BBU-Umfrage: Berliner Wachstumsrisiken - Baukapazitäten, Bauland und Neubauklima
Damit Berlin mit seinem Wachstum Schritt halten kann, müssen bis 2030 rund 200.000 neue Wohnungen errichtet werden. Allerdings gibt es auf dem Weg zu diesem ehrgeizigen Ziel wachsende Hürden. Die größten: Mangel an Baukapazitäten, Mangel an Bauland und ein schwieriges Neubauklima. Das ergab eine Umfrage unter großen und bauenden Berliner Mitgliedsunternehmen des BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (www.bbu.de).
„Das Wachstum Berlins wird weitergehen. Prognosen zufolge sollen die Einwohnerzahlen bis 2035 die Grenze von vier Millionen übersteigen. Das wären eine halbe Million mehr als 2015. Damit dieses enorme Wachstum beherrschbar bleibt, müssen jetzt alle Signale auf Neubau und Entwicklung gestellt werden. Das heißt: Mehr Bauland, mehr Vernetzung und Abstimmung zwischen Berlin und Brandenburg, mehr Investitionen in den Ausbau der gemeinsamen Infrastruktur. Außerdem brauchen wir eine Kampagne zur Stärkung des Neubauklimas“, forderte BBU-Vorstand Maren Kern. Wichtig sei darüber hinaus bei neuen Gesetzen die Einführung einer Folgenabschätzung für das Wohnen, damit nicht immer weitere neue Vorgaben Bauen und Wohnen noch zusätzlich verteuern.
Dicker werdende Bretter
Mit jeweils gut 63 von 100 Punkten wurden „Fehlende Baukapazitäten“ und „Fehlen von Bauland“ von den an der BBU-Umfrage teilnehmenden Wohnungsunternehmen nahezu gleichauf als größte Neubauhemmnisse bewertet. Mit gut 61 Punkten folgten „Teures Bauland“ auf Platz zwei und mit 60 Punkten „Schwieriges Neubauklima“ auf Platz drei. Auf deutlich über 50 Punkte brachten es auch die Aspekte „Steigende Baupreise“ (rd. 59 Punkte) und „Langwierige Baurechtschaffung“ (rd. 58 Punkte). Kern: „Hier sind viele dicke Bretter benannt, die sich als erhebliche Hemmschuhe für ein sozial ausgewogenes Wachstum von Berlin erweisen können.“ An der Umfrage beteiligten sich 16 Berliner BBU-Mitgliedsunternehmen mit einem Wohnungsbestand von mehr als 800.000 Wohnungen, davon rund 520.000 in Berlin.
2017 rund 1,3 Mrd. € für Neubau
Für 2017 planen die Berliner BBU-Mitgliedsunternehmen Neubauinvestitionen von rund 1,3 Mrd. €. Gegenüber dem Vorjahr wäre das eine Steigerung um fast 80 %. Damit diese Entwicklung in den kommenden Jahren weiter anhält, setzt sich der BBU für eine neubaufreundliche Politik ein.