Neues Staffelgeschoss
Im Rahmen einer energetisch hocheffizienten Gebäudesanierung feierten die Bauherren eines Berliner Gründerzeithauses August 2009 Richtfest für das neue Staffelgeschoss. Das 1886 erbaute Wohnhaus in Berlin Steglitz wird nach der Sanierung einen Jahres-Primärenergiebedarf von nur noch 38 kWh/m² pro Jahr haben und benötigt dann rund 85 % weniger Primärenergie als vorher. Damit hat sich das Projekt für das dena-Modellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“ qualifiziert, mit dem energetisch anspruchsvolle Standards gefördert werden, die nicht nur technisch machbar, sondern auch langfristig wirtschaftlich sinnvoll sind.
Das für Berlin typische Gründerzeithaus gehört zu den ersten Bauvorhaben im Bestand, die die Vorgaben der EnEV für Neubauten um weit mehr als 50 % unterschreiten. Das ehemals dreigeschossige Mehrfamilienhaus mit Souterrain erhält ein neues Staffelgeschoss und gewinnt dadurch rund 18 % mehr Wohnfläche. Das neu entstehende Dach wird mit 24 cm Mineralwolle gedämmt. Für die Außenwände
des neuen Staffelgeschosses wählten die Bauherren perlitgefüllte Poroton-Ziegel mit 42,5 cm Wandstärke.
Bei den vorhandenen Geschossen werden im Rahmen der energetischen Sanierung Fassade und Kellerdecke neu gedämmt. Die alten Fenster werden durch neue Fenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung ersetzt.
Die Energie für Heizung und Warmwasser wird mit einem neuen Gasbrennwertkessel in Kombination mit einer Solaranlage erzeugt. Für die Nutzung der Sonnenenergie als regenerativer Energieträger werden 24 m² Solarkollektoren auf dem Dach installiert. Da die Lüftungswärmeverluste nach der Sanierung die Hauptverlustquelle darstellen, wird ein zentrales Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Durch diese Zu- und Abluftanlage wird ein Wärmerückgewinnungsgrad von ca. 80 bis 90 % erreicht werden.