Das RAL-Gütezeichen Innendämmung

„Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen“

Fassadendämmung ist und bleibt ein wichtiger Baustein zur Umsetzung der hochgesteckten Energiespar- und Umweltschutz-Ziele der Bundesregierung. Wenn außen an der Gebäudehülle keine Möglichkeit einer effizienten Dämmung gegeben ist, bieten intelligente Innendämmsysteme eine gute Alternative. Um die hohen Anforderungen in Herstellung, Planung und Installation nachvollziehbar zu kennzeichnen bzw. zu prüfen, ist das RAL-Gütezeichen InnenDämmung ins Leben gerufen worden.

Herr Dr. Fuchs, die GG-CERT ist ja hauptsächlich dafür bekannt, im Bereich der Bauprodukte und Zuliefersysteme tätig zu sein. Wie kamen Sie auf die Idee, das RAL-Gütezeichen Innendämmung ins Leben zu rufen?

Dr. Werner Fuchs: Wie bei jeder guten Idee regelt natürlich der Markt die Nachfrage. Und diese Nachfrage ist beim Thema Innendämmung sehr groß. Dieses technisch anspruchsvolle Thema, bei dem enorm viel schief gehen kann und gerade auf  Verarbeiter-Seite „Wildwuchs“ herrscht, benötigt ein Gütezeichen für nachvollziehbare Qualität.

Herr Beyen, Sie sind anerkannter Technik-Experte, auch für Innendämmsysteme. Wie sehen für Sie die Vorteile eines RAL-Gütezeichens Innendämmung aus?

Kay Beyen: Hier muss man ganz klar sagen: Ein Gütezeichen kann jeder ins Leben rufen. Dabei handelt es sich ja nicht um einen geschützten Begriff. Doch wirklichen Sinn macht für den kritischen Endkunden nur ein RAL-Gütezeichen, denn hier werden Qualitätsmaßstäbe vorgegeben, die dem Endkunden die nötige Sicherheit in der Anwendung bieten. Dabei wird natürlich auf Unabhängigkeit geachtet. Denn der RAL-Verbund prüft jedes neue RAL-Gütezeichen, ganz ohne Lobbyinteressen.

Für wen ist das Gütezeichen interessant? Gibt es hier Einschränkungen bei der Zertifizierung oder müssen spezielle Grundvoraussetzungen erfüllt werden?

Kay Beyen: Für den Endkunden ist es sehr interessant zukünftig auf das RAL-Gütezeichen Innendämmung zu achten. Denn er erkennt daran, dass er da „nicht irgendwas“ verbaut bekommt. Für Hersteller macht das Zeichen Sinn, da sie dadurch die Unbedenklichkeit ihrer Innendämmungssysteme im Rahmen der Gütebestimmungen auszeichnen. Und für Planer wie Monteure ist durch die Kennzeichnung der eigenen Arbeit sichergestellt, dass ein durchgängiger Prozess umfangreicher Kontrollen die Grundlage bildet. 

Wie funktioniert die Vergabe des RAL-Gütezeichens InnenDämmung?

Kay Beyen: Die Güte- und Prüfbestimmungen fordern den Eignungsnachweis des Innendämmsystems. Diese Eignung ist zunächst durch Laborprüfungen zu belegen. Die werkseigene Produktionskontrolle hat im Anschluss die Aufgabe, diese geprüfte Qualität kontinuierlichsicherzustellen. Regelmäßige Überprüfungen dieser Vorgänge durch externe Gutachter garantieren die korrekte Einhaltung der Gütebestimmungen.

Ist diese Kennzeichnung ein einmaliger Prozess für die Teilnehmer?

Dr. Werner Fuchs: Wie bei jedem Gütezeichen, das den Kriterien des RAL-Verbundes genügen will, sind natürlich regelmäßige Prüfungen angesetzt. Hier werden in festgeschriebenen Zeiträumen die Prüfkriterien erneut unter die Lupe genommen. Im Idealfall kann die Nutzung des Zeichens dann verlängert werden, im schlimmsten Fall wird es aberkannt. Doch genau damit wird sichergestellt, dass wir gleichbleibende Qualität für die Marktteilnehmer schaffen.

Gibt es denn schon Interessenten, die sich gerade qualifizieren lassen?

Dr. Werner Fuchs: Ja, die Anerkennung durch den RAL-Verbund wurde ja auf der Farbe, Ausbau und Fassade 2013 in Köln bekannt gegeben. Und genau darauf haben einige namhafte Unternehmen gewartet, um direkt mit der Antragstellung zu beginnen. Wir haben also die ersten Unterlagen von der Industrie zur Prüfung vorliegen.

Weitere Informationen unter www.neutral-zertifizierte-ids

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