Brennwertkessel

33.000 m² zuverlässig beheizen

Fünf Gas-Brennwertkessel mit insgesamt 2,7 MW Leistung versorgen eine Seniorenwohnanlage an der Ostsee mit Heizwärme und warmem Wasser. Zudem reduzieren sie den Energieverbrauch deutlich.

Bauherren und Planer wissen: Beim Neubau eines Gebäudes sind drei Kriterien ausschlaggebend: die Lage, die Lage und die Lage! Vieles lässt sich durch Architektur lösen, aber nichts ist so entscheidend wie der Standort. Und der ist bei einer Seniorenwohnanlage an der Ostsee sensationell. Die Bewohner haben einen einzigartigen Blick auf das Wasser und die großen Fährschiffe, die vorbeifahren. Jetzt ist die Einrichtung um eine weitere Besonderheit reicher: Das neue Heizsystem mit fünf Buderus Gas-Brennwertkesseln Logano plus GB402 erreicht eine Leistung von 2,7 MW.

Die Seniorenwohnanlage hat einen hohen Energiebedarf – was nicht verwundert angesichts der Größe mit mehreren hundert Appartements und zusätzlichen Plätzen im stationären Pflegewohnbereich. Sie bietet zahlreiche Annehmlichkeiten wie ein Schwimmbad, Gymnastikraum, Gesellschaftsräume und anspruchsvolle Gastronomie. Das Konzept besteht darin, die Großzügigkeit und den Komfort eines privaten Ambientes mit dem Dienstleistungsangebot einer Seniorenwohnanlage zu verbinden.

Modernisierung in zwei Schritten

Der Betreiber legt großen Wert auf eine umweltschonende Energieerzeugung und kann mit der neuen Mehrkesselanlage den Bedarf deutlich senken. Immerhin müssen mehr als 33.000 m² Nutzfläche beheizt und die Bewohner zuverlässig mit warmem Wasser versorgt werden. Die alte Heizungsanlage mit drei Niedertemperaturkesseln aus dem Jahr 1992 konnte die Anforderungen an eine zeitgemäße Wärmeerzeugung nicht mehr erfüllen. Deshalb suchte der Betreiber nach einer energieeffizienten Alternative. „In einem ersten Schritt haben wir im Jahr 2014 bereits einen der alten Heizkessel durch zwei moderne Gas-Brennwertkessel Logano plus GB402 ersetzt“, sagt Thorsten Jacobsen von der Heizungsfachfirma Dechow Dienstleistungsgesellschaft aus Hamburg. Damals schon hat ein Planungsbüro ein Gesamtkonzept für die Modernisierung der Wärmeerzeugung erstellt. Der Systemgedanke spielte dabei eine wichtige Rolle, deshalb fiel die Wahl auf eine Kaskade mit Buderus Gas-Brennwertkesseln.

Im Zuge des ersten Anlagentausches hat die Dechow Dienstleistungsgesellschaft bereits die Regelung erneuert: Das modular aufgebaute Regelsystem Logamatic 4000 ersetzt den Schaltschrank und steuert jetzt die Anlage mit fünf Logano plus GB402-545. Zur Integration der Heizkessel in das Gesamtsystem wurden zwei Funktionsmodule FM458 eingebaut, jedes dieser Strategiemodule kann bis zu vier Wärmeerzeuger einbinden. Darüber hinaus sorgt ein Funktionsmodul FM442 für das effiziente Zusammenspiel der Heizkreise. Die Wärmeverteilung in den einzelnen Räumen erfolgt über Heizflächen.

Heizsysteme in dieser Dimension sind selten, alle Kessel zusammen erreichen in der vorliegenden Kombination eine Leistung von 2,7 MW. „Für uns war der Einbau einer Kaskade in dieser Größenordnung auch ein Novum“, betont Jacobsen.

Großer Modulationsbereich für effizienten Betrieb

Auf Basis der fundierten Planung hat die Heizungsfachfirma inzwischen auch den zweiten Teil der Erneuerung umgesetzt. Die Gas-Brennwertkessel sind werkseitig komplett mit allen erforderlichen Bauteilen ausgestattet – beispielsweise sind die Gasbrenner vormontiert, geprüft und voreingestellt auf die jeweilige Gasart. Der schadstoffarme Vormischbrenner hat einen Modulationsbereich von 20 bis 100 % für einen besonders effizienten Betrieb und eine optimale Anpassung an die benötigte Heizleistung. Für eine bequeme Wartung sind alle funktionswichtigen Bauteile leicht zugänglich. Durch die serienmäßige Abstimmung zwischen Heizkessel und Brenner erreicht die Anlage über die gesamte Laufzeit einen hohen Kesselwirkungsgrad von bis zu 97 % sowie einen Jahresnutzungsgrad von knapp 90 %. Zudem freut sich der Anlagenbetreiber über den reduzierten Stromverbrauch dank eines drehzahlgeregelten Verbrennungsluftgebläses. Thorsten Jacobsen unterstreicht: „Der Montageaufwand war erfreulich gering, und für die Kaskadenlösung hat Buderus auch die hy­draulischen und abgasseitigen Anbindungen bereits vorbereitet.“

Effizienz und Betriebssicherheit waren zwei grundlegende Vorgaben des Anlagenbetreibers – beide erfüllt der Logano plus GB402 bestens. Mit seinem Aluminium-Guss-Wärmetauscher nutzt der Kessel die eingesetzte Energie sehr gut. Durch den reduzierten wasserseitigen Widerstand ist eine geringe Pumpenleistung ausreichend, dadurch sinkt auch der Stromverbrauch. Die Gas-Brennwertkessel benötigen keine Umlaufwassermenge – ein Vorteil bei der Anlagenplanung. Im laufenden Betrieb unterstützt die Kesselkonstruktion den Heizungsfachbetrieb, denn durch großzügig dimensionierte Reinigungsmöglichkeiten lassen sich Kesselblock und Kondensatwanne komfortabel und schnell warten.

Steuerung auch aus der Ferne

Anlagentechnisch wurden in der Heizzentrale zwei Blöcke gebildet, die Wärmeerzeuger in einer Zweierkaskade und in einer Dreierkaskade miteinander verbunden. Beide Systeme sind durch einen Plattenwärmetauscher vom Hauptnetz getrennt, um der Anforderung an Heizwasserqualität VDI 2035 gerecht zu werden und die Kessel noch effizienter regeln zu können. Weil die Betriebssicherheit des Gesamtsystems eine wesentliche Rolle spielt, hat sich der Investor für eine Fernüberwachung Buderus Easycom Pro durch die Dechow Dienstleistungsgesellschaft entschieden. Dadurch ist sichergestellt, dass die Heizungsfachfirma im Falle einer Störung umgehend informiert ist und schnell eingreifen kann. Mehr noch hat die Firma Dechow immer alle wesentlichen Parameter des Heizsystems im Blick und kann auch aus der Ferne Änderungen vornehmen, wenn dies nötig ist.

Eine deutlich größere Modulation, besserer Wirkungsgrad, höhere Betriebssicherheit, geringerer Energiebedarf, moderne Technik – das neue Heizsystem in der Seniorenwohnanlage an der Ostsee erfüllt alle Anforderungen des Betreibers. Schöne Aussichten also, und das nicht nur aufgrund der einzigartigen Lage des Objekts.

Alle Kessel zusammen erreichen in der vorliegenden Kombination eine Leistung von 2,7 MW.

Die Wärmeerzeuger wurden in einer Zweierkaskade und in einer Dreierkaskade miteinander verbunden.

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