vier Ursachen für die Dachschäden und damit verbundene Undichtheit der Titanzink-Deckung konnte der Sachverständige ausmachen. Aufgrund der zu großen Scharenlänge in Verbindung mit nicht geeigneten Haften bzw. hervorstehenden Nägeln kam es bei den temperaturbedingten Längenänderungen zu Spannungsrissen sowie zum Aufschneiden der Deckung im Bereich der Stehfalze. Zusätzlich zeigten sich erhöhte Mengen Feuchtigkeit an den Überlappungen der bituminösen Vordeckbahn. Diese führten in der Folge zu Löchern in der Dachdeckung durch Korrosion. Nicht zuletzt war die ausgeführte Winkelstehfalzdeckung, zumindest in Teilbereichen, für die vorhandene Dachneigung nicht geeignet. Alles in allem fiel das Urteil des erfahrenen Dachdecker- und Klempnermeisters Bünker niederschmetternd aus: er empfahl den Eigentümern die Komplettsanierung des Daches. „Eine weitere ‚Flickschusterei‘ ist schon aufgrund der weiter zunehmenden Schadenshäufigkeit nicht angesagt“, so DDM Bünker.
Wohl auch, weil die Eigentümer damit gerechnet hatten, dass die Dachdeckung komplett zu erneuern wäre, forderten sie den Sachverständigen auf, neben der Sanierung mit Titanzink eine qualitativ hochwertige wirtschaftliche Alternative vorzustellen. Aus Sicht des Sachverständigen besteht diese aus einer Abdichtung mit Evalon dual, einer hochpolymeren Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahn auf Basis EVA mit innenliegender Verstärkung.
Seit knapp 50 Jahren überzeugt das Dachabdichtungssystem Evalon der alwitra GmbH weltweit auf über 150 Mio. Quadratmetern Flachdachflächen. Optimal aufeinander abgestimmte Produkte in einem bewährten System bieten in allen Klimazonen der Welt dauerhaft Schutz vor Wind und Wetter. Mit ihrer Hochpolymerlegierung aus Ethylen-Vinyl-Acetat-Terpolymer (EVA) und Polyvinylchlorid (PVC) als vollwertige Dichtschicht auf der Ober- und Unterseite steht Evalon dual für hohe Qualität. Dank der mittigen Verstärkung erfüllt sie zum Beispiel alle Anforderungen für die mechanische Befestigung. Der hohe Anteil an hochpolymeren Feststoffen sorgt für gleichbleibende Eigenschaften und eine enorm lange Lebensdauer. Gleichzeitig wirkt die helle und glatte Oberfläche schmutzabweisend und reflektiert die Wärmestrahlung. Darüber hinaus überzeugt die witterungsstabile und wurzelfeste Evalon dual mit ihrem niedrigen Wasserdampfdiffusionswiderstand. Wie alle Evalon-Bahnen ist Evalon dual aufgrund ihrer Bitumenverträglichkeit auch bei Dachsanierungen einsetzbar. Die Fügung der Bahnen untereinander erfolgt mittels Heißluft oder Quellschweißmittel. Besonders praxisnah und sicher ist das große Angebot an Zubehör und Formteilen für die fachgerechte Ausbildung von typischen Dachdetails.
Neben der mittig mit Polyestergelege verstärkten Evalon dual ist das Dachbahnensystem je nach Dachaufbau und Nutzung unterseitig mit Polyestervlies als Evalon V, mit Glasvlies/Polyestervlies als Evalon VG sowie kaschiert und mit unterseitiger Selbstklebeschicht als Evalon VSK/VGSK erhältlich. Neben der Kennzeichnung mit dem CE-Zeichen als Dach- und Dichtungsbahn gemäß EN 13956 und EN 13967 liegen für alle Evalon-Bahnen umfassende Umwelt-Produkt-Deklarationen (EPD) – erstellt vom renommierten Institut Bauen und Umwelt (IBU) e.V. – vor.
„Es ist natürlich selbstverständlich, dass die Sanierung nicht von dem Betrieb des beauftragten Sachverständigen ausgeführt wird“, erklärt Jürgen Bünker. Vielmehr kam es zu einer Ausschreibung an der sich drei Dachdecker beteiligten. Ausgeführt wurde die Sanierung der Dachdeckung auf dem Tonnendach in Meppen letztlich vom Dachdeckermeisterbetrieb Benzel GmbH, Lingen. Innerhalb von einem Monat konnten drei Fachhandwerker unter der Leitung von Dachdeckermeister Simon Benzel die notwendigen Arbeiten durchführen und abschließen.
Abschnittsweise entfernten die Dachhandwerker die Titanzinkbleche und Vordeckbahn von der Holzschalung. Die war seinerzeit mit Glattnägel 60 mm befestigt worden. Im Laufe der Zeit haben sich die Nägel herausgearbeitet. Zusätzlich wurden mehrere Brettstöße nicht auf dem Sparren gesetzt, sodass die Fachhandwerker bei der Begehung einbrachen. Zu besseren Fixierung der Holzschalung wurden auf der gesamten Fläche über 6.000 neue Rillennägel 60 mm in die Stöße geschossen.
Immer bestens beraten
Nach der neuerlichen Befestigung der Holzschalung verlegten die Dachhandwerker zunächst unmittelbar auf der Holzschalung ein Rohglasvlies mit 120 g/m2. Darauf folgt die Dachabdichtung mit Evalon dual, die gemäß Windsoglastberechnung sowohl im Saum- wie auch im Mittenbereich der Bahn fixiert wurde. Wie bei der gesamten Planung der Sanierungsmaßnahme erhielten DDM Benzel und Helmut Hopmann, ebenfalls von der Benzel GmbH, auch bei der objektbezogenen Windsoglastberechnung Unterstützung durch den technischen Support von alwitra. „Sowohl im Vorfeld wie auch während der gesamten Sanierung wurden wir seitens alwitra immer bestens unterstützt“, so Helmut Hopmann.
Handwerkliche Lösung für mehr Sicherheit
Im Rahmen der Sanierung der Dachfläche sollte zugleich die Belüftung zwischen Wärmedämmung und Holzschalung verbessert werden. Hierfür waren zunächst im Firstbereich des Tonnendaches je zwei Lüfter pro Sparrenfeld vorgesehen. In Summe hätten dies 80 Lüfter für den gesamten Firstbereich ergeben. Gemeinsam mit Helmut Hopmann entwickelte DDM Simon Benzel eine Alternative, mit der die Anzahl der Durchdringungen erheblich reduziert und gleichzeitig für eine ausreichende Be- und Entlüftung gesorgt wurde: ein handwerklich erstellter durchgängiger Firstlüfter. Dazu kanteten die Dachdecker zwei Lochbleche drei Mal, jeweils eins für die linke und eins für die rechte Seite. So entstand ein aufrecht stehender Lüftungsbereich. Die oberen Schenkel der links und rechts angeordneten Lüftungsbleche bilden zugleich die Auflagefläche für die gekanteten Abdeckungen aus Evalon-kaschierten Verbundblechen. Für den notwendigen Spritzwasserschutz sorgen zwei auf den unteren Schenkeln der Lochbleche aufliegende Verbundbleche. Dank der Kombination von Loch- und Verbundblech konnte die Abdichtung aus Evalon dual materialhomogen und durchgehend an den Firstlüfter angeschlossen werden. Alle Bereiche, in denen die Bleche verschraubt wurden, überschweißten die Dachdecker mit passend zugeschnittenen Evalon-Bahnen.
Auch die beiden Ortgänge des Tonnendaches erstellten die Fachhandwerker aus gekanteten Verbundblechen. Die segmentierten Bleche überdecken sich schuppenartig, um die Krümmung des Tonnendaches aufzunehmen.
Durch die Sanierung des Tonnendaches in Meppen mit Evalon dual konnten nicht nur Undichtigkeiten beseitigt, sondern auch eine technisch hochwertige und wirtschaftliche Alternative zur Titanzinkdeckung realisiert werden. Auf die vorgeschlagenen Strukturprofile, mit denen die Stehfalzoptik wieder aufgegriffen werden sollte, verzichteten die Eigentümer. Sie stehen zu ihrer neuen Kunststoff-Dachabdichtung mit Evalon dual.
Innerhalb von einem Monat
konnten drei Fachhandwerker
die notwendigen Arbeiten durchführen und abschließen.
Die durchgeführte Sanierung ist eine technisch hochwertige
und wirtschaftliche Alternative zur Titanzinkdeckung.