Wärmedämmung

Gesund bauen, gesund wohnen

Die Grundlage unserer Gesundheit ruht auf drei Säulen: Ernährung, Bewegung und Lebensweise. Unsere Lebensweise ist unmittelbar mit unserem Lebensraum verbunden. Hinzu kommt, dass mit der richtigen Bauweise und den richtigen Baustoffen dieser Lebensraum optimal gestaltet werden kann.

Eine wirksame kostensenkende Maßnahme

Eine der wirksamsten Maßnahmen für den gesunden Lebensraum ist eine optimale Dämmung der Fassade. Denn durch Dämmung entsteht Behaglichkeit.

Mit einer effizienten Wärmedämmung werden die Wände in der kalten Jahreszeit warm gehalten und im Sommer abgeschirmt gegen die Hitze von aussen. So wird das Wohnen behaglicher und gesünder, weil der Impuls hoch zu heizen oder runter zu kühlen gar nicht erst entsteht. Durch die Dämmung bleibt die Temperatur konstanter im Raum und Energieverluste werden vermieden, was das Wohlbefinden im Innenraum steigert. Bei gut gedämmten Aussenwänden liegt die Oberflächentemperatur der Wand auch in der kalten Jahreszeit nahe der Raumlufttemperatur.

Ohne Wärmedämmung liegt die Oberflächentemperaturen im Winter auch nach längerem Heizen immer noch weit unter der Raumlufttemperatur. Das hat spürbare Folgen für die Behaglichkeit. Um sich dennoch wohlzufühlen, wird häufig die Raumtemperatur wesentlich erhöht und dies hat wiederum Folgen hinsichtlich der Heizkosten. Ist die Differenz zwischen Raumlufttemperatur und Wandtemperatur größer als 3 °C, kommt es zu unangenehmen Luftströmungen: warme Luft steigt auf und kalte Luft zieht nach. Dieses Phänomen wird auch als „Konvektion“ bezeichnet. Die Abkühlung der Raumluft an den Wandoberflächen wird durch Wärmedämmung verringert. Das Entstehen von Kaltluftschichten am Boden wird unterdrückt und die Behaglichkeit nimmt zu, ohne dass zusätzliche Heizenergie benötigt wird.

Um sich in Innenräumen wohl zu fühlen, braucht es neben der richtigen Raumtemperatur auch die richtige Luftfeuchtigkeit. Als angenehmes Raumklima empfinden wir einen Bereich zwischen 40 und 60 % relative Feuchte.

Eine geringe Luftfeuchte – unter 30 % – führt zur Austrocknung der Schleimhäute von Nase und Rachen sowie zu trockener Augenbindehaut. Zudem kommt es zu stärkerem Austrocknen von Holzböden oder Möbeln, was die Staubbildung fördert. In trockener Luft können sich Bakterien und Viren länger halten, was in Verbindung mit Austrocknung der Schleimhäute die Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen erhöht.

Schimmel vorbeugen

Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kann die im Raum freigesetzte Feuchtigkeit nicht mehr ausreichend von der Luft aufgenommen werden. Die Feuchtigkeit kondensiert vor allem in der kalten Jahreszeit an Wänden sowie in kühlen Raumecken und kann zu Schimmelbildung führen.

Der Mensch produziert im Wohnbereich die meiste Feuchtigkeit. Bei einem 4-köpfigen Haushalt werden ca. 10 l täglich Wasser für Kochen, Duschen, Atmung, Wäschetrocknen oder von Grünpflanzen abgegeben.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann massive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Der Zusammenhang zwischen Feuchteschäden in Wohnungen und gesundheitlichen Beschwerden ist unumstritten. Durch Feuchtigkeit hervorgerufenen Schäden, wie z. B. Schimmel, erhöht das Risiko an Asthma zu erkranken um 50 % und das Allergierisiko um 30 %.

Relative Luftfeuchtigkeit

Eine Wärmedämmung zeigt in Untersuchungen eindeutig einen positiven Effekt auf die relative Luftfeuchtigkeit und damit auch auf ein ausgewogenes Raumklima.

Die Messungen der Wissenschaftler im „VIVA Forschungspark“ zeigen, dass ein gedämmtes Ziegelhaus auch während der Heizperiode im gesunden Bereich der Luftfeuchtigkeit bleibt, während das ungedämmte Haus in den riskanten Bereich unter 40 % rel. Feuchte fällt. Dadurch können trockene Schleimhäute und das damit verbundene Infektionsrisiko vermieden werden.

Wie bereits erwähnt, kühlen bei einem ungedämmten Haus die Aussenwände im Winter stärker ab und somit sinkt auch die innere Oberflächentemperatur der Wände.

Um dennoch eine behagliche Raumtemperatur im gesamten Raum zu erreichen, muss die Raumtemperatur in ungedämmten Häusern deutlich höher sein. Das reduziert einerseits die Behaglichkeit durch erhöhte Konvektion, gleichzeitig muss auch stetig mehr geheizt werden, um den Wärmeaustausch mit den kühlen Wänden zu kompensieren. Diese erhöhten Heizzyklen führen zu einer Reduktion der Luftfeuchtigkeit, weil warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann und damit die relative Luftfeuchtigkeit sinkt.

Warme Wände verhindern die Kondensation von Feuchtigkeit und damit die Bildung von gesundheitsschädlichem Schimmel. Eine gute Warmedämmung ist somit die Voraussetzung für ein gesundes, schimmelfreies Wohnklima.

Zu einem Wachstum von Schimmelpilzen/Sporen, die immer im Innenraum vorhanden sind, kommt es aber nur, wenn die Sporen auf eine feuchte Oberfläche treffen. Diese entstehen, wenn im Raum freigesetzte Feuchtigkeit nicht mehr ausreichend von der Luft aufgenommen werden kann und daher an Wänden oder kühlen Raumecken kondensiert. Diese Feuchtigkeit bildet den perfekten Nährboden für Schimmelsporen und es kommt zu einem sichtbaren Schimmelbefall.

Achtung Gesundheitsgefahrt

Von Schimmelpilzen kann eine Gesundheitsgefahr ausgehen, wenn die Sporen in großer Zahl eingeatmet werden. Grundsätzlich sind alle Schimmelpilze in der Lage, allergische Reaktionen, auszulösen. Wer in einer feuchten, schimmeligen Wohnung lebt, hat außerdem ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen und Atemwegsinfektionen sowie für eine Verstärkung einer vorhandenen Asthmaerkrankung.

Wärmedämmung beugt Schimmelbildung vor, denn die Oberflächentemperaturen auf der Innenseite gedämmter Wande liegen in der Regel zwischen 17 bis 19 °C. Bei diesen Temperaturen kann kein Tauwasser (Kondensat) entstehen. Erst bei einer Wandtemperatur unter 14 °C in Kombination mit einer Luftfeuchtigkeit von mehr als 50 % wird es kritisch.

Eine unterschiedliche Wärmeleitung von Baustoffen sowie Konstruktionsfehler führen zu Wärmebrücken. Diese verursachen nicht nur einen erhöhten Heizwärmebedarf, sondern können aufgrund der geringeren Innenoberflächentemperaturen zur Schimmelbildung führen. Ausserdem kann der Tauwasserausfall zur Schädigung der Bausubstanz führen.

Die richtige Wahl des Putzsystems kann die Regeneration und Wohngesundheit der Bewohner unterstützen. „Klima Kalkputze“ sind aufgrund ihres hohen Kalkgehaltes alkalisch und so schimmelhemmend. Durch ihre besonders guten Sorptionseigenschaften sind sie klimaregulierend und tragen damit aktiv zu wohngesunder Behaglichkeit bei.

Optimal: eine hohe Speichermasse

Untersuchungen zeigen: Bei Häusern mit guter Aussendämmung und hoher Masse der Bauteile wird Energie am besten gespeichert und Temperaturschwankungen werden optimal ausgeglichen. Bauteile mit hoher Speichermasse, z. B. massive Wände, Estriche oder auch Putze, können Wärmeenergie gut aufnehmen, speichern und wieder abgeben, wenn es kühler wird.

Ist der Innenraum im Winter auf eine wohlige Temperatur gebracht, sinkt die Temperatur nicht mehr so schnell ab. So erwärmt sich der Wohnraum zum Beispiel nach dem Lüften wieder schnell auf eine angenehme Terrmperatur. Die Wand und der Boden wirken wie ein Kachelofen. Im Gegenzug bleiben die Räume im Sommer länger angenehm kühl.

Je besser die Wärmedämmung, umso besser können die Bauteile ihre Speichermasse ausnutzen, da die Wände von Außen geschützt werden und so keine Energie verloren gehen kann. Diese Speichermasse ist durch nichts zu ersetzen. Sie sorgt für gleichmäßiges Raumklima, nimmt die Temperatur auf, speichert sie und gibt sie wieder ab, wenn sie benötigt wird.

Ein Raum mit viel Speichermasse überhitzt deutlich langsamer und kühlt deutlich langsamer aus. Eine hohe Speichermasse hat somit auch eine große Wirkung auf den Wohlfühlfaktor im Raum. Eine massive Bauweise wirkt sich außerdem positiv auf den Schallschutz und die Raumakustik aus.

Schallschutz, Trittschalldämmung und Raumakustik

Von außen wirkt beispielsweise Straßenlärm auf uns ein. Innen beeinflusst Trittschall das Wohlfühlen oder die Nachbarn im Stockwerk darüber sind zu hören.

Auch die Einrichtung der eigenen vier Wände spielt hier eine wichtige Rolle. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Häusern aus Beton der Außenlärm nur etwa halb so laut empfunden wird, wie in Häusern in Holzrahmenbauweise mit Gipskartonbeplankung. Ruhe und eine angenehme Akustik sind wesentliche Faktoren zur schnellen und ausreichenden Regeneration.

Schallschutz, Trittschalldämmung und Raumakustik sind relevante Qualitätsmerkmale für Gebäude und von großer Bedeutung, wenn es um das Wohlbefinden und die Gesundheit der Nutzer geht. Lärm zählt zu den am unangenehmsten empfundenen Umwelteinflüssen und ist einer der stärksten Stressoren.

Aufgabe des Schallschutzes ist es, Geräusche von draußen oder aus Nebenräumen abzupuffern. Unter Lärm wird unerwünschter, störender und belästigender oder schädigender Schall verstanden. Lärm ist kein physikalischer, sondern ein subjektiver Begriff, d. h. ob Schall als Lärm wahrgenommen wird, hängt vom Empfinden der Betroffenen ab. Lärm ist nur teilweise durch messbare Größen objektivierbar (z. B. Lautstärke, Signalverlauf, Tonhöhe). Die Störwirkungen von Lärm reichen von leichten Irritationen bis hin zu tatsächlichen Gesundheitsbeeinträchtigungen.

Die Schallmessungen im „VIVA Forschungspark“ zeigten: Massive Bauteile und Wärmedämmung reduzieren Außenlärm um bis zu 50 %. Neben dem Wärmeschutz ist ein guter Schallschutz heute ein maßgebliches Kriterium für hochwertige Bauten. Lärmbelästigung, die in Form von weitergeleitetem Trittschall auftritt, kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Je besser einzelne Bauteile voneinander entkoppelt sind, umso besser lässt sich der Trittschall eindämmen. Je massiver die Wände, Decken und Böden, desto besser der Schallschutz.

Raumluftqualität und Schadstoffbelastung in Innenräumen

Die Wissenschaft verfügt heute über immer detailliertere toxikologische Erkenntnisse zu Einflüssen von Schadstoffen auf den menschlichen Organismus. Besonders in Neubauten oder nach Renovierungen sind erhöhte Schadstoffbelastungen in Innenräumen möglich, die bei den Bewohnern Geruchsbelastungen oder gesundheitliche Probleme auslösen können.

Bei den sog. VOC (volatile organic compounds) handelt es sich um flüchtige Reiz- und Geruchsstoffe, die in vielen Produkten – so auch in Baustoffen – enthalten sind. Insbesondere Schwangere, Säuglinge und Kinder sind von diesen Schadstoffbelastungen durch VOC betroffen. Es kann u. a. zu Reizerscheinungen der Atemwege und Augen oder zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen, bis hin zu allergischen Beschwerden führen.

Dichte Bauweise

Um Energie zu sparen, werden unsere „Lebensräume“ immer dichter ausgeführt. Damit die Raumluft dabei trotzdem „gesund“ bleibt und unsere Gesundheit nicht beeinträchtigt wird, muss auf Qualität und Funktion der eingesetzten Baumaterialien geachtet werden. Diese bleiben meist für die gesamte Lebensdauer im Gebäude und dürfen daher keine Schadstoffe abgeben, die krank macht.

Der Mensch verbringt rund 90 % seiner Lebenszeit in geschlossenen Räumen. Deshalb lohnt es sich, der Innenwand und dem Raumklima besondere Beachtung zu schenken.

Die dichte Bauweise hat zur Folge, dass es bei unzureichender Lüftung zu einer Anreicherung von im Innenraum freigesetzten chemischen und biologischen Stoffen in der Raumluft kommt. Um dies zu vermeiden, hilft neben verstärktem Lüften die Verwendung emissionsarmer bzw. wenn möglich emissionsfreier Bauprodukte.

Auch Baustoffe, die nicht sichtbar, sondern durch weitere Beschichtungen verdeckt sind (z. B. Mauermörtel und Estriche), können die Raumluft negativ beeinflussen. Deshalb bietet ein auf wohngesundheitliche Unbedenklichkeit geprüftes umfassendes Produktpaket eine hohe Sicherheit zur Schaffung wohngesunder Innenräume.

Der Zusammenhang zwischen Feuchteschäden in Wohnungen und gesundheitlichen Beschwerden ist unumstritten.

Die richtige Wahl des Putzsystems kann die Regeneration und Wohngesundheit der Bewohner unterstützen.

Viva-Forschungspark

· Europas größtes Forschungsprojekt für vergleichende Baustoffe

· Erforscht Zusammenhänge zwischen Baustoffen und Gesundheit

· Direkt beim Innovationszentrum in Wopfing stehen zwölf identische Forschungshäuser mit unterschiedlicher Bauweise

· 33 Sensoren pro Haus

· 1,5 Mio. Messdaten/Monat

· Externe Analyse durch Forschungspartner

Mehr Informationen unter www.baumit.com/viva-forschungspark

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