Einfach
ist nicht leicht

„Moment mal!“: Die Bundes­arbeits­­gemeinschaft Immo­bilien­wirtschaft Deutschland (BID) bezieht Stellung.

Meistens ist es anders, als es scheint. Eigentlich eine Binse. Vieles, was unsere Branche beschäftigt, wirkt kompliziert und wir wissen es alle: das ist es tatsächlich auch, dabei liegt im Gegenteil die Lösung für die Probleme, denen wir uns derzeit gegenübersehen: Wir müssen einfacher bauen. Einfacher zu bauen, wird Kosten reduzieren. Und das Einfache ist eben gar nicht so leicht, wie es vielleicht für Außenstehende klingt. Dazu bedarf es glasklarer Regeln, auch wegen der sonst fehlenden Rechtsicherheit – Stichwort Gebäudetyp E. Dazu bedarf es zusätzlich vor allem aber Mut in Behörden und eines echten Umdenkens in Politik, Verwaltung und auch bei manchen Vertretern unserer Branche.

Der Versuch, die Kosten zu reduzieren, wurde auf Bundesebene gemacht. Nur leider nicht konsequent genug, um wirklich Wirkung entfalten zu können. Der Gebäudetyp E wird das Bauen nicht günstiger machen, soviel ist klar. Die Novelle des BauGB sollte ein Bau-Turbo sein, wird aber nicht den stotternden Bau-Motor reibungslos rund laufen lassen. Ohne Nachbesserungen wird hier nichts zünden.

Immerhin: Es gibt erste zarte Anzeichen dafür, dass ein Umdenken in den Köpfen mancher politischen Entscheider eingesetzt hat. Bei der 145. Bauministerkonferenz vor kurzem in Passau wurde grundsätzlich über einfaches und kostengünstiges Bauen diskutiert. Überhöhte Baustandards und Nachbesserungsbedarf bei der BauGB Novelle wurden erkannt. Kostensteigernde DIN-Normen sollen nun überprüft werden und die Kommunen so mit effektiven Instrumenten ausgestattet werden, um einen Bau-Turbo wirklich zu zünden.

Neben diesen Themen gibt es aber eine weitere Hürde, um voranzukommen. Es gibt echte Widerstände gegen das Bauen. Neue Bebauungspläne sind offenbar in vielen Kommunen und in den Köpfen mancher Architekten ein No-Go. Das ist mehr als fahrlässig, es ist sogar rücksichtslos gegenüber den vielen Wohnungssuchenden und denjenigen, die beengt wohnen müssen, weil es kaum oder kein Angebot für sie gibt. Durch das Aufstocken und Nachverdichten in den Städten wird der enorme Bedarf an Wohnraum in unserem Land nicht gedeckt werden können. Das Thema „Bezahlbarer Wohnraum“ verlangt ebenfalls nach einem größeren Angebot. Das ist eine unbeliebte Wahrheit für manche.

Es geht um viel – wir erleben zurzeit, wie das Thema Wohnen zu dem zentralen sozialpolitischen Thema geworden ist. Gleichzeitig sehen wir nicht, dass ausreichend Maßnahmen ergriffen werden, um die gesellschaftliche Gefahr zu bannen, die dem Thema innewohnt.

Wir sind uns alle einig: Es muss jetzt etwas passieren. Werfen wir den Blick in die Zukunft. Als Unternehmer sind wir Optimisten. Ich bin mir sicher, es wird, es muss uns einfach gelingen.

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