SachverständigenForum 2014: Wärmedämmung und Fassade
Ein herzlicher Empfang, kompetente Referenten, sachliche Diskussionen, der Blick über den Tellerrand und eine freundliche, kollegiale Atmosphäre - das sind die Kennzeichen des SachverständigenForums. Ursprünglich hat es Industrieverband WerkMörtel (IWM, www.iwm.de) ins Leben gerufen. Mittlerweile ist daraus eine Gemeinschaftsveranstaltung von Bundesverband Ausbau und Fassade (BAF) im ZDB, Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz (BV FGB) und dem Industrieverband WerkMörtel geworden. Schon bei der Begrüßung wurde der hohe Stellenwert deutlich, den das Forum für die Mitglieder der drei Verbände hat - mehr als 150 Teilnehmer, darunter die Vorsitzenden der beteiligten Verbände sowie die maßgeblichen Verantwortlichen aus den verbandlichen Gremien.
Peter Sarantis, Vorsitzender des IWM, und Rainer König, Vorsitzender des BAF, begrüßten die Teilnehmer und lobten die hervorragende Zusammenarbeit. Karl-August Siepelmeyer, aktuell wiedergewählter Präsident des BV FGB, und Antje Hannig, Geschäftsführerin Technik des IWM, führten anschließend gemeinsam durch das Programm.
Jan Bredemeyer stellte zum Auftakt die Frage, ob der technische Aufwand für vollautomatisch gelüftete Häuser gerechtfertigt ist und wo die Schwierigkeiten liegen. Dr. Hans-Joachim Riechers präsentierte die gerade erschienene Neuausgabe der 'LEITLINIEN für das Verputzen von Mauerwerk und Beton'. Die LEITLINIEN sind kein zusätzliches Regelwerk, sondern ein kurzgefasstes Kompendium der wichtigsten Regeln für die Planung und Ausführung von Innen- und Außenputzen. 15 Verbände der Bauwirtschaft waren an der Erarbeitung beteiligt und tragen die LEITLINIEN mit.
Weiter ging es mit Vorträgen über das Verputzen bei ungünstigen Witterungsbedingungen (Ulrich Steinlechner), den neuen Hellbezugswert für dunkle Putzoberflächen (Dr. Andreas Weier), das regelgerechte Instandsetzen beschädigter Wärmedämm-Verbundsysteme (Antje Proft und Dr. Barbara Gay) und Qualitätsstufen bei der Planung von WDVS (Kay Beyen).
Vor dem Hintergrund der öffentlichen Diskussionen zum Thema 'Wärmedämmung' fand der Vortrag „Es brennt, es brennt“ besonders viel Aufmerksamkeit. Werner Eicke-Hennig, Leiter der Hessischen Energiespar-Aktion, wusste seine Zuhörer mit viel Fachwissen zu fesseln. Wohltuend hob sich seine Schilderung der Fakten von den reißerischen Darstellungen in manchen Medien ab. Einmal mehr zeigte sich, dass es für alles ein Für und Wider gibt. Es komme darauf an, in keine Richtung zu übertreiben. Das gelte für den Brandschutz genauso wie für die Aussagen zur Wärmedämmung.
Rudolf Voos, Geschäftsführer des Bundesverbandes Ausbau und Fassade, fasste am Ende der Veranstaltung noch einmal zusammen: „'Beraten und erklären' - das spielt neben der handwerklichen Leistung eine immer größere Rolle. Deshalb müssen Fachunternehmer mit ihrem Wissen auf der Höhe der Zeit sein. Mit der heutigen Veranstaltung haben wir dazu einen wichtigen Beitrag geleistet.“ Die lebhafte Diskussion nach den Vorträgen und in den Pausen zeigte, dass die Veranstalter die richtigen Themen ausgewählt hatten. So waren sich dann auch alle drei Veranstalter einig: „In zwei Jahren wird es wieder ein SachverständigenForum geben“. Als Rudolf Voos die Veranstaltung gegen 17.00 Uhr schloss, war noch kein Platz leer. Das, so IWM-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Joachim Riechers, sei für den Veranstalter eigentlich das größte Lob.