IVD Berlin-Brandenburg: Mietpreisbremse und Bestellerprinzip trüben Stimmung der Immobilienbranche
Die Mitglieder des IVD Berlin-Brandenburg (www.ivd-berlin-brandenburg.de) ziehen für das abgelaufene Geschäftsjahr mehrheitlich ein positives Fazit. Vor allem die Attraktivität der Hauptstadt hat immer mehr Menschen in die Region gelockt und für stabile Umsätze bei den Maklern gesorgt. Für das aktuelle Jahr trübt sich die Stimmung allerdings ein.
Wie die Ergebnisse der jährlich unter den IVD-Mitgliedern in Berlin und Brandenburg durchgeführte Verbandsumfrage dokumentiert, rechnet die Mehrzahl der Immobilienexperten aufgrund negativer Auswirkungen durch die Mietpreisbremse und das sogenannte Bestellerprinzip mit einem weniger guten Geschäftsjahr. „Das verwundert kaum“, kritisiert Dirk Wohltorf, Vorstandsvorsitzender des IVD Berlin-Brandenburg. „Die aktuellen politischen Vorhaben gehen an den tatsächlichen Herausforderungen am Immobilienmarkt vorbei, schaffen keine Lösungen und stellen die Makler als Sündenbock einer verfehlten Wohnungsmarktpolitik hin.“
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Immobilien in Berlin und Brandenburg erfreuen sich großer Beliebtheit. Das spüren auch die IVD-Mitglieder, die beim überwiegenden Teil ihrer Kunden den Wunsch nach dem Erwerb von Immobilien sehen. Während Immobilien für Kapitalanleger nach wie vor eine stabile Kapitalanlage mit Aussicht auf gute Wertentwicklung darstellen (73 %), ist die stärkste Motivation für Selbstnutzer das mietfreie Wohnen als sichere Altersvorsorge (97 %). „Diese offenkundige Nachfrage torpediert der Berliner Senat bedauerlicherweise mit eigentumsfeindlicher Politik“, sagt Wohltorf. Gerade durch das aktuell beschlossene Verbot, Miet- in Eigentumswohnungen umzuwandeln, nehme der Senat vielen Mietern die Chance, in ihrem bevorzugten Lebensumfeld Eigentum zu erwerben und sich langfristig vor Mieterhöhungen zu schützen. „Das sind Gesetze, die an der Lebenswirklichkeit der Bürger vorbeigehen.“
Zudem spüren Immobilienmakler die immer geringer werdende Wertschätzung durch die Politik. Die anhaltende Stimmungsmache und dessen mediale Verbreitung sorgen dafür, dass dem Maklerberuf ein negatives Image anhaftet. So stellen IVD-Mitglieder im Rahmen der Befragung fest, dass Kunden wie nie zuvor mit Vorurteilen gegenüber Maklern behaftet seien. Zudem gingen sie oft schon davon aus, dass Vermieter ab sofort die Provision bezahlen würden – und das, obwohl sowohl Bestellerprinzip als auch Mietpreisbremse frühestens im April 2015 in Kraft treten.
„Die beiden Gesetzesvorhaben schaffen große Unsicherheit bei allen Marktteilnehmern und wirken sich bereits jetzt negativ auf den Markt aus“, meint Wohltorf. Die Ergebnisse der Verbandsumfrage belegten, „dass viele Mitgliedsunternehmen geplante Investitionen oder die Einstellung neuer Mitarbeiter zurückstellen oder ganz aussetzen“. Statt immer mehr Gesetze zu verabschieden, sollte die Politik mehr Vertrauen in die Marktteilnehmer haben. „Die Nachfrage nach Immobilien ist aktuell so hoch, weil die Menschen sichere Kapitalanlagen schätzen beziehungsweise im Alter abgesichert leben wollen.“ Dass sie für einen der größten Schritte in ihrem Leben einen Immobilienexperten beauftragen, habe nichts mit Geldgier und Gewinnmaximierung in der Immobilienbranche zu tun, „sondern vielmehr mit der Qualität und Verlässlichkeit der Dienstleistungen, die unsere Verbandsmitglieder tagtäglich erbringen“.