Bauindustrie NRW mit Blitzstart in 2017: Enorme Zuwächse im Hochbau
„Das Jahr ist noch jung, doch der Start ist geglückt. Die Werte sind noch mit Vorsicht zu genießen und werden sich noch einpendeln. Aber alles in allem war es ein sehr guter Januar für die Bauwirtschaft in Nordrhein-Westfalen“, mit diesen Worten kommentierte Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen, die NRW-Baukonjunktur des Monats Januar.
Dabei müsse festgehalten werden, dass zu so einem frühen Zeitpunkt im Jahr einzelne Großaufträge große Auswirkungen auf die Konjunkturzahlen entfalten können. Dies werde vor allem im Wirtschafs-Tiefbau mit einem Zuwachs von +127,4 % deutlich.
Insgesamt liegt der Auftragseingang aller Bausparten Ende Januar bereits bei einem Wert von 825 Mio. €. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahresmonat einem Zuwachs von 23,2 %. Im Zweijahresvergleich liegt der Auftragseingang sogar 33,7 % im Plus. Damit verzeichnet Nordrhein-Westfalen auch im deutschlandweiten Vergleich einen starken Start in das Jahr 2017. Mit einem Auftragsvolumen von 188 Mio. € liegt der Wohnungsbau satte 51,2 % über dem Wert des Vorjahresmonats.
„Trotz immer weiter steigender Baukosten durch staatliche Anforderungen von Bund, Land und Kommunen boomt der Wohnungsbau im Land. Die Frage ist: Wie lange noch? Und, wie verhält sich die Konjunktur, wenn die Zinsen steigen? Werden bis dahin alle Wohnungssuchenden die passende und vor allem bezahlbare Wohnung gefunden haben?“, zeigt sich Wiemann beunruhigt. Die Politik dürfe sich Ideen zur Kostenreduzierung im Wohnungsbau trotz Bauboom nicht verschließen.
Der durch private Auftraggeber getragene Wirtschaftsbau startet ebenso erfreulich in das neue Jahr. 429 Mio. € Auftragseingang bedeuten ein Plus von 31,1 %. Zurückzuführen ist dies auf 127,4 % Auftragszuwachs im Wirtschafts-Tiefbau. Der Wirtschafts-Hochbau hängt stattdessen mit 7,9 % im Minus.
Bund, Land und Kommunen halten sich zu Beginn des Jahres ebenfalls spürbar zurück. Mit einem Minus von 24,7 % und Aufträgen in Höhe von 39 Mio. € startet der öffentliche Hochbau ins neue Jahr. Mit Auftragsvolumina von 80 und 89 Mio. € zeigen der Straßenbau (+0,1%) und der sonstige öffentliche Tiefbau (+2,7%) eine für den Anfang des Jahres recht konstante Entwicklung.