Aus alt mach komfortabel

Dank einer Komplettsanierung mit dem Keramik-Klimaboden wird aus einem alten Herrenhaus ein seniorengerechtes, komfortables Energiesparhaus

Von der Ruine zum rundum sanierten, komfortablen Energiesparhaus – was bei Tine Wittler und „Einsatz in vier Wänden“ vor laufenden Kameras vonstatten geht, hat Dirk Meißner auch ohne mediales Getöse umgesetzt.

Als Bauherr und ausführender Fliesenlegermeister in einer Person hat er ein ländliches Herrenhaus aus den Jahren 1820-1840 zu einem KfW-85-Effizienzhaus mit neun seniorengerechten Wohnungen sowie zwei Gemeinschaftsräumen umgebaut – kein einfaches Unterfangen, wie sich gezeigt hat. Zumal das Haus über drei Etagen und ein Kellergeschoss sowie einen großen Hof und Garten verfügt. „Erschwerend kam hinzu, dass das Haus beim Kauf im Jahr 2008 in einem sehr schlechten Zustand war, auch bedingt durch einen teilweise schlecht durchgeführten Umbau in den Jahren 1985 bis 1991“, erklärt Meißner.

Die Idee für altersgerechtes Wohnen in ruhiger und dennoch zentraler Lage in Brehna – zwischen Halle (Saale) und Bitterfeld gelegen – wurde mit der Eröffnung der Wohnanlage im Februar 2012 dennoch in die Tat umgesetzt. Eine zentrale Rolle spielte dabei der Keramik-Klimaboden „Bekotec-Therm“ von Schlüter – und das aus verschiedenen Gründen: Zunächst spielte die Aufbauhöhe eine wichtige Rolle. „Wir hatten eine Aufbauhöhe von 120 mm zur Verfügung, wovon allerdings bereits 47 mm auf Brand- und Schallschutzplatten entfielen, da uns die vorhandene Holzbalkendecken vor hohe Ansprüche in dieser Hinsicht stellte“, so Meißner. Der Bodenaufbau musste  auch technisch und statisch den Anforderungen für ein Fachwerkhaus mit Holzbalkendecken entsprechen. Und nicht zuletzt stellte sich für die Handwerker die Herausforderung, die Fußbodenkonstruktion auf mineralischer Dämmung – den Trittschalldämmplatten „TPE 20-2“ – auszuführen. Laut Meißner „ein sehr gewöhnungsbedürftiger Untergrund.“

Hohe Anforderungen, geringe Höhe

Mit dem Keramik-Klimaboden „Bekotec-Therm“ ließen sich diese Anforderungen jedoch ohne Abstriche umsetzen. Die Platten vom Typ „EN 2520 P“ lassen sich auch auf einem schwierigen Untergrund gut verarbeiten. Sie werden einfach auf den geschaffenen Untergrund verlegt und miteinander verbunden.

Dazu sind die Platten mit einer Stufenfalz mit zusätzlicher Zapfenverbindung ausgestattet. Einzige Bedingung: Der Untergrund muss gleichmäßig und eben sein. Die Heizrohre werden dann in den speziell dafür ausgeformten Noppen sicher verklemmt.

Die geringe benötigte Estrichmasse von lediglich mindestens 8 mm über den Rohren sorgt dafür, dass die eigene Aufbauhöhe gering bleiben kann. Ein weiterer Vorteil: Direkt nach Begehbarkeit des Estrichs kann mit der Verlegung der zum System gehörenden Verbundentkopplung „Ditra 25“ begonnen werden. Das beschleunigt den Bauprozess gegenüber anderen Fußbodenheizsystemen deutlich, da lange Wartezeiten durch die Estrichtrocknung entfallen.

Auch baut sich die während der Aushärtung des Estrichs eintretende Schwindung modular im Noppenraster der Estrichnoppenplatte ab. Die Folge: Der eingebrachte Estrich kann nicht mehr „aufschüsseln“. Spannungen aus der Schwundverformung können nicht auftreten, so dass auf die Ausführung von Schein- und Bewegungsfugen im Estrich verzichtet werden kann.

Die Fliesen werden anschließend direkt im Dünnbettverfahren auf der Entkopplungsmatte verlegt. Die kommunizierenden Luftkanäle sorgen dafür, dass die Wärme optimal verteilt wird und so die gute Wärmeleit- und Speicherfähigkeit der Keramik bestens zum Tragen kommt.

„Gerade beim Bau von seniorengerechten Wohnungen ist die gute Wärmeabgabe und -Verteilung natürlich ein großes Plus“, sagt Meißner. „Hinzu kommt, dass sich die Fußbodenheizung gut regeln lässt. Und da wir ja ein Niedrigenergiehaus im Sinn hatten, sind die geringen Vorlauftemperaturen dieses Systems natürlich ideal.“ Diese betragen nur 30 °C, was gegenüber herkömmlichen Heizsystemen jede Menge Energie spart. Dank der geringen Aufbauhöhe des Bekotec-Systems – in diesem Fall 55 mm – lässt sich die Bodenfläche schnell und gleichmäßig erwärmen. Dazu kommt noch der Fliesenbelag auf der „Ditra 25“, die Höhe beträgt hier 18 mm. Verwendet wurden verschiedene Fliesen von Villeroy & Boch, Interbau sowie Natursteinplatten aus Jura-Marmor in den Formaten 70 x 35 cm, 70 x 40 cm und 60 x 30 cm.

„Mit dieser Kombination haben wir einen Aufbau gefunden, der handwerklich gut ausführbar ist, den technischen, statischen und brandschutztechnischen Anforderungen entspricht und zusätzlich in einem Altbau mit Fachwerk und Holzbalkendecken einsetzbar ist.“ Auch die Last der Heizung in Verbindung mit den Fliesen musste bei der Planung berücksichtigt werden. Hier konnte das System laut Meißner ebenfalls punkten: Im Vergleich zu herkömmlichen Fußbodenheizungen bringe es weniger als die Hälfte an Flächengewicht mit sich – eine Standard-Konstruktion wiegt ca. 136 kg/m2, die Bekotec-Konstruktion nur ca. 57 kg/m2. „Der rissfreie Estrich und die sichere Entkopplung sorgen außerdem für die Langlebigkeit des Fußbodenbelags, was uns ebenfalls sehr wichtig war“, zieht Meißner ein zufriedenes Fazit der Bauphase.

Gesundes und komfortables Wohnen

Ein wichtiger Aspekt bei einem Umbau zu seniorengerechten Wohnungen ist es, ein gesundes und komfortables Umfeld für die Bewohner zu schaffen. Auch hier bietet der Keramik-Klimaboden ideale Voraussetzungen. Da die Fußbodenheizung die Wärme äußerst gleichmäßig im Raum verteilt, können kalte Stellen am Boden und an den Wänden vermieden werden. Diese entstehen bei konventionellen Heizsystemen oft dort, wo die Wärme nicht ankommt und begünstigen die Bildung von Schimmelpilzkolonien, wenn Feuchtigkeit an diesen kalten Bauteilen vorhanden ist. Mit der entsprechenden Boden- und Raumwärme wird diese Gefahr minimiert. Auch die Oberflächenstruktur der keramischen Fliesen bieten den Schimmelpilzsporen kaum Angriffsflächen, so dass sie sich dort nicht dauerhaft festsetzen und auskeimen können. Darüber hinaus sind die Fliesen leicht und schnell zu reinigen. Ganz entscheidend dabei: Sie bestehen aus anorganischem Material und bieten im Gegensatz zu Bodenbelägen wie Teppich oder PVC keinen Nährboden für mikrobiellen Befall.

Mit dem Keramik-Klimaboden lässt sich also auch in vermeintlich „schwierigen“ Fällen – wie hier bei der Sanierung eines in die Jahre gekommenen Altbaus mit Fachwerk – eine Energie sparende und attraktive Fußbodenkonstruktion schaffen. Problematische Bedingungen wie geringe Aufbauhöhe oder außergewöhnlicher Untergrund lassen sich sicher meistern, und der geringe Energieverbrauch macht das System attraktiv für Energiesparhäuser und die Verwendung regenerativer Energiequellen.

In der Wohnanlage in Brehna wurden neben dem Keramik-Klimaboden übrigens auch Schlüter-Profile verbaut: Für den Abschluss des Wandbelags im Treppenhaus hat Meißner „Jolly“-Profile aus Aluminium verwendet. Als Kantenschutz für eben jenen Wandbelag dienen „Rondec“-Profile aus Edelstahl.

Mit dem Keramik-Klimaboden sowie den Profilen von Schlüter konnte die Modernisierung des ehemals baufälligen Herrenhauses zur komfortablen Wohnanlage für Senioren also trotz hoher Anforderungen problemlos realisiert werden. Das zeigt, dass auch vermeintlich schwierige Bauvorhaben effizient und sicher umgesetzt werden können.

Für die Handwerker stellte sich die ­
Herausforderung, die Fußbodenkonstruktion auf mineralischer ­Dämmung auszuführen.

Ein wichtiger Aspekt bei einem Umbau zu senioren­gerechten ­Wohnungen ist es, ein gesundes und ­komfortables Umfeld für die Bewohner zu schaffen.

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