Energiekosten sparen mit Kalkwandlern
Zur technischen Gebäudeausrichtung gehört auch die Sanitärtechnik. Trinkwasserbehandlung ist insbesondere bei Wohngenossenschaften ein Thema.
Die meisten Trinkwasseraufbereitungssysteme auf dem Markt arbeiten mit Chemie, Salztabletten und Strom. Das Düsseldorfer Unternehmen ION Deutschland GmbH (www.aquabion.de) brachte mit AQUABION® einen Kalkwandler auf den Markt, der als „Deutschland Favorit 2022“ mit einem Umwelt-Gütesiegel vom „Süddeutsche Zeitung Institut“ ausgezeichnet worden ist.
Das familiengeführte Unternehmen ist seit 2004 mit dem patentierten Produkt auf dem Markt, das auf einem galvanischen Verfahrensprinzip basiert. Die häufigsten Fragen der Planer und Ingenieurbüros stellte Marc Flettner, der Erfinder des Kalkwandlers, für das BundesBauBlatt zusammen.
Wie funktioniert ein Kalkwandler?
Das durchfließende Wasser wird stark verwirbelt und kommt in Kontakt mit einer speziellen Anode und Kathode. Es wird ein konstantes elektrolytisches Spannungsdifferential von bis zu einem Volt erzeugt. Der im kalten Wasser noch flüssige Kalk wird künstlich ausgefällt, so dass er später bei höheren Temperaturen weniger Probleme macht. Dadurch haftet der weiche Kalk kaum noch an Rohrleitungen oder Heizstäben an.
Worin liegt der Unterschied zu Ionentauschern?
Ionentauscher entkalken Wasser. Kalk wird durch Natrium ersetzt. Das nullgrätige Wasser wird danach mit unbehandeltem hartem Wasser verschnitten und wieder auf eine gewisse Härte hochgefahren. Ein Kalkwandler entkalkt nicht – wie der Name schon sagt –, sondern macht Kalk anhaftungsneutral.
Wie hoch sind die Kosten gegenüber Ionentauschern?
Ionentauscher erzeugen laufende Betriebskosten durch regelmäßiges Nachfüllen von Salztabletten, durch höheren Wasserverbrauch für die Regeneration, Stromkosten und vorgeschriebene jährliche Wartungen. Bei einem Betrachtungszeitraum von zehn Jahren liegen die Kosten eines Kalkwandlers in vielen Fällen 40 Prozent unter denen eines Ionentauschers. Je größer das Objekt, desto größer ist der Kostenunterschied.
Nutzen Wohnungsgenossenschaften und Hausverwaltungen dieses Verfahren?
Da sehr viele Objekte verzinkte Leitungen und regelmäßig Probleme mit braunem Wasser und Rohrbrüchen haben, ist die Nachfrage groß. Bei Korrosion bietet der Kalkwandler große Vorteile – auch hinsichtlich der Trinkwasserbeschaffenheit in der Diskussion gegenüber Mietern, Wartungskosten und Hygiene.
Wie viele Jahre arbeitet die Anode wartungsfrei?
Abhängig von Wasserparametern wird die Anode nach ca. sechs bis sieben Jahren gegen ein neues Gerät im Pfandsystem getauscht und recycelt. Das Austauschgerät wird zu Sonderkonditionen installiert. Bei Industrieanwendungen wird die Lebensdauer projektspezifisch ermittelt, da hier teilweise extreme Anforderungen durch die Wasserqualität und den Durchfluss gestellt werden.
Wie helfen Kalkwandler gegen Rost und braunes Wasser?
Die Bildung von größeren Kalkmolekülen erzeugt einen gewissen “Sandstrahleffekt”. Zusätzlich bildet sich eine dünne, kathodische Patina auf der Rohrinnenseite. Wenige Monate nach Einbau wird das Wasser klarer mit weniger Rostproblemen und Rohrbrüchen.
Verändert der Kalkwandler Qualität oder Geschmack des Wassers?
Die Trinkwasserqualität wird nicht verändert. Der Prozess belässt die wichtigen Mineralien im Wasser. Kalzium und Magnesium sind wichtig für die Wasserqualität und den Geschmack.
Sinkt der Energieverbrauch?
Weniger Kalkablagerungen auf Heizstäben, Wärmetauschern oder Pumpen sparen automatisch Energie und Wasser – denn schon ein Millimeter Kalk auf Heizelementen bedeutet bis zu zehn Prozent höheren Energieaufwand für die Warmwasserproduktion. Kalkablagerungen sind ein negativer Isolator.
Welche Einsatzgrenzen gelten im Trink- und Brauchwasser?
Eine Wasserhärte zwischen 5 – 25 °dH und Temperaturen bis zu 85°C sind die Einsatzgrenzen – auch bei Solaranlagen (Regelung Warmwassertemperatur auf max. 80°C). Bei Einhaltung aller Werte der Trinkwasserverordnung gibt es sonst keine Einschränkungen. Bei Brunnenanlagen sollte jedoch Rücksprache mit dem Hersteller gehalten werden.
Für welche Rohrleitungsarten ist das Produkt geeignet?
Unsere Anode kann bei allen Rohrleitungstypen eingesetzt werden: bei Metallrohren (Kupfer, verzinkte Stahlleitungen, Edelstahl) und bei Kunststoff sowie Aluverbundrohren.
Kann ein Kalkwandler vorhandene Ablagerungen in Rohren abbauen?
Das leicht veränderte Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht reagiert mit alten Ablagerungen an Rohrwänden. Durch Herauslösen des Kalkes wird die Stabilität der Inkrustationen geschwächt und durch die Wasserströmung leicht abgetragen. Rohrleitungen selbst werden nicht angegriffen. Die abgebauten Inkrustationen haben keine negativen Auswirkungen auf Bewohner oder Betreiber.
Wo und wie wird der Kalkwandler eingebaut?
Die Installation erfolgt in der Kaltwasserleitung nach der Wasseruhr bzw. nach einem Trinkwasserfilter. Ist eine Warmwasserzirkulationsleitung vorhanden, wird ein zweites Gerät druckseitig, nach der Zirkulationspumpe, installiert. Eine Einbauanleitung liegt der Verpackung bei. Die Erstinstallation wird meist durch Partnerbetriebe in Deutschland durchgeführt.
Hat das Produkt alle notwendigen Zulassungen?
Die Produktion sitzt in Deutschland. Der Vertrieb erfolgt seit fast 20 Jahren in Deutschland und in fast 30 Ländern weltweit. Alle Materialien sind in Deutschland und Europa zertifiziert.