Aufhübschen, Budget überschreiten, Mitleidsschiene
Die perfekte Wohnung ist gefunden – wäre da nicht ein Heer von Bewerbern, gegen das man sich behaupten muss. ImmobilienScout24 zeigt in einer aktuellen, repräsentativen Studie, wie weit die Bundesbürger gehen würden, um den Zuschlag für ihr Traumdomizil zu erhalten.
Gemäß dem Motto „Der erste Eindruck zählt“ würde sich jeder Dritte zum Bewerbungstermin ganz besonders herausputzen. Hierbei ist es vor allem die junge Generation der 18- bis 29-Jährigen, die versucht über ihr Äußeres zu punkten (47 %). Unter den älteren Menschen zwischen 50 und 65 Jahren sind es wesentlich weniger, die sich ganz besonders in Schale werfen würden (16 %).
Fast ein Fünftel (18 %) der Deutschen würde dem Vermieter oder Makler gegenüber falsche Angaben bezüglich Kindern, Haustieren, des Berufes oder ähnlichem machen. Neun Prozent der Befragten haben das in der Vergangenheit schon einmal getan.13 % würden noch einen Schritt weiter gehen und sogar Dokumente fälschen, um an ihre ersehnte Wohnung zu kommen. Nicht wenige der Befragten dürften außerdem auf die Bestechlichkeit des Eigentümers oder Maklers hoffen: 14 % wären bereit, durch die Zahlung einer „finanziellen Entscheidungshilfe“ nachzuhelfen. 15 % würden sogar ihre sexuelle Anziehungskraft zum Einsatz bringen, um ihn zu überzeugen.
Ein Viertel der Befragten hätte kein Problem, das eigentliche Preisbudget zu überschreiten, wenn es sich um die perfekte Wohnung handelt. Jeder Fünfte (19 %) hat in der Vergangenheit bereits sein persönliches Preislimit bei der Immobiliensuche überzogen. Dabei sind es eher die Männer, die sich zu höheren Ausgaben verleiten lassen (28 %). Die sonst so emotionsgeleiteten Frauen treten hier rationaler auf - von ihnen würden nur 21 % tiefer in die Tasche greifen. Ebenfalls beliebt ist die Mitleidsmasche: Nahezu jeder Vierte (23 %) würde dem Vermieter oder Makler sein Leid bei der Wohnungssuche klagen und auf sein Mitgefühl hoffen.
Ein Großteil der Befragten lehnt es jedoch ab, sich für den Wohnungszuschlag zu verbiegen. 44 % würden über das normal Geforderte hinaus nichts unternehmen. Vor allem die älteren Menschen sind hier konsequent (65 %). Bei der jungen Generation ist es nur ein Viertel, das keinen der genannten Schritte gehen würde, um sich bessere Chancen auf die Traumwohnung zu verschaffen.
So weit würden die Deutschen für ihre Traumwohnung gehen
- für den Bewerbungstermin besonders in Schale werfen - 34 %
- eigentliches Preisbudget überschreiten - 25 %
- Makler/Vermieter sein Leid bzgl. der Wohnungssuche klagen - 23 %
- beim Vormieter anbiedern, damit dieser einen dem Vermieter/Makler empfiehlt - 20 %
- beim Makler/Vermieter anbiedern, um in Erinnerung zu bleiben - 18 %
- falsche Angaben machen zur eigenen Person machen - 18 %
- die eigenen sexuellen Reize ausnutzen - 15 %
- dem Makler/Vermieter eine „finanzielle Entscheidungshilfe“ anbieten - 14 %
- Gehaltsnachweise und andere Dokumente schönen - 13 %
- nichts dergleichen - 44 %
Für die Studie hat das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von ImmobilienScout24 1030 Personen bevölkerungsrepräsentativ befragt.