„Ausgezeichnete“ App von noventic: Wie Mieter und Wohnungswirtschaft Klima, Gebäude und Geldbörse schützen
13.06.2018
Die App „Cards“ involviert Mieter spielerisch in das aktive, tägliche Energiesparen.
Quelle: noventic group
Die Klimaziele 2050 der Bundesregierung prägen die Diskussionen der Immobilienwirtschaft. Wie smarte Anwendungen dabei helfen können, CO2-Emissionen effizient zu vermindern und Mieter davon profitieren können, zeigt eine Entwicklung aus der noventic group. Die am Tag der Immobilienwirtschaft durch den Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) mit dem Innovationspreis ausgezeichnete App „Cards“ involviert Mieter spielerisch in das aktive, tägliche Energiesparen – und hilft dabei, die Bausubstanz zu schützen.
Wie schaffen wir es, bis 2050 ein Energiesystem in Deutschland zu schaffen, das kaum noch CO2 ausstößt? Dieser Frage ist die Deutsche Energieagentur (dena) im Rahmen der Leitstudie „Integrierte Energiewende“ nachgegangen. Das Fazit: Deutschland kann seine Klimaziele bis 2050 erreichen – aber zu deutlich höheren Kosten, als heute noch vorgesehen. „Um wirtschaftlich zum Ziel zu kommen, muss zukünftig deutlich stärker auf neue und digitale Technologien gesetzt werden“, so die Einschätzung von Jan-Christoph Maiwaldt, CEO der noventic group. Das bestätigt auch die dena-Leitstudie: Die technischen Potenziale für Energieeffizienz durch technischen Fortschritt und Digitalisierung liegen bereits heute bei deutlich über 50 % des Energieverbrauchs.
Die tatsächlichen Energieverbräuche in energetisch sanierten Gebäuden sinken jedoch häufig nicht entsprechend der planerischen Prognosen. Denn mit den neuen baulichen Gegebenheiten verändert sich auch das Verbrauchsverhalten der Bewohner. Dieser Effekt wird unter dem Begriff „Rebound Effekt“ summiert. Mit smarten Anwendungen – wie beispielsweise der App-Entwicklung „Cards“ – kann dem entgegengesteuert werden.
„Cards“ funktioniert für den Nutzer, also den Mieter, im intuitiven Erleben ähnlich wie eine Fitness-App: Der eigene Verbrauch von Strom, Wasser und Wärme kann an persönlichen Zielen oder Benchmarks – wie zum Beispiel dem durchschnittlichen Verbrauch im Quartier – gespiegelt werden: Einsparpotenziale werden durch frequente Visualisierungen und Tipps so leicht und schnell erfasst. Mieter erkennen unmittelbar die Auswirkungen ihres eigenen Verbrauchsverhaltens und können darauf entsprechend ihrer persönlichen Präferenzen und Prioritäten reagieren. Die App kann zudem die Gebäudeverbrauchsdaten auch so auswerten,dass bei Überschreitungen bestimmter Schwellwerte vor Leckage oder erhöhter Schimmelgefahr gewarnt wird – im energetisch sanierten Altbau ein zentrales Thema für den Schutz der Bausubstanz und der Gesundheit.
Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende bereitet somit auch Anwendungen wie „Cards“ den Weg: Originär regelt es den Rollout der Smart Meter, die in Verbindung mit Smart Meter Gateways intelligent werden und Verbrauchsdaten effizient, sicher und hochverfügbar auf Datenplattformen für Anwendungen wie die Verbrauchskostenabrechnung bereitstellen. So werden die Chancen der Digitalisierung für den Gebäudebestand erschlossen.
„Cards“ nutzt also zum Großteil eine bestehende Infrastruktur – die vorhandene Messsensorik, den Smart Meter Gateway und Datenplattformen – und vorhandene Daten, um im Auftrag von Bestandshaltern und Mietern neue, reale Mehrwerte zu schaffen. Diese Leistung hat auch der ZIA erkannt und die Anwendung am Tag der Immobilienwirtschaft mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.
„Wir müssen jetzt entschlossen vorangehen, sonst wird die Transformation zum klimaneutralen Gebäudebestand in Deutschland am Ende sehr kostspielig“, ist sich Maiwaldt sicher. „Dabei müssen die Möglichkeiten der Digitalisierung stärker genutzt werden, um entscheidende Hebel anzusetzen und den Umbau bezahlbar zu halten. ‚Cards‘ ist für uns ein gelungenes Beispiel für das Erreichen der Klimaziele – oder wie wir es gerne ausdrücken: für die klimaintelligente Steuerung von Gebäuden.“