Home, Smart Home
Vom eigenen LTE-Netz im Haus, über schlüssellose Türschlösser und ferngesteuerte Badewannen bis hin zur intelligenten Paketkastenanlage – für die Wohnungswirtschaft stellen Innovationen dieser Art langfristig einen echten Wettbewerbsvorteil dar. Wegweisend: das Apartimentum in Hamburg.
Das Zuhause von Morgen passt sich wie maßgeschneidert an den Alltag seiner Bewohner an. Wer im Hamburger Apartimentum lebt, kann diesen Komfort schon heute genießen. Er braucht keinen Schlüssel mehr, denn die Wohnungstür öffnet sich via Bluetooth. Er muss sich nicht fragen, ob er das Licht oder gar die Herdplatte angelassen hat – dafür gibt es wie selbstverständlich eine App. Und er steht nie wieder bei der Post Schlange, um endlich an das Paket zu kommen, das ihn nicht erreicht hat, denn im Apartimentum regelt dieses in Zeiten von Ebay, Amazon und Zalando gängige Problem eine smarte Paketkastenanlage.
Das Konzept
Dafür sorgt ein neuartiges Mietprodukt, das Lars Hinrichs, Xing-Gründer und Bauherr des Apartimentums, im Sinne des Endverbrauchers entwickelte. Antrieb dafür war seine Unzufriedenheit mit dem heutigen Verständnis von Wohnkomfort und Smart Home. „Ich konnte seit Bill Gates Zukunftshaus von 1994 keine wirklichen Entwicklungen in diesem Bereich mehr feststellen, alles basiert immer noch auf demselben technischen Interface. Dieses kostet meist viel Geld und funktioniert nicht wirklich – zumindest nicht so, wie ich mir Wohnkomfort vorstelle. Ich möchte als Mensch nicht das Interface mit meinem Haus sein und dem Tablet erst die Anweisung geben müssen, das Licht anzuschalten. Das muss auch ohne mein Mitwirken funktionieren“, erklärt Hinrichs. Deshalb ging er die Dinge als eigener Bauherr anders an. Die Frage, wieso das Apartimentum als smartestes Haus Deutschlands gilt, ist einfach zu beantworten: Hier basieren sämtliche Systeme ausschließlich auf IP-Basis.
„IP, also Internetprotokoll, ist das, was das gigantische Netzwerk weltweit zusammenhält. Der Vorteil sind die offenen Schnittstellen, die die Funktion mit anderen Systemen gewährleisten und so erst die Möglichkeit bieten, neue, anbieterunabhängige Dinge zu erschaffen. Kurz: Man benutzt einfach das Beste, was der Markt bietet und verbindet das Ganze in einer Cloud“, so Hinrichs weiter. Deshalb gibt es im gesamten Apartimentum nicht einen einzigen Homeserver, alle Daten liegen in einer solchen Cloud ab, insgesamt 43 IP-Systeme sind dort aktiv – von der Lüftungsanlage, über die Thermostate bis hin zur Türanlage. Nur so ist es möglich, sie von überall auf der Welt abzurufen. Hinzu kommt der Aspekt Sicherheit, der bei Verwendung einer Cloud um ein Vielfaches höher ist. Für Hinrichs sind die sichersten Lösungen die, die so wenig wie möglich menschliches Mitwirken erfordern: „Wenn ich eins aus Erfahrung sagen kann, dann, dass der Sicherheitsfehler in den meisten Fällen zwischen Stuhl und Tastatur sitzt.“
Digitaler Wohnkomfort
Zielgruppe für das smarteste Haus Deutschlands sind digitale Nomaden mit hohem Lebensstandard, die temporär in der Stadt leben. Sie hätten die Mittel, sich selbst eine Immobilie zu kaufen, wissen aber, dass sie in ein paar Jahren wieder wegziehen werden. Gleichzeitig möchten sie sich in dieser Zeit heimisch fühlen. „Das Thema, das wir hier verkaufen, ist einfach: sofort ankommen, sofort wohnen, sofort zu Hause sein. Alles funktioniert sofort, wenn man eintritt“, erklärt Hinrichs. So wird beispielsweise automatisch der Aufzug in die jeweilige Etage gerufen, wenn jemand seine Haustür verlässt. Klingelt ein Besucher bei einer Person im dritten Stock, so leuchtet das Licht über der jeweiligen Haustüre heller als über den anderen auf dieser Etage. Das Prinzip ist einfach: Wohnkomfort wird überall fast unbemerkt geboten, ohne nötiges Zutun des Menschen.
Dabei hat das Thema Wohnqualität für Hinrichs mehrere Aspekte. Einer davon sind die baulichen Gegebenheiten. So bietet eine Wohnung im Apartimentum, anders als in üblichen Gebäuden, eine Deckenhöhe von circa 3,60 m. Auf der anderen Seite definiert er Wohnraumluxus über die Geräte, die zur Verfügung stehen. Das fängt bei den Küchengeräten in der Wohnung an und hört im Eingangsbereich der Haustüre auf. „Wir können unseren Mietern das Leben außerhalb des Apartimentums nicht erleichtern, aber sobald sie dieses Gebäude betreten, ist jeglicher Komfort in digitaler Form gewährleistet,“ sagt Hinrichs. So befindet sich direkt hinter der Eingangstüre eine intelligente Paketkastenanlage von Renz, bei der sowohl Zustellung als auch Rücksendung möglich sind.
Funktionsweise der smarten Lösung
Die Paketkastenanlage ist für die Zustellung und Rücksendung von Paketen durch sämtliche Paketdienstleister und Empfänger konzipiert. Dabei kann ein Empfänger auch mehrere Pakete von unterschiedlichen Logistikern empfangen. Eine elektronische Bedieneinheit mit Touch Screen an der Paketkastenanlage steuert die flexible Zuordnung eines freien Paketkastens. Das zentrale Management innerhalb der Paketkastenanlage erfolgt online unter Anwendung eines bedienerfreundlichen Internetportals.
Sowohl Paketdienstleister als auch Empfänger können dank eines individuellen elektronischen Schlüssels identifiziert und autorisiert werden, die Sendung zu liefern oder abzuholen. Damit ist gewährleistet, dass nur Personen mit Berechtigung Pakete entnehmen oder deponieren.
Für die Zustellung einer Sendung autorisiert sich der Paketdienstleister mit seinem elektronischen Schlüssel an der Bedieneinheit und wählt die erforderliche Paketkastengröße sowie den Empfänger aus. Sobald das Paket im Kasten abgelegt und die Tür verschlossen wurde, ist der Zustellvorgang beendet und der Empfänger erhält eine Benachrichtigung per E-Mail, SMS oder Messenger sowie als Push-Nachricht über die Renz-App. Damit der Empfänger sein Paket aus der Anlage entnehmen kann, hält er seinen elektronischen Schlüsselchip an die Bedieneinheit. Nach erfolgreicher Autorisierung öffnet sich die Tür und die Sendung kann entnommen werden. Ab diesem Zeitpunkt steht der Paketkasten wieder für eine neue Zustellung zur Verfügung – ein Mehr an Komfort, das sich im Alltag sehr schnell bemerkbar macht.
„Gerade in Zeiten, in denen Bücher, Kleidung oder Elektronik zunehmend über das Internet bestellt und dem Empfänger bis an die Haustüre geliefert werden, ist eine Reaktion von Seiten der Industrie notwendig. In der Paketkastenanlage von Renz finden wir ein gutes Beispiel, wie ein Unternehmen sich diesen Herausforderungen gestellt hat und eine zeitgemäße Lösung bereit stellt“, bilanziert Hinrichs.
Fazit
Fest steht: Innovationen sind unabdingbar und entscheiden letztlich über die langfristige Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. So kommt auch das „Innovationsbarometer der Immobilienwirtschaft“, das vom Institute for Transformation in Business and Society (INIT) in Zusammenarbeit mit dem Real Estate Management Institute (REMI), der EBS Universität und der Real I.S. AG durchgeführt wird, 2016 zu dem Schluss, dass deutsche Immobilienunternehmen sich bisher lediglich mangelhaft mit Themen wie zum Beispiel neuen Technologien auseinandergesetzt haben. Demnach stehen die Unternehmen unter großem Druck, sich zu verändern. Neben den neuen Technologien tragen wandelnde Kundenwünsche zu diesem Druck bei, ebenso wie gesetzliche Überregulierungen und die Erschwerung des Wettbewerbs durch immer ähnlicher werdende Produkte. Ein wesentliches Problem ist, dass jahrzehntelang Innovation nur als Abwandlung eines bereits existierenden Produkts begriffen wurde. Die Bereiche, in denen der Transformationsdruck am höchsten ist, sind die der Digitalisierung und Energieeffizienz. Hier heißt es umdenken und sich durch Regulierungsmaßnahmen nicht in der innovativen Denkweise bremsen lassen.
Im Apartimentum basieren sämtliche Systeme auf dem Internetprotokoll.
Zielgruppe für das smarteste Haus Deutschlands sind digitale Nomaden mit hohem Lebensstandard.