Baupreise steigen und steigen – Wohnungswirtschaft fordert Wohnkostenfolgeabschätzung von staatlichen Vorgaben
Bauen wird in Berlin immer teurer. Der Auftrieb bei den Baupreisen hat sich 2016 weiter beschleunigt. Mittlerweile steigen sie fünfmal schneller als die Preise insgesamt. Das geht aus den vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg vorgelegten Zahlen hervor. Der BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (www.bbu.de) macht dafür vor allem zwei Faktoren verantwortlich: Die stark steigende Nachfrage nach Bauleistungen und immer höhere Baustandards. Die Wohnungswirtschaft Berlin-Brandenburg fordert ein Gegensteuern.
Vorstand Maren Kern: „Höhere Baukosten bedeuten höhere Neubaumieten. Angesichts der hohen Nachfrage nach Bauleistungen kann gegen die Marktkräfte nur wenig ausgerichtet werden. Umso wichtiger ist deshalb Augenmaß bei der Gestaltung der Baustandards. Wir fordern deshalb eine verpflichtende Bau- und Wohnkostenfolgeabschätzung für gesetzliche Vorgaben. So würde von Anfang an transparent, welche Folgen staatliche Vorschriften für die Mieter hätten.“
Bereits heute sei es bei der Vorlage von Gesetzesentwürfen eingeführte Praxis, etwa auf die „Kosten der öffentlichen Haushalte“, „Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter“ oder „Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit dem Land Brandenburg“ zu prüfen. Kern: „Wieso also nicht einen weiteren Passus zu den Folgen für die Wohnkosten aufnehmen? Angesichts der enormen Bedeutung dieses Themas wäre das ein sehr sinnvoller Schritt.“
Angaben des Statistikamtes
Nach Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg sind die „Preise für den Neubau von Wohngebäuden“ im Durchschnitt des Jahres 2016 gegenüber 2015 in Berlin um 2,5 % gestiegen (Vorjahr: 1,6 %). Die allgemeine Preissteigerungsrate lag 2016 in Berlin nur bei 0,5 % Damit sind die Baupreise fünfmal schneller gestiegen als die Preise insgesamt.