Mehr Effizienz durch Digitalisierung beim Bau
BIM-Kompetenzzentrum des Bundes schafft Standards für Planungsmethode in Deutschland
Herausforderung
Die Digitalisierung im Bauwesen ist im vollen Gange. Die Anwendung digitaler Methoden bietet die Möglichkeit einer dringend notwendigen Effizienzsteigerung im deutschen Bauwesen. Diese ist notwendig, um die vor uns liegenden gesellschaftspolitischen Herausforderungen wie die Schaffung von Wohnraum, die Sanierung der Infrastruktur oder des Fachkräftemangels erfolgreich zu meistern. Die Digitalisierung versetzt uns in die Lage Prozesse neu zu denken, effizienter zu gestalten und automatisiert ablaufen zu lassen.
Die Digitalisierung stellt für alle Beteiligten eine große Herausforderung dar. Der Weg in die Digitalisierung darf aber nicht zu Markzugangsbeschränkungen führen. Deshalb tritt das Bundesbauministerium für offene und herstellerneutrale Standards für den Datenaustausch ein. Die Partizipation aller an der Digitalisierung Beteiligten soll damit gefördert werden – einschließlich der kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Neben dem technologischen Wandel bedeutet die Digitalisierung auch einen kulturellen Wandel. Das gemeinschaftlich agierende Team und eine kooperative Arbeitskultur müssen zukünftig wieder im Mittelpunkt der Projekte stehen.
BIM Deutschland
Um die Digitalisierung im Bundesbau aber auch in der gesamten Wertschöpfungskette Bau voranzutreiben haben das Bundesbauministerium und das Bundesverkehrsministerium die Initiative „BIM Deutschland – Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens“ gestartet. Am 29. Januar 2020 wurde von Staatssekretärin Anne Katrin Bohle (Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat) und Staatssekretärin Dr. Tamara Zieschang (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) die Geschäftsstelle von BIM Deutschland eröffnet. Mit dem Ziel eines einheitlich und abgestimmten Vorgehens im Hoch- und Infrastrukturbau wird BIM Deutschland gemeinsam von beiden Bundesministerien betrieben. Die Zusammenarbeit mit weiteren Bundesministerien wird angestrebt.
Unter dem Dach von BIM Deutschland arbeiten Experten aus allen Bereichen des Bauwesens zusammen. Sie betrachten dabei den gesamten Lebenszyklus von Bauwerken – also das Planen, Bauen, Betreiben und den Rückbau von Bauwerken. BIM Deutschland unterstützt den Bund mit Beratung, Koordination und Qualitätssicherung bei seinen nationalen und internationalen BIM-Aktivitäten. Ein wichtiges Angebot wird das BIM-Portal sein, das breit gefächerte Informationen, Muster, Vorgaben und Werkzeuge allen Anwendern im Baubereich zur Verfügung stellen soll. Über die Planungs- und Ausführungsphase hinaus werden Strategien für die BIM-Nutzung auch in der Betriebsphase und weitere Schritte für die Zeit nach 2020 entwickelt.
Mit der Planungsmethode BIM – Building Information Modeling – soll zukünftig eine solide Datengrundlage zur Verfügung stehen. Dabei bekennen sich die Bundesministerien klar zu open-BIM, das den Austausch der Daten auf Basis offener Standards fördert. Der Bund will eine Vorreiterrolle bei der Anwendung von BIM einnehmen. Davon wird letztlich die gesamte Wertschöpfungskette Bau profitieren.