BMWSB: Wohnen für Mitarbeitende als positiver Standortfaktor für die Wirtschaft - Neue Studie untersucht Potentiale von Werkswohnungen

In vielen Regionen Deutschlands ist bezahlbarer Wohnraum knapp. Dieser ist für Unternehmen aber oftmals die Voraussetzung für die Gewinnung von Fachkräften und Auszubildenden. Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, vor allem in Ballungsräumen, spielt die Wohnraumversorgung heute eine wichtige Rolle und kann ein zentrales Argument bei der Entscheidung für ein Arbeitsangebot sein. Große Unternehmen, die einen entsprechend hohen Bedarf an Mitarbeitenden haben, können durch das Anbieten von günstigem Wohnraum attraktiver für Bewerberinnen und Bewerber werden.

Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft  (IW, www.bbsr.bund.de) hat im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) eine Bestandsaufnahme zum Thema Wohnen für Mitarbeitende vorgelegt. Das Ergebnis: Knapp 17 % der Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Wohnraumversorgung. 

Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB): „Bezahlbarer Wohnraum ist häufig eine Voraussetzung für die Gewinnung von Fachkräften und Auszubildenden. Die Bundesregierung unterstützt das bezahlbare Wohnen mit einer Rekordsumme für den sozialen Wohnungsbau, einem Sonderprogramm ‚Junges Wohnen‘ für Studierende und Auszubildende sowie zielgerichteten Förderprogrammen für klimafreundlichen Neubau.

Auch das Mitarbeiterwohnen ist ein wichtiges Segment im Wohnungsmarkt, das wir stärken wollen. Die Möglichkeiten für Unternehmen, hier aktiv zu werden, sind vielfältig – von der Unterstützung der Gründung einer Mitarbeiterwohngenossenschaft, über das Einrichten von Wohnungstauschbörsen bis hin zum Ankauf oder Bau von eigenen Wohnungen. Unsere vielfältigen Förderprogramme stehen dabei grundsätzlich auch Unternehmen offen. Wir wollen, dass sich noch mehr Arbeitgeber aktiv für Mitarbeiterwohnungen einsetzen. Denn Unternehmen verfügen häufig über Kapital, Grundstücke und Immobilien, die im Rahmen von Umwidmung und Umwandlung für den Wohnungsbau aktiviert werden können. Um den Informationsaustausch zu stärken und gute Beispiele für Mitarbeiterwohnen sowie Strategien aufzuzeigen, werden wir zusammen mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer in den nächsten Monaten in vielen Regionen über das Thema informieren.“

Das BMWSB hat hierfür die Broschüre ‚Wohnen für Mitarbeitende – Ein Beitrag zur Fachkräftebindung und zur Wohnraumversorgung‘ herausgegeben (www.bmwsb.bund.de). Hier finden interessierte Unternehmen viele gute Beispiele sowie Informationen zu Fördermöglichkeiten.

Aus der Studie des IW:

• 5,2 % der Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeitenden mit direkten Maßnahmen. Dies entspricht hochgerechnet rund 675.000 Wohnungen und weiteren rund 46.000 Wohnheimplätzen für (junge) Mitarbeitende. Weitere 11,6 % der Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeitenden durch indirekte Maßnahmen.

• Größere Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden bieten häufiger direkte Unterstützung bei der Wohnraumversorgung an als kleine und mittlere Unternehmen. Dagegen unterstützen kleine und insbesondere mittlere Unternehmen ihre Mitarbeitenden häufiger mit indirekten Angeboten als große Unternehmen. Aufgrund der großen Anzahl kleiner Unternehmen in Deutschland leisten diese aber dennoch einen sehr großen Anteil der Wohnungen für Mitarbeitende.

• Es zeigt sich, dass die Unterstützungsmaßnahmen vielfältig sind und über den klassischen Ansatz der Werkswohnungen hinausgehen. 44 % der aktiven Unternehmen geben an, dass sie Wohnungen an- und weitervermieten. Auch der Kauf von Wohnungen und deren Vermietung an die Mitarbeitenden wird mit 44 % angegeben. Der Neubau von Wohnungen durch die Unternehmen liegt mit 17 % deutlich niedriger, ebenso der Erwerb von Belegungsrechten mit 8 %. Vielfach werden Maßnahmen auch kombiniert bzw. ergänzen sich. 

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