Zentralverband der Dachdecker kritisiert Scheitern der Wohnungsbau-Förderung

Die Koalition hat ein vorläufiges Aus der steuerlichen Förderung für den Wohnungsbau bekanntgegeben. Es gab keine Einigung bei der Mietpreisbindung und den Fördergrenzen für den hochpreisigen Wohnungsbau. Die Bundesregierung wollte mit einer Sonderabschreibung (Sonder-Afa) über drei Jahre Privatinvestoren für den Mietwohnungsbau gewinnen. Ziel war es, vor allem Mietwohnungen im unteren und mittleren Preissegment zu bauen und dies vornehmlich in Ballungsgebieten, wo bezahlbarer Wohnraum knapp ist. Um aber nicht falsche Anreize zu setzen und Luxuswohnungen zu fördern, sollte es eine Obergrenze geben. Daher wurde über eine Mietpreisbindung diskutiert, auf die sich die Koalition aber nicht einigen konnte.


Zum Scheitern der Gesetzespläne stellt der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH, www.dachdecker.de) Karl-Heinz Schneider fest: „Der seit langem erwartete Steueranreiz für den Mietwohnungsbau ist nun wohl endgültig Geschichte: Unüberbrückbare Differenzen der Koalitionspartner werden als Gründe angegeben. Mit einer solchen Politik werden die dringend benötigten 400.000 Wohnungen jedenfalls nicht gebaut. Die Mieten in den Ballungsräumen werden weiter steigen, bezahlbarer Wohnraum für Geringverdiener bleibt weiterhin Mangelware und Flüchtlinge werden noch länger in Turnhallen und Containern verweilen müssen. Wir hoffen, dass die Verhandlungspartner wirklich nur eine Denkpause einlegen und nach den Sommerferien – vielleicht erleuchtet durch die Sonne – doch noch eine Lösung finden. Der Verband der Wohnungswirtschaft teilte gerade erst mit, dass die Zahl der Baugenehmigungen in Ballungsgebieten teilweise wieder zurückgeht, zum Teil schon um 50 %. Das sind keine guten Neuigkeiten – hiervor darf die Politik nicht die Augen verschließen.“

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 09/2016

Drum prüfe, wer sich ewig ­bindet…

Diese Zeilen Schillers kommen einem angesichts der auseinander driftenden Koalitionspartner der Bundesregierung in den Sinn – auch wenn es hier nur vier Jahre sind. Eine Liebesheirat ist es eindeutig...

mehr

Dirk Bollwerk ist neuer ZVDH-Präsident, Michael Zimmermann Vize

Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) hat auf seiner jüngsten Delegiertenversammlung in Bonn Dirk Bollwerk zum neuen Präsidenten gewählt. Bollwerk, bisher Landesinnungsmeister...

mehr
Ausgabe 04/2021 BundesBauBlatt Gipfel am 23. und 24. September 2021

Bezahlbarer Wohnungsbau

Liebe Leserinnen, liebe Leser, zweimal haben wir den BundesBauBlatt Gipfel für Entscheider aus Wohnungswirtschaft und Industrie bereits wegen Corona verschieben müssen. Doch wir lassen uns nicht...

mehr

Ingenieurkammer-Bau NRW: Bund muss beim Wohnungsbau steuerliche Anreize schaffen

Der Beschluss der Regierungskoalition im Deutschen Bundestag, das Thema „Steuerliche Förderung des Mietwohnungsbaus“ erneut von der Agenda zu nehmen, stößt bei den Ingenieuren in NRW auf...

mehr

30 Organisationen und Verbände warnen: Wohnungsbau im „Schuld-Verschiebe-Dreieck“ zwischen Bund, Ländern und Kommunen

Falsches Vorzeichen für eine Politik, die mehr versprochen hat: Das Minus bei den Baugenehmigungen in diesem Jahr trifft hart auf das GroKo-Ziel von 1,5 Mio. Neubauwohnungen bis 2021. „Eigentlich...

mehr