Wie heizen Deutschlands Vermieter?
46 % aller Heizungsanlagen von professionell-gewerblichen Vermietern in Deutschland sind älter als 20 Jahre. 18 % stammen aus der Zeit vor 1980. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Heizungsmarkt Wohnungswirtschaft“, die das Beratungsunternehmen Analyse & Konzepte für den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft durchgeführt hat. So haben private Kleinanbieter im Vergleich jüngere Heizungsanlagen in ihren Wohnungsbeständen als professionell-gewerbliche Vermieter.
56 % der Wohnungen professionell-gewerblicher Anbieter werden per Fernwärme beheizt. Von den privaten Vermietern nutzen nur 8 % diese Heizungsart. Am zweithäufigsten setzen gewerbliche Vermieter auf Erdgaszentralheizungen (30 %), gefolgt von Erdgasetagenheizungen (8 %) und Ölzentralheizungen (2 %). 44 % der professionell-gewerblichen Anbieter
nutzen zudem bereits Solarthermie in ihrem Bestand, 31 % setzen Blockheizkraftwerke ein und 28 % Zu- und Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung.
Mieterstrom – also der Selbstverbrauch des direkt im Gebäude erzeugten Stroms durch die Mieter – ist hingegen mit 9 % allgemein nicht sehr weit verbreitet. Häufig besteht hier derzeit noch Unklarheit hinsichtlich der gesetzlichen Regelungen. 74 % aller professionell-gewerblichen Vermieter haben in den letzten fünf Jahren Maßnahmen zur energetischen Sanierung vorgenommen. Insofern verfügen sie in dieser Hinsicht über umfangreiche Erfahrung. 62 % planen entsprechende Maßnahmen in den nächsten zwei Jahren. Dabei stehen Wärmedämmungen mit 88 % an der Spitze – dicht gefolgt von der Erneuerung der Heizungsanlage (84 %) und dem Einbau neuer Fenster (69 %). Damit ist die Bereitschaft zu energetischen Sanierungen unter professionell-gewerblichen Vermietern deutlich größer als bei privaten Kleinanbietern. Von diesen haben 52 % in den letzten fünf Jahren entsprechende Maßnahmen umgesetzt, 24 % planen es für die nächsten zwei Jahre.
„Die Studie bestätigt die These: Je angespannter der Wohnungsmarkt ist, desto geringer ist die Bedeutung der Energiekosten und des energetischen Zustands der Immobilie. Lediglich Vermieter in schrumpfenden Kreisen und schwachen Städten berichten bisher von einem teilweise höheren Interesse der Mieter an den Themen Energie und Heizen“, erklärt Analyse & Konzepte-Geschäftsführerin Bettina Harms.
Die Analyse kann unter www.bdew.de kostenlos herunterladen werden.