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Digital? Aber sicher!

Autor: Klaus Dederichs, Partner und Head of ICT der Drees & Sommer SE

Digital muss es sein – wo und wann gilt das nicht. Seien es intelligente Verkehrssysteme und autonomes Fahren oder Car-Sharing, seien es technische Voraussetzungen wie der Breitbandausbau und 5G. Für Bauherren liegt ein entscheidender Vorteil der digitalisierten Immobilien in langfristig höheren Renditen.

Ein Beispiel dafür sind die sogenannten Customized Smart Buildings. Dazu gehören das Start-up-Bürogebäude „The Ship“ in Köln, der digitale Zukunftscampus „Hammerbrooklyn“ in Hamburg, die Büroimmobilie „Cube Berlin“ inmitten der Hauptstadt. Es handelt sich um intelligente Gebäude, die mithilfe von IoT-Technologien und Künstlicher Intelligenz (KI) selbständig auf die Bedürfnisse ihrer Nutzer und deren Verhalten reagieren. Die KI lernt aus den Daten des Betriebs, der Nutzer und der Umwelt, macht Vorschläge, wie das Gebäude in Zukunft betrieben werden soll, und optimiert es fortwährend.

Das große Ganze zählt

Konkret kann das so aussehen: Sind Arbeitsplätze oder Räume nicht fest vergeben, zeigt eine App beim Betreten des Gebäudes die Vakanzen. Steigt dort der CO2-Gehalt der Raumluft aufgrund vieler Besucher, läuft die Lüftung intensiver. Wenn sich in einem Raum keine Personen aufhalten, wird weniger geheizt. Ein sinnvoll aufgebautes Tracking macht die zurückgelegten Wege von Personen in den Gebäuden transparent. Das verbessert Arbeitsabläufe und deren Effizienz. Entscheidend ist: Es geht nicht nur um Einzellösungen, die teilweise technisch schon länger machbar sind, sondern um ihr intelligentes Zusammenspiel – das große Ganze.

Wendet man das Konzept der Vernetzung auf mehrere – meist Bürogebäude – an, dann ist die Rede von Smart Cities. Dort sind dann nicht nur Prozesse innerhalb eines Gebäudes aufeinander abgestimmt, sondern im ganzen Stadtviertel. Das kann sich auf Energie- und Wasserversorgung, den ÖPNV oder auch Freizeitangebote beziehen. In Deutschland sind solche Viertel zum Beispiel mit dem Quartier Heidestraße in Berlin gerade am Entstehen.

Smarte Gebäude sichern langfristig Rendite

Wer sich als Bauherr für eine digitalisierte Immobilie entscheidet, sichert sich langfristig eine höhere Rendite. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten. So müssen die eingesetzten IT-Systeme flexibel sein, um auch mit künftigen Entwicklungen mitzuhalten. Nicht zu vergessen: Je vernetzter die Systeme, desto heftiger sind auch die Auswirkungen von Hackerangriffen. Daher ist es unerlässlich, die eingesetzte Hard- und Software auf Herz und Nieren zu prüfen. In sogenannten Penetrationstests prüft ein IT-Sicherheitsexperte mit Mitteln und Methoden von Hackern die Empfindlichkeit der Systeme gegenüber Angriffen von außen. Schon während der Planungsphase eines Gebäudes müssen Sicherheitsanforderungen an Soft- und Hardware berücksichtigt werden, um spätere Sicherheitslücken zu verhindern. Nach Inbetriebnahme ist das Thema Cyber Security jedoch nicht abgeschlossen. Die Investoren und Bauherren benötigen eine fortlaufende Cyber Security-Organisationseinheit, die einen sicheren und DSGVO-konformen Betrieb des Gebäudes gewährleistet.

Kurzum: Eine Digitalisierungsstrategie bei Start eines smarten Bauvorhabens ist unerlässlich, aber eben nur so gut, wie die Köpfe, die sie entwerfen. Werden allerdings die Chancen, die neue digitale Technologien bieten, richtig eingebunden, führen sie zu kostengünstigeren, nachhaltigeren und besser funktionierenden Gebäuden und Prozessen.

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