Dachsanierung

Kuppeldächer nahtlos abgedichtet

Eine homogene Oberfläche, die vor Feuchteeintrag schützt und zugleich wenig Wartungsaufwand erfordert, sollten die Dächer der Wassertürme in Essen-Kray-Leithe erhalten. Gefragt war eine langlebige Abdichtung, die die markante Kuppelform der Flachdächer nicht verändert.

Die beiden Wassertürme der Gelsenwasser AG in Essen-Kray-Leithe wurden 1970/71 erbaut und dienen der Bevorratung von Trinkwasser. Zudem halten sie den betriebsinternen Wasserdruck in den Rohrleitungen zu den Haushalten in Gelsenkirchen, Teilen von Essen und Castrop-Rauxel aufrecht.

Ihre Dächer haben eine Traufhöhe von 31 m. Dort wirken Wind, Regen, Schnee, Frost und UV-Strahlen auf die 1300 m2 große Fläche ein und beanspruchen sie extrem. Dadurch war die Bitumenabdichtung spröde geworden, und Feuchtigkeit bahnte sich ihren Weg durch die schadhaften Stellen in die Konstruktion. Der Einfluss von Frost-Tauwechsel hatte die Glaskörper im Foamglas zerstört, und Regenwasser drang in die tieferliegenden Schichten ein. „Letztlich konnte das Wasser auch unterhalb der Foamglasschicht nachgewiesen werden, deshalb empfahl uns die Bauabteilung die komplette Sanierung der Dachhaut“, sagt Dipl.-Ing. Martin Nolte. Der Architekt ist bei der Gelsenwasser AG u. a. für die Instandhaltung der Betriebsgebäude zuständig.  

Sanierung als Gemeinschaftsprojekt

Triflex bietet regelmäßig eine Symposienreihe für Architekten, Ingenieure und Planer an. Dabei stellen Fachreferenten Objektbeispiele vor und zeigen, in welchen Bereichen der Flüssigkunststoff seine Stärken ausspielt. Im Rahmen einer dieser Veranstaltungen kam der Kontakt zwischen der Gelsenwasser AG, der W. Kuhlkamp GmbH, der dani alu GmbH und der Deutsche Foamglas GmbH zustande. Dort wurde unter anderem das Audimax in Leipzig vorgestellt, dessen Dach gewölbt ist, ähnlich wie bei den Wassertürmen. Diese sollten ebenfalls eine Abdichtung wie aus einem Guss erhalten, die Wetter- und UV-Einwirkungen standhält. Schnell war der passende Verarbeiter für dieses Projekt gefunden: die Kuhlkamp GmbH, mit der Triflex schon sehr lange partnerschaftlich zusammen arbeitet. Damit war der Grundstein für das Gemeinschaftsprojekt gelegt.

Ziel der Sanierung war es, schnell eine funktionsfähige, langlebige Abdichtung mit einer homogenen Oberflächenansicht herzustellen. Diese sollte auf dem vorhandenen Materialmix aus Polyestervlies, Beton und Blech problemlos haften sowie witterungsunabhängig aufgebracht werden können. Zudem galt es, alle Details wie Anschlagpunkte und Hochzüge in die Abdichtung einzubinden. Um den Wartungsaufwand zu minimieren, sollte ein pflegeleichtes System zum Einsatz kommen.

Wartungsarme Lösung mit nahtloser Optik 

Für diese Anforderungen erwies sich das vliesarmierte Triflex ProDetail als maßgeschneiderte Lösung. Die Spezialharz-Komponente auf Polymethylmethacrylatharz-Basis (PMMA) wurde von Triflex eigens für komplizierte Geometrien entwickelt. Das System haftet auf fast allen Untergründen und kann bei Temperaturen bis zu -5 °C verarbeitet werden. Da der Flüssigkunststoff nach 30 Minuten regenfest und nach 45 Minuten ausgehärtet ist, ergeben sich minimale Verarbeitungszeiten. Das System ist hoch witterungsstabil und hält Einflüssen wie Wind, Regen und UV-Strahlung zuverlässig stand. Im ausgehärteten Zustand bildet es eine homogene, naht- und fugenlose Oberfläche. Ausgestattet mit der europäisch technischen Zulassung (ETA) gewährt Triflex ProDetail Planungs- und Verarbeitungssicherheit.

Arbeiten bei Wind und Wetter

Bevor das Kuhlkamp-Team mit den Arbeiten beginnen konnte, montierten die Mitarbeiter der dani alu GmbH ein Geländer als zusätzliche Absturzsicherung auf die Attika. Eine besondere Herausforderung stellte die Höhenlogistik dar. Für die Bestückung der Baustelle haben die Sanierungsexperten der Kuhlkamp GmbH einen firmeneigenen Kran eingesetzt. Zudem erwiesen sich die Windverhältnisse als problematisch. „Da oben ist es extrem windig, zum Teil bis zu Windstärke 7“, schildert Dachdeckermeister Wilhelm Kuhlkamp. „An manchen Tagen konnte deshalb nicht gearbeitet werden.“ Um das Projekt dennoch zügig abzuschließen, hat Triflex die Sonderproduktion von Triflex ProDetail im Großgebinde veranlasst. Das vereinfachte die Belieferung und reduzierte die Anfahrten zur Baustelle. 

In einem ersten Arbeitsschritt haben die Verarbeiter die schadhafte Bitumenabdichtung entfernt. Die beiden kuppelförmigen Betondecken mussten anschließend schnell vor weiterem Feuchteeintrag bewahrt werden und erhielten eine Bitumenschweißbahn als Notabdichtung. Damit war ein vorläufiger Schutz gegeben. Als Wärmedämmung kam Foamglas zum Einsatz, auf das die Verarbeiter Heißbitumen flächig aufgezogen haben. Damit die Oberfläche vor Rissbildung geschützt ist, brachten die Sanierer darauf eine Elastomer-Bitumenschweißbahn mit Polyesterfaservlies-Einlage auf. Dann folgte die Abdichtung beider Dächer mit dem vliesarmierten Triflex ProDetail inklusive aller Bauteile: Bodenabläufe, Anschlagpunkte und Hochzüge wurden sicher in das flüssige Harz eingebunden. Die Herstellung von rutschfesten Wartungswegen in Weiß mit der Systemkomponente Triflex Cryl M 264 bildete den Abschluss der Arbeiten.

Der vorhandene Materialmix, der starke Wind, die extreme Höhe sowie ein zügiger Sanierungsablauf – all das waren Herausforderungen, die die Baubeteiligten gemeinsam gelöst haben. Durch die Kombination verschiedener Abdichtungssysteme haben sie einen doppelten Schutz geschaffen, der die Kuppeldächer der Wassertürme dauerhaft vor eindringender Feuchtigkeit bewahrt und das Erscheinungsbild der Bauwerke auch optisch abrundet. „Das Ergebnis ist eine Abdichtung wie aus einem Guss“, ist Verarbeiter Wilhelm Kuhlkamp zufrieden. Und auch Martin Nolte zieht eine positive Bilanz: „Seit Abschluss der Sanierungsmaßnahme ist keine weitere Wasserdurchdringung festzustellen, wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das haben wir nicht zuletzt dem Dachdeckerbetrieb Kuhlkamp zu verdanken.“

Ziel der Sanierung war es, schnell eine funktionsfähige, langlebige Abdichtung mit einer homogenen Oberflächenansicht herzustellen.

Durch die Kombination verschiedener Abdichtungssysteme wurde ein doppelter Schutz geschaffen.

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