BFW zur geplanten Wohngeld-Reform: „GroKo bleibt auf halber Strecke stehen"

„Es ist ein richtiger und wichtiger Schritt, dass die GroKo das Wohngeld erhöhen und Menschen mit niedrigen Einkommen entlasten möchte. Leider bleibt die Bundesregierung bei der Reform auf halber Strecke stehen. Wir brauchen eine automatische, jährliche Anpassung des Wohngelds, sonst verlieren immer mehr Bedürftige ihren Anspruch und fallen in die Grundsicherung", warnt BFW-Präsident Andreas Ibel im Vorfeld der Verbändeanhörung im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, an der auch der BFW teilnimmt. Dort wird über den Referentenentwurf zum „Gesetz zur Stärkung des Wohngelds" beraten, das ab 1. Januar 2020 in Kraft treten soll.

Mit seiner Kritik verweist Ibel auf das im Entwurf formulierte Vorhaben, „die Höhe des Wohngelds bei Bedarf zeitnah anzupassen". Ibel: „Das ist zu vage, zu willkürlich und nicht rechtssicher." Schließlich sei absehbar, dass Verbraucherpreise und Wohnkosten aufgrund des Wohnraummangels weiter steigen werden. „Durch Einkommensanstiege, die lediglich die Inflationsrate ausgleichen, würden viele Geförderte bis zur nächsten Anpassung ihren Anspruch auf Wohngeld verlieren. Es reicht nicht aus, die Förderung nur alle paar Jahre anzupassen. Die Erhöhung muss automatisiert werden."

Ibel weiter: „Wir brauchen zudem eine Klimakomponente, um Mietaufschläge aufgrund einer energetischen Sanierung abzufedern. Nur dann bleibt bezahlbares Wohnen für bedürftige Menschen keine leere sozialpolitische Floskel. Wenn die Bundesregierung ihre Klimaschutzziele bis 2030 erreichen will, müssen in den kommenden Jahren tausende Häuser saniert und Heizungen modernisiert werden. Dies darf nicht auf dem Rücken der Wohngeldempfänger ausgetragen werden."

Thematisch passende Artikel:

BFW: „Dynamisierung des Wohngelds ist richtiger Schritt – jetzt muss der nächste folgen!“

Es ist ein erster wichtiger Schritt, dass die Bundesregierung eine regelmäßige Anpassung des Wohngeldes beschlossen und somit Menschen mit niedrigen Einkommen entlasten möchte. Und es ist gut, dass...

mehr

Bundesbauministerin Hendricks: „Wir brauchen eine regelmäßige Anpassung des Wohngelds “

Der neue Wohngeld-Bericht der Bundesregierung empfiehlt eine regelmäßige Anpassung des Wohngelds an die Mieten- und Preisentwicklung. Das Bundeskabinett hat den Bericht zusammen mit dem...

mehr

BFW zu Wohngeld-Erlass und KfW-Schnellkredite: „Richtige Maßnahmen zur richtigen Zeit!“

„Der Wohngeld-Erlass und die neuen KfW-Schnellkredite sind wichtige und richtige Bausteine bei der Bewältigung der Corona-Krise. Hier wird der von uns vorgeschlagenen Weg bestätigt: Jetzt gilt es,...

mehr

„Schnellschuss statt Sorgfalt“: BFW kritisiert Gesetzentwurf zur Reform der Erbschaftssteuer

Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (www.bfw-bund.de) kritisiert den Gesetzentwurf zur Reform der Erbschaftssteuer, der im Bundeskabinett verabschiedet wurde. Dazu...

mehr

BFW-Präsident Ibel: „Politik muss jetzt das Fundament für mehr Wohnungsbau legen“

Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum hat sich im vergangenen Jahr eklatant verschärft. „Die Politik hat das Dilemma erkannt - allerdings wird noch oft an den falschen Stellschrauben gedreht, und die...

mehr