Hoher Wohnkomfort für „Best Ager“
In rein monolithischer Bauweise wurde in Holzwickede ein hochwertig ausgestattetes Mehrfamilienhaus auf „Effizienzhaus 70“-Niveau realisiert. Für konstant niedrige Wohnnebenkosten sorgen neben der dichten Gebäudehülle die kombinierte Wärmeerzeugung aus Gas-Brennwerttechnik, die thermische Solaranlage sowie ein dezentrales Lüftungskonzept.
Im Geschosswohnungsbau entwickelt sich aktuell bevorzugt am Rande der Innenstädte ein Gebäudetypus, der wie kaum ein anderer das Lebensgefühl einer ganzen Generation trifft: hochwertig ausgestattete Mehrspänner für sogenannte „Best Ager“. Diese Zielgruppe ist in der Regel kauferfahren und anspruchsvoll, will aber gleichzeitig ihren dritten Lebensabschnitt möglichst ungebunden und risikofrei erleben. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht neben der generellen Wohnqualität das Thema Wohnnebenkosten.
Fast schon prototypisch dafür steht ein Projekt, das von der „beta Eigenheim- und Grundstücksverwertungsgesellschaft mbH“ in Holzwickede bei Dortmund, am Rande des Ruhrgebietes realisiert wurde. Im Zuge der Nachverdichtung errichtete der Projektentwickler dort in unmittelbarer Nähe zur S-Bahn und nur wenige Fußminuten von der City entfernt einen Dreispänner mit Staffelgeschoss.
Prototypisch ist dieses Objekt dabei nicht nur aufgrund der beschriebenen Lage oder der auch hier kauferfahrenen Klientel jenseits der 60, die durchweg zuvor im nicht minder großzügigen Eigenheim gelebt hat. Prototypisch ist es vielmehr vor allem aufgrund seiner baulichen Ausführung und seiner technischen Ausstattung. So überzeugt die kubistische Architektur durch eine klare Geometrie mit einer signifikanten Fassadenunterteilung. In Verbindung mit den großen Glasflächen und der unterstreichenden Farbgebung gibt sie dem Objekt dadurch trotz seiner Größe in dem von Zweifamilienhäusern dominierten Umfeld eine bemerkenswerte Leichtigkeit.
Als eines der ersten Häuser ist das 8-Familienhaus nicht in gewohnter Bauweise mit WDVS-Dämmung errichtet worden, sondern rein monolithisch mit Außenwänden aus 36,5-er Porenbeton. In Verbindung mit der Haustechnik reicht das problemlos für die energetische Einstufung als KfW-Effizienzhaus 70. „Real kommen wir in der Gesamtbilanzierung hier aber schon fast beim KfW-Effizienzhaus 55 an“, sagt Bauleiter Gerd Scherf.
Für das Ehepaar Wilhelmi spielten die mit der guten Energiebilanz einhergehenden Verbrauchskosten von nur etwa 28 € pro Monat bereits beim Kauf ihres fast 100 m² großen Penthouses eine wesentliche Rolle: „Die durch die energiesparende Bauweise etwas höhere Erstinvestition in die Wohnung war als feste Größe von Anfang an kalkulierbar. Die von den Schwankungen der Energiepreise abhängenden Nebenkosten sind es nicht. Deswegen wollten wir hier eine möglichst geringe monatliche Belastung.“ Hinzu kam für sie „das negative Image, das Gebäudedämmung aus Polystyrol mittlerweile hat“, sagt Georg Wilhelmi. „Statt in einer plastikummantelten ‚Thermoskanne‘ leben wir jetzt in einem Haus mit natürlichen Baustoffen, bis hin zum Innenputz oder dem Fußboden aus Echtholz-Parkett. Das spürt man unseres Erachtens nach sogar ganz deutlich beim Raumklima.“
Dazu trägt zweifellos allerdings zu einem ganz erheblichen Teil auch das von der „beta Eigenheim- und Grundstücksverwertungsgesellschaft mbH“ in enger Zusammenarbeit mit Vaillant (Remscheid) sowie dem Heizungs- und Klimatechnikbetrieb Pedotherm (Geseke) entwickelte Wärme- und Lüftungskonzept bei. Durch den vergleichsweise geringen Primärenergiebedarf kann der Neubau in Holzwickede mit rund 681 m² Wohnfläche komplett über ein wandhängendes Gas-Brennwertgerät ecoTEC exclusive mit 46 kW Heizleistung sowie eine thermische Solaranlage mit zehn Flachkollektoren auroTHERM versorgt werden. Sie erbringen einen solaren Deckungsanteil von knapp 30 %. Die erzeugte Wärme wird in zwei bivalenten Solarspeichern à 800 l Inhalt gepuffert.
Die Verteilung der Heizwärme erfolgt über Fußbodenheizungen mit Einzelraumregelung; die Temperaturspreizung liegt bei 35 / 28 °C. Die Warmwasserbereitung in dem Objekt ist trinkwasserhygienisch optimal: über zwei Trinkwasserstationen Typ „aquaFLOW“ im Durchflussprinzip. So wird die umlaufende Wassermenge (PWH) möglichst gering gehalten.
Bauleiter Scherf sieht dieses gerade im Geschosswohnungsbau aktuell brennende Thema dabei aber noch nicht als ausgereizt an: „Die passende Temperaturhaltung im gesamten Rohrleitungsnetz und der regelmäßige Wasseraustausch gemäß bestimmungsgemäßem Betrieb kosten auch immer Hilfsenergien. Perspektivisch prüfen wir also aus hygienischen und energetischen Gründen, inwieweit beispielsweise die dezentrale PWH-Bereitung, vielleicht über elektrische Durchlauferhitzer, eine Alternative ist.“
In der Lüftung setzen die Haustechnik-Planer statt auf eine zentrale Lösung auf dezentrale, wohnungsweise arbeitende Anlagen recoVAIR, die lediglich an einen gemeinsamen, über Dach geführten Zu- und Abluftschacht angebunden wurden.
Der Projektentwickler kann auf diese Weise den für Haustechnik beanspruchten Anteil am umbauten Raum reduzieren und die Wohnungseigentümer „haben das für uns ausgesprochen wichtige Gefühl, die kontrollierte Wohnungslüftung (KWL) in unserem Penthouse tatsächlich selber kontrollieren zu können“, so Wilhelmi. Prinzipiell wäre das natürlich auch bei einer zentralen Lösung kaum anders, weiß der Fachmann. „Aber der direkte Zugriff auf die technische Ausstattung zur Grundversorgung mit Wärme und Frischluft ist nach wie vor ein wichtiges psychologisches Moment“, schildert Pedotherm-Verkaufsleiter Achim Zachan seine Erfahrungen aus den Gesprächen mit vielen anderen Bauherrn.
Warum das so ist, wird im Gespräch mit Familie Wilhelmi an vielen kleinen Details deutlich. Trotz der blower-door-getesteten dichten Bauweise mit Dreifachverglasung wollen sie beispielsweise auch weiterhin Fenster und Terrassentüren öffnen und schließen, wie es ihnen gefällt – und regulieren dazu passend die KWL-Anlage. Oder sie bestimmen die Luftwechselrate in den einzelnen Zimmern neu – je nach Gefühl und Empfinden, wie viel Frischluft dort gerade gebraucht wird. Vor allem aber geht es ihnen, wie vielen anderen, um Sauberkeit. Um saubere, pollenfreie Innenluft, die dank im Gerät integriertem F7-Filter besonders fein von allen Fremd- und Reizstoffen befreit wurde: „Mit der KWL-Anlage im eigenen Vorratsraum können wir regelmäßig prüfen, wie verschmutzt die Filter möglicherweise sind, und sie dann bei Bedarf reinigen. Das geht mit wenigen Handgriffen und gibt uns einfach die Gewissheit, alles für eine möglichst saubere Luft zum Atmen in unserer Wohnung getan zu haben“, unterstreicht Wilhelmi.
Verteilt wird die über Dach angesaugte und dann gefilterte Frischluft über ein flaches Kunststoff-Kanalsystem im Estrich. Die nahezu unsichtbaren Auslässe sind dann unter anderem vor den bodenhohen Fenstern im Wohnzimmer, im Schlafzimmer und im Gästezimmer positioniert. Pro Auslass steht insgesamt eine Luftleistung von 45 m³/h zur Verfügung – mehr als ausreichend, um in der Penthouse-Wohnung die mehrstufig regelbare KWL-Anlage mit geringster Leistung und damit nahezu unspürbar laufen zu lassen.
Die Abluft aus Küche, Bad und Abstellkammer kann dank der flachen Lüftungskanäle unter anderem in einer schmalen Trennwand geführt werden, die als Sichtschutz zwischen Essbereich und Küche steht.
Über die im KWL-Gerät integrierte Wärmerückgewinnung gelingt es, die gesamtenergetische Bilanz des Hauses weiter zu steigern: Der Wärmerückgewinnungsgrad liegt in dem Neubau in Holzwickede bei annähernd 90 %, was einer durchschnittlichen Heizlast-Reduktion von etwa 18 % entspricht. Um das im Sommer exponiert der Sonne ausgesetzte Penthouse passiv zu kühlen, kann der dafür serienmäßig in der KWL-Anlage integrierte Bypass bei Bedarf aber auch abgeschaltet werden.
In Verbindung mit der Haustechnik reichen die monolithischen Außenwände aus 36,5-er Porenbeton problemlos für die energetische Einstufung als KfW-Effizienzhaus 70.
In der Lüftung setzen die Haustechnik-Planer statt auf eine zentrale Lösung auf dezentrale, wohnungsweise arbeitende Anlagen.