Fairwohnt
Begriffe wie Ethik, Moral, Fairness oder Verantwortung saugen die Wortschwämme voll, die Banker und Manager in tätiger Reue zur Vermeidung einschränkender Gesetze über Öffentlichkeit, Presse und Politik ausdrücken. Der Investitionsboom internationaler Immobilienspieler in Hunderttausende deutscher Wohnungen droht das Bild der Wohnungswirtschaft erneut zu wandeln. Der Gutsherr kehrt zurück – zumindest für den Fernseher. Es geht auch bei Finanzinvestoren anders. „Fairwohnt“ richtet den Blick auf Fairness als Vorstellung von individueller Gerechtigkeit.
Walter K., 57, mit Familie aus Berlin ist arbeits- und chancenlos. Ordentlich heftet er in Vogel-Strauss-Taktik Bankschriftverkehr, Zahlungsbefehle und natürlich fristlose Mietvertragskündigung ab. Noch beherrschen Rechtsabteilungen solche Fälle. Manchmal hilft Fairness statt moralpochender Belehrung. Fairness spart Geld, stärkt das Image und ein gutes Gefühl bleibt. Bei Walter K. schaltete der Finanzinvestor statt Anwälten einen externen Betreuer ein. Nein, nicht die in schwarzem Leder. Ein Berater (in diesem Fall von Pro Soluta) nimmt persönlichen Kontakt zum Mieter auf. Meistens gelingt das. Er ermittelt die Gesamtsituation des Mieters. Die mögliche weitere Vorgehensweise reicht in Berlin von Sicherung der laufenden Miete und des Lebensunterhaltes über Antragstellung auf Übernahme der Mietschulden bis Beantragung von Betreuung über die Amtsgerichte. Beim vermögenslosen Walter K. stellt der Berater Antrag auf Direktüberweisung der Miete und auf Übernahme von Mietschulden. Er begleitet ihn bei Behördengängen. Das überwindet dann auch die ärztlich testierte „Behördenphobie“. Bei Walter K. klappt das Mietverhältnis wieder.