Digitalisierung ist Treiber für mehr Nachhaltigkeit
Die steigenden Anforderungen der Bundesregierung beim Thema Klimaschutz stellen Wohnungsunternehmen vor große Herausforderungen. In diesem Kontext gewinnt die Energieeffizienz von Gebäuden immer mehr an Bedeutung. Für das Erreichen der Klimaziele ist jetzt nicht nur schnelles Handeln gefragt, auch der Einsatz digitaler Gebäudetechnologie wird immer wichtiger.
Digitale Gebäudetechnologie kann einen deutlichen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten – das ergab die Bitkom-Studie „Klimaschutz und Energieeffizienz durch digitale Gebäudetechnologien“. Laut den Autoren der Studie könnten so bis 2030 bis zu 14,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Insbesondere die Implementierung von Gebäudeautomation sei hierbei der ausschlaggebende Faktor, sodass fast 30 Prozent des im Klimaschutzgesetz formulierten Reduktionsziels für den Gebäudesektor erreicht werden könnte.
Essenziell für die Dekarbonisierung des Gebäudesektors
Die aktuelle Studie des Proptech-Unternehmens Digital Spine in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt Research Institute (HRI) geht sogar noch einen Schritt weiter und zeigt ganz klar: Ohne Digitalisierung kann der Weg zur Dekarbonisierung des Gebäudesektors kaum gelingen. Die Studie legt deutlich dar, welche Ziele mit Gebäudedigitalisierung erreicht werden sollen und wo die Herausforderungen liegen. Befragt wurden 300 Entscheiderinnen und Entscheider aus Unternehmen der Immobilienwirtschaft mit mindestens 10 Beschäftigten.
Die große Mehrheit der Befragten (78 Prozent) werten die Digitalisierung von Gebäuden als den wichtigen Schritt zur Steigerung der Nachhaltigkeit. Dass 57 Prozent der Umfrageteilnehmenden den Gebäudebestand in Deutschland als noch nicht ausreichend digitalisiert bewerten, erstaunt kaum. Die gute Nachricht: Bei der Hälfte der Befragten (50,6 Prozent) steht ein zeitnaher Digitalisierungsausbau in den nächsten beiden Jahren an. Im Fokus steht dabei vor allem die Reduzierung des Energie- und Ressourceneinsatzes, gefolgt von Kosteneinsparungen.
Digitalisierung von Aufzugsanlagen
Neben den offensichtlichen digitalen Helfern, die das Smart Building von morgen prägen, wie BIM oder Vermietungs- und Verkaufsportale, gibt es auch solche, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Wer denkt bei Digitalisierung beispielsweise an Aufzüge? Fast zwei Drittel aller Befragten der HRI/Digital Spine-Studie gaben an, nicht zu wissen, was die Digitalisierung einer Aufzugsanlage umfasst. Dabei gibt es auch hier hohes Potenzial zu erschließen. Durch den Einsatz intelligenter Technologie zur Überwachung von Betriebsstunden, Leistung, Output und anderen Faktoren können die Kosten für Wartung und Instandhaltung stark reduziert werden.
Bei Aufzughelden überträgt hierzu die gleichnamige, an den Aufzug angeschlossene Box, über das Mobilfunknetzwerk, alle Informationen zum Zustand der Anlage an eine eigene Aufzughelden Cloud. Mithilfe dieser Datensammlung wird ein digitaler Zwilling erstellt, welcher als virtuelles Modell den Lebenszyklus der Anlage abbildet und Simulationen durchführt. Anhand der gesammelten Daten kann bereits vor dem etwaigen Problem eine Wartungszeit vorhergesehen werden.
So werden also Fehler und Störungen erkannt, bevor die Anlage überhaupt ausfällt. Darüber hinaus ist es dank der vernetzten Lösung möglich, dass im Falle eines Problems der Fehlercode des defekten Aufzugs direkt an den jeweiligen Techniker gesendet wird, sodass die Fachkraft in die betroffene Liegenschaft ausgesendet werden kann und direkt weiß, was zu tun ist.
Cybersecurity im Blick
Um die Ausfallzeiten noch weiter zu minimieren, haben die Entwickler der Aufzughelden-Box auch das Thema Cybersecurity immer im Blick. Für eine Risikoeinschätzung betrachten die Expertem alle technischen Verbindungen mit der Außenwelt und die daran beteiligten Komponenten. Diese Zusammenstellung muss einmalig erstellt und nachhaltig gepflegt werden. Meist sind für mehrere Anlagen allgemeine Informationen identisch, sodass der Aufwand nach einmaliger Erstellung überschaubar bleibt. Auf dieser Datenbasis lässt sich die Gefährdung schnell und real beurteilen – und Abstellmaßnahmen festlegen.
Schont das Klima und den Geldbeutel
Mit Hilfe der Digitalisierung kann der Gebäudebereich einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaschutz und Effizienz gehen. Die Ansätze sind dabei so vielseitig wie der Gebäudebestand und auch Lösungen, die erst auf den zweiten Blick auffallen, können helfen, die Klimaziele zu erreichen und dabei den Komfort zu heben und den Aufwand zu senken.