BFW warnt vor steigendem Investitionsrisiko: „Wohnungsbau benötigt mehr Impulse als nur niedrige Zinsen“
01.03.2018„Wohnungsbau benötigt mehr Impulse als nur niedrige Zinsen“, warnte Andreas Ibel, Präsident des BFW Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, auf dem Wohnungsbautag des „Verbändebündnis Wohnungsbau“ in Berlin. „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem: Bund, Länder und Kommunen haben in den vergangenen Jahren versäumt, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Wohnungsbau-Motor auch bei steigenden Zinsen am Laufen halten. Jetzt wird die Zeit immer knapper.“
Ibel weiter: „Für die mittelständische Immobilienunternehmen, die der BFW vertritt, ist das Investitionsrisiko in den vergangenen Jahren immer größer geworden: Bauland wird immer knapper und teurer, Abgaben und Vorgaben von Ländern und Kommunen werden zunehmend verschärft und die Baukosten steigen als Folge weiter an.“
Hier verweist der BFW-Präsident auf eine aktuelle Umfrage unter den BFW-Mitgliedsunternehmen, die für rund 50 % des Wohnungsneubaus in Deutschland zuständig sind. 57 % der Befragten geben an, dass sich die politischen Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr verschlechtert hätten. Lediglich der Bereich der Finanzierung sei Dank des historischen Zinstiefs förderlich für Investitionsentscheidungen in den Neubau, so 75 % der Befragten.
„Wir dürfen die Schaffung von Wohnraum nicht vom Risiko steigender Zinsen abhängig machen“, warnte Ibel. „Was wir jetzt brauchen, ist eine Politik aus einem Guss. Bauen muss auf allen politischen Ebenen wieder einfacher, schneller und kostengünstiger werden. Mit dem Abschlussbericht der Baukostensenkungskommission liegen alle Vorschläge auf dem Tisch und dürfen jetzt nicht in der Schublade verschwinden. Allem voran brauchen wir eine ordnungsrechtliche 180 Grad-Wende, die mit überbürokratischen und komplexen Regelungen aufräumt. Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen dringend vereinfacht und beschleunigt werden. Mit Einzelmaßnahmen kommen wir jetzt nicht mehr weiter.“