Grünes Dach für farbenfrohes Bauwerk

Ausgehend vom 54 m hohen zentralen Eingangshochhaus schlängeln sich zwei Flügel nach Norden und Westen. Ein unverwechselbares Highlight ist die – für die Berliner Architekten Sauerbruch Hutton charakteristische – farbenfrohe Fassadengestaltung des 13-geschossigen Turms und der beiden jeweils 5-geschossigen Gebäudeflügel mit etwa 30.000 Keramikelementen in 20 unterschiedlichen Farbtönen. Neben einer unverwechselbaren Fassade trägt auch das Dach zum außergewöhnlichen Gebäudekonzept bei: Sämtliche Gebäudeteile haben eine wellenförmige, runde Geometrie, an die der gesamte Dachaufbau angepasst werden musste.

Sichere Dachabdichtung trotz außergewöhnlicher Dachgeometrie

Im ersten Schritt wurden Bitumendampfsperren auf der Stahlbetondecke sowie eine Wärmedämmung verlegt. Darauf wurde die Kunststoffabdichtungsbahn Sarnafil TG 76-18 Felt (1,8 mm Dicke) der Sika Deutschland GmbH verlegt. Sie ist für den verklebten Aufbau auch für Dächer mit Kiesauflast und Begrünung konzipiert und entsprechend dem Verfahren der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) resistent nach FLL gegen Wurzeln und Rhizome. Die weichmacherfreie, recycelbare Kunststoffabdichtungsbahn auf der Basis hochwertiger, flexibler Polyolefine (FPO) mit sehr hoher Nutzungsdauer bringt positive Nachhaltigkeitsaspekte auf das Dach. Damit trug sie dazu bei, dass die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen das Gebäude mit dem Zertifikat Platin auszeichnete.

Die Kunststoffabdichtungsbahn ist für die Dimensionsstabilität mit einer Einlage aus Glasvlies ausgestattet sowie mit einer unterseitigen Kaschierung aus Polyestervlies, die als Haftbrücke und Ausgleichslage für die flächige Verklebung dient. Verklebt wurde ein Großteil der Dachflächen mit dem Klebstoff Sikaplan C 300, einzelne Teilbereiche wurden aufgrund der bis zu 54 m hohen Türme mit Sarnafil TS 77-18 im Sarnabar Schienensystem mechanisch befestigt und anschließend extensiv begrünt. Auch diese Dachabdichtung aus FPO ist nach den hohen Anforderungen FLL hinsichtlich Wurzel- und Rhizomfestigkeit geprüft.

Weitere Abdichtungsleistungen

Neben der klassischen Dachabdichtung sorgte Sika Deutschland mit ihren Systemlösungen für die Dichtigkeit weiterer Gebäudeteile: So galt es auch einen ca. 5 m hohen Betondeckel mit einem Radius von etwa 10 m auf einer Betonfläche abzudichten. Er bildet im Foyer eine Kuppel über dem Stadtmodell von Hamburg. Auch dieses gestalterische Element wurde anschließend begrünt.

Die auf dem Dach verwendete Kunststoff-abdichtungsbahn Sarnafil TG 76-18 Felt kam auch bei der über 5000 m² großen Tiefgaragendecke zum Einsatz, auf der sich nun weitere grüne Parkflächen befinden. Dieser zweite Abschnitt wurde in Teilbereichen abgeschottet, mit Sarnafil-Rohrstutzen versehen und anschließend intensiv begrünt. Dazu pflanzte man Bäume unter anderem in einem 1 m tiefen Pflanzbecken, mit einem 9,9 cm permanenten Wasseranstau. Diese nasse Herausforderung machte eine absolut zuverlässige Dachabdichtung erforderlich.

Zu guter Letzt mussten noch die Außentreppenanlagen am Gebäude abgedichtet werden. Hierfür verwendete man allerdings Flüssigkunststoff, das System SikaRoof MTC 18. Es ist besonders schnell regenfest und kann durch geringe Trocknungszeiten zwischen den einzelnen Schichten schnell und auch bei schlechter Witterung gut verarbeitet werden.  Vorrangiger Grund für den systemgerechten Einsatz des hochwertigen Flüssigkunststoffs waren die schwierigen Anschluss- und Detailsituationen der Treppen. Der Vorteil: Der Übergang zwischen der FPO-Abdichtungsbahn und dem Flüssigkunststoff wurde mit den Produkten eines einzigen Herstellers ausgeführt. So kann jeder Garantieausschluss aus dem umfangreichen Garantiepaket der Sika Deutschland GmbH vermieden werden.

TÜV SÜD-zertifizierte Betreuung

Um das optimale Zusammenspiel zwischen den eingesetzten Materialien, der Ausführung der Dacharbeiten sowie allen Projektpartnern sicherzustellen und zu dokumentieren, wurde das Dach der BSU Hamburg TÜV-zertifiziert. Diese Zertifizierung beginnt bei der Produktionskontrolle der Materialien, beinhaltet hoch qualifizierte, vom TÜV freigegebene Anwendungstechniker sowie produktspezifische Schulungen für den ausführenden Handwerksbetrieb. Die intensive Betreuung der Baustelle reicht bis zu einem objektspezifischen Schlussprotokoll des TÜV SÜD. Dies bietet sowohl dem Bauherrn als auch dem Planer eine besonders hohe Sicherheit bezüglich der Qualität des Daches. Die umfangreiche Beratungsunterstützung des Herstellers bei Planung und Ausschreibung sorgte bereits im Vorfeld für einen optimalen Projektstart.

Das Objekt BSU Hamburg zeigt, dass die Bereiche Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit professionell in einem optisch hervorragenden Bauwerk vereinbart werden können.