In Aufzügen stecken Potenziale
In vielen Aufzugsanlagen in Kliniken schlummern noch Reserven, was Kapazität und Wirtschaftlichkeit angeht. Leistungsstärkere Antriebe garantieren dabei nicht automatisch größere Förderleistung.
In vielen Kliniken kommt es zu den Stoßzeiten häufig zu Engpässen bei der Aufzugskapazität. Oftmals sind die Probleme einer Anlage auch für den Laien wahrnehmbar. Die Fahrt ist langsam und unruhig, es kommt zu Stillständen, es ruckelt beim Beschleunigen. Bei mehreren hundert Messungen haben DEKRA Experten festgestellt, dass bei vielen Anlagen die theoretisch mögliche Förderkapazität und Geschwindigkeit nicht erreicht wird. In Einzelfällen waren Zeitverluste von über 50 % für Etagenfahrten zu verzeichnen.
DEKRA rät dazu, vor Beginn von Bau- oder Modernisierungsmaßnahmen eine Bestandsaufnahme der Aufzüge zu erstellen. Dann können nötige Reparaturen und Verbesserungen im Vorfeld in die Baumaßnahmen eingeplant werden. DEKRA nutzt dazu ein selbst entwickeltes Messsystem namens „LiKoS“. Es erfasst den Zustand der Anlage, identifiziert Schwachpunkte und zeigt die Potenziale auf.
Typische Verbesserungspotenziale entdecken Fachleute bei unvorteilhaft eingestellten Fahrkurven, im ungünstigen Zusammenspiel von Tür- und Fahrkorbbewegung sowie bei versteckten Schleichfahrten am Ende einer Fahrt. Nach einer Neueinstellung durch den Wartungsmonteur konnten in Beispielfällen einzelne Fahrabschnitte zeitlich um bis zu 40 % verkürzt werden, wobei sich der Fahrkomfort durch harmonische abgestimmte Beschleunigungsvorgänge verbesserte.
Da sich die tatsächliche Nutzungsdauer durch die optimierte Förderkapazität meist verringert, sinkt als positiver Nebeneffekt der Energieverbrauch. Häufig zeigt sich, dass eine aufwändige technische Aufrüstung der Anlage gar nicht mehr notwendig ist, wenn die erforderliche Kapazität durch Optimierungsmaßnahmen erreicht wird.