Komplexe Geometrien am Dach einfach abdichten
Angesichts vermehrt auftretender extremer Wetterlagen mit Starkregen, Hagel und Sturm stellt der Bauwerksschutz zunehmend eine Herausforderung dar. Ein elementarer Bestandteil dessen ist ein dichtes Dach.
Bei großen Gebäuden dominieren Flachdächer bzw. flach geneigte Satteldächer, die auch im Wohnungsbau wachsende Beliebtheit genießen. Mit Systemen auf Basis von Polymethylmethacrylat (PMMA) kann Undichtigkeiten wirksam vorgebeugt oder – im Fall einer Instandsetzung aufgrund eines Schadens – eine dauerhaft funktionsfähige Oberfläche wiederhergestellt werden. Sie entsprechen den allgemeinen Anforderungen in puncto UV-, Witterungs- und chemischer Resistenz ebenso wie den gültigen Regelwerken und Richtlinien. Flüssigabdichtungen spielen außerdem dort ihre Stärken aus, wo andere Lösungen schwächeln: in der Einbindung komplexer Details wie Lichtkuppeln, Durchdringungen oder Entwässerungsvorrichtungen. Da diese auch bei anderen Geometrien, zum Beispiel bei Kuppel-, Tonnen- oder Sheddächern, auftreten, erweisen sich die Harze auch hier als besonders effektiv.
Ein Beispiel für die Popularität von Flachdächern sind Bungalows: Sie ermöglichen barrierefreies Wohnen und bieten gleichzeitig eine reizvolle Architektur mit offenen Grundrissen. Was gestalterisch vor allem für das Hausinnere interessant ist, bringt jedoch auch seine Tücken mit sich: Stehendes Wasser und auflastender Schnee beanspruchen den Untergrund und die Abdichtung des Daches.
Ein Flachdach besteht meist aus einer Unterkonstruktion aus Stahlbeton oder Stahl, auf der eine Tragschicht aus Profilblechen und einer Wärmedämmschicht angebracht werden. Typischerweise kommen hier Abdichtbahnen, zum Beispiel aus Bitumen oder PVC, zum Einsatz. Niederschlagswasser und UV-Einstrahlung lassen das Material jedoch altern und spröde werden. Insbesondere an den Schweißnähten und Übergängen zu Details treten dann Risse auf, die den Weg freimachen für Feuchtigkeit. Dringt diese in die Bausubstanz vor, entstehen hier erhebliche Schäden, die letztlich sogar die Statik gefährden können.
Gute Wahl für Neubau und Sanierung
Einem möglichen Wasserschaden durch Feuchteeintrag sollte von vornherein vorgebeugt werden. Im Neubau verlängert eine zuverlässige Abdichtung außerdem die Wartungsintervalle, was die Wirtschaftlichkeit steigert. Mit ihrer hohen Lebensdauer sind Flüssigabdichtungen hier bestens geeignet. Doch auch für Sanierungsobjekte stellen sie eine optimale Wahl dar: Muss zunächst das vorhandene Dachschichtenpaket abgetragen und, um die Statik nicht zu beeinträchtigen, eine neue Konstruktion aufgebaut werden, steigen die Kosten für die Maßnahme stark an. Flüssigkunststoff-Produkte haften jedoch zum Teil selbst ohne Grundierung auf vielerlei Untergründen vollflächig und haben ein geringes Gewicht. Die Abdichtung ist zudem diffusionsfähig, sodass die bauphysikalischen Eigenschaften der vorhandenen Funktionsschichten nicht negativ beeinflusst werden.
Die Tücke steckt im Detail
Auf Flachdächern gibt es eine Vielzahl geometrisch komplizierter Details, die in die Abdichtung integriert werden müssen. Lichtkuppeln, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, Aufzugüberfahrten oder Durchdringungen wie Lüfter, Abluftrohre, Entwässerungsanlagen, die Aufständerung für die Haustechnik oder Anschlüsse an die Attika gehören allesamt dazu. Hier spielen Flüssigkunststoff-Lösungen ihre Stärken aus: Sie gehen einen vollflächigen Verbund mit dem Untergrund ein, eine mechanische Befestigung ist nicht erforderlich. Zur Schaffung eines naht- und fugenlosen Übergangs setzt Triflex bei seinem Detail Abdichtungssystem Triflex ProDetail auf ein Spezialvlies. Dieses sorgt dafür, dass das Material seine Flexibilität bewahrt und Bauwerksbewegungen oder temperaturbedingte Ausdehnungen dynamisch rissüberbrückend ausgleicht.
Regelkonform abdichten
Selbstverständlich müssen Flüssigkunststoff-Systeme den geltenden Richtlinien und Regelwerken entsprechen. Dies betrifft die Regeln für die Abdichtung, wie sie in der Flachdachrichtlinie des Deutschen Dachdeckerhandwerks dargelegt werden, und die DIN 18531 für die Abdichtung von Dächern (nicht genutzte und genutzte) sowie Balkonen, Loggien und Laubengängen. Seit 2018 sind flüssigkunststoffbasierte Produkte in allen Teilen der DIN voll integriert. Darüber hinaus erfüllen sie die höchstmöglichen Klassifizierungen gemäß ETAG 005. Die Leitlinie für die Europäische Technische Zulassung setzt flexiblen ungesättigten Polyesterharzen (UP), flexiblen Polyurethanharzen (PUR) und flexiblem reaktiven PMMA die Eignung für die Klimazone S (extremes Klima) bei TL4 (tiefster Oberflächentemperatur von -30 °C) und TH4 (höchste Oberflächentemperatur von +90 °C) voraus. Ihr geeigneter Einsatzbereich deckt eine Dachneigung von S1 (< 5 %) bis S4 (> 30 %) ab, die Nutzlast entspricht der höchsten Klasse P4 (besondere Beanspruchung). Die zu erwartende Nutzungsdauer entspricht W3, also 25 Jahre.
Für genutzte Dachflächen geeignet
Flachdächer werden für unterschiedliche Zwecke genutzt: Ob Privathaus, Tiefgarage oder Supermarkt – Dachbegrünung liegt im Trend, besonders in Ballungsgebieten wird so zusätzlicher Platz für Bepflanzung geschaffen, die die Luft reinigt und als Lebensraum für Insekten und andere Tiere dient. Für den Gebrauch unter einer Dachbegrünung sollte darauf geachtet werden, dass das verwendete Flüssigkunststoff-Produkt über ein Prüfzeugnis der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) verfügt, dass ihm die Wurzel- und Rhizomenbeständigkeit bestätigt.
Auch die Installation einer Dachterrasse ist dank der geringen Aufbauhöhe der Systeme unter Fremdbelägen wie Holz oder Fliesen möglich. Manchmal verfolgt die Nutzung auch ganz pragmatische Zwecke, wie die Wartung der auf dem Dach angebrachten Haustechnik oder Ähnlichem. Um ein sicheres Begehen durch das Personal zu ermöglichen, bietet Triflex Cryl SC 237 eine rutschhemmende Beschichtung in Signalfarbtönen. Gefährliche Randzonen können so markiert und ausgewiesene Wartungswege kenntlich gemacht werden.
Problemlöser auch für runde Dachformen und Sheddächer
Doch Flüssigkunststoff wird nicht nur den komplexen Anforderungen an eine Flachdach-Abdichtung gerecht. Auch bei anderen Geometrien, wie runde Formen in Ausführung als Tonnen-, Kuppel- oder Kegeldach, überzeugt er. Nicht zuletzt aufgrund der problemlosen Haftung selbst auf senkrechten Flächen sowie der Abdichtung von Übergängen zu Details mit Systemen wie Triflex ProDetail.
Bei Sheddächern treffen zudem unterschiedliche Materialien aufeinander. Neben dem geläufigen Untergrund aus Bitumenbahnen sind das vor allem Glas und Metall. Eine Abdichtung zu finden, die auf allen Untergründen haftet, ist die Herausforderung. Für solche Fälle hat Triflex spezielle Primer im Angebot, mit denen der Untergrund ohne vorheriges Schleifen vorbereitet wird. Schnelltrocknend erlauben diese, dass bereits nach kurzer Zeit mit dem Auftragen des Harzes begonnen werden kann. Um selbst kleinste Details, wie die Schraubenköpfe in den Glasleisten, sicher in die Abdichtung zu integrieren, bietet der Flüssigkunststoff-Spezialist mit Triflex ProFibre ein Produkt, das, anstelle einer Vlieseinbindung, faserarmiert ist. Die 2-komponentige Lösung auf Basis von PMMA lässt sich schnell und einfach auftragen und härtet zügig aus.
Das richtige System finden
Für ein dauerhaft funktionsfähiges Resultat ist vor dem Einsatz objektspezifisch durch Fachpersonal zu prüfen, ob sich das Material eignet. Dafür sind der Untergrund in seiner Beschaffenheit und seinem Zustand, die Haftung und die Verträglichkeit sowie die Notwendigkeit einer Vorbehandlung zu berücksichtigen. Auf Basis der Gegebenheiten ist schließlich die Wahl des richtigen Systems zu treffen. Hersteller wie Triflex stehen Planern und Bauherren dabei und während der Ausführungsphase beratend zur Seite sowie erstellen Zeichnungen, Sanierungskonzepte und Leistungsverzeichnisse. Denn nur mit einer guten Planung und fachmännischen Durchführung ist ein Projekt erfolgreich umsetzbar.