Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen: Dringend benötigter Wohnungsbau erhält keine Förderung, Regierung nur noch bei Belastungen einig

„Das ist nicht nur ein schwarzer Tag für die Bauwirtschaft in Nordrhein-Westfalen, sondern vor allem für die Tausenden Wohnungssuchenden in unseren Großstädten. Die Große Koalition ist damit vor allem eine große Enttäuschung. Offensichtlich kann man sich in Berlin nur auf immer neue Belastungen einigen. Erleichterungen kommen bei Schwarz-Rot nicht mehr vor“, so Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen, zum Scheitern der geplanten Sonderabschreibung für den Wohnungsbau.

Wiemann weiter: „Jedes Jahr verteuert die Politik den Wohnungsbau durch immer neue Anforderungen an Energiesparen, Lärmschutz und Barrierefreiheit. Allein die EnEV 2016 verteuert das Bauen um mehr als sechs Prozent. Die geplante Sonderabschreibung hätte den Durchbruch für Privatpersonen bedeutet. Anstatt in den Wohnungsbau zu investieren und neue Wohnungen zu schaffen, bleibt das Geld jetzt bei Nullzins auf der Bank. Keine Sonderabschreibung, keine Investitionen.“

Deutschlandweit werden pro Jahr 400.000 neue Wohnungen benötigt. 2015 wurden jedoch nur rund 250.000 Wohneinheiten fertiggestellt. Allein Nordrhein-Westfalen weist einen Bedarf von 120.000 neuen Wohnungen in den nächsten Jahren auf.

Die Regierungsfraktionen erklärten, dass man sich nicht auf die von Bundesbauministerin Barbara Hendricks vorgeschlagene Sonderabschreibung hat einigen können. Diese hätte vor allem Einzelpersonen und private Investoren ermuntert, in den Wohnungsbau zu investieren. Die staatlichen Wohnraumförderprogramme zielen hingegen vorwiegend auf die Unternehmen der Wohnungswirtschaft.

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Ausgabe 1-2/2010

NORDRHEIN-WESTFALEN

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