Barrieren
im Bad abbauen
Barrieren im Badezimmer sind eine echte Herausforderung im Alltag. Bei der Sanierung im Bestand können viele Hürden abgebaut werden.
Höchste Priorität genießt der Wunsch nach bodengleichen Duschen und anderen Bequemlichkeiten im Bad bei Wohnungsnutzern. Erfüllen lässt er sich oft sehr viel schneller, sehr viel kompromissloser und einfacher mit Hilfe von Produkten, die speziell für solche Sanierungsmaßnahmen entwickelt wurden. Der Hersteller Dural, Spezialist für Profile und Systemlösungen für Böden und Wände, zeigt mögliche Probleme bei der Gestaltung und Einrichtung barrierefreier Bäder auf und stellt für jeden Einzelfall eine passende Lösung vor.
Zu niedrige Bodenkonstruktion
Das Problem: Die Bodenkonstruktion ist für den Einsatz einer bodengleichen Dusche zu niedrig.
Hier helfen fertige Duschboden-Elemente, die eigens zu diesem Zweck mit einer geringen Einbau- und Bodenablaufhöhe ausgestattet sind. Wenn es bautechnisch möglich ist, kann zur Reduzierung der Einbauhöhe auch ein senkrechter Ablauf verwendet werden. In diesem Fall liegt die Höhenersparnis bei etwa 7 cm, also der Höhe, die ein waagerechter Ablauf in Anspruch nimmt. Wichtig in jedem Fall: Die Fläche des Duschboards sollte 120 x 120 cm nicht überschreiten, da sich mit einer zunehmenden Boardgröße auch zwangsläufig die Dicke des Duschelement verstärkt und so eine größere Aufbauhöhe erforderlich wird. Die bautechnisch optimale Dicke von Boardelementen beträgt 45 mm bei einer Größe von 120 x 120 cm, einschließlich eines Oberflächengefälles von 2 %.
Abdichtung unter Fliesen
Das Problem: Bei Verbundabdichtungssystemen, die unter keramischen Fliesenbelägen appliziert werden, muss zwischen der ersten und zweiten Lage eine Austrocknungszeit abgewartet werden. Außerdem werden in der Praxis oft die so wichtigen Mindestbeschichtungsdicken nicht erreicht und das Abdichtungssystem ist damit mangelhaft.
Die Lösung: Abdichtungsfolien mit bauaufsichtlicher Zulassung, die eine gleichmäßige Materialdicke besitzen und keine Wartezeit bei der Verarbeitung benötigen.
Abdichtung bei linearer Entwässerung
Das Problem: Eine lineare Entwässerungsrinne für die Dusche – diese Ablauf-Variante erfreut sich derzeit wachsender Beliebtheit – erfordert eine direkte Wandanbindung und damit auch eine dauerhaft zuverlässige Abdichtung.
Schwierigkeiten lassen sich in diesem Fall vermeiden, wenn Rinnensysteme eingesetzt werden, die einen stabilen und ausreichend breiten senkrechten und waagerechten Flanschanschluss besitzen. Damit ist abdichtungstechnisch und auf Dauer eine zuverlässige, schnelle und einfache Eindichtung des gesamten Rinnensystems sichergestellt.
Rinnen bei dünnem Estrich
Das Problem: Rinnensysteme als moderne Form der Entwässerung von Duschböden sind mit ihrer üblichen Aufbauhöhe von ca. 10 bis 12 cm zu hoch für eine bodengleiche Verlegung.↓
Zu diesem Zweck gibt es spezielle Systeme in ungewöhnlich flacher Ausführung. Sie benötigen aufgrund ihres speziellen Bodenablaufsystems und der Rinnenkonstruktion nur eine Aufbauhöhe von 55 mm. Die Rinnen erweisen sich als kompatibel mit der alten Estrichhöhe, die zumeist einschließlich Tritt- und Wärmedämmung nur eine Höhe von etwa 60 mm hat.
Linearer Ablauf bei Holzbalkendecken
Das Problem: Holzbalkendecken eignen sich normalerweise kaum für die sichere Befestigung gebräuchlicher Entwässerungsrinnen.
Auf diesen speziellen Fall sind Rinnensysteme vorbereitet, die durch ihre besondere Rahmenkonstruktion für Stabilität und Sicherheit sorgen. Geräuscharm und variabel in der Edelstahlabdeckung lassen sie auch bei Holzbalkendecken lineare Entwässerungssysteme zu.
Dabei kann unter zwei Rinnenmontage-Sets ausgewählt werden: Zum einen besteht bautechnisch die Möglichkeit, die Rinne so auf der Holzbalkendecke zu platzieren, dass beim Einbau eines 22 mm dicken Spanplattenbodens der Rinnenflansch genau auf einer Ebene mit dem Holzboden liegt. Und zum anderen lässt sich die Rinne auch so positionieren, dass der Rinnenflansch etwas höher liegt als der angrenzende Spanplattenboden. Durch diese spezielle Einbaumaßnahme können zusätzliche Zwischenschichten, wie beispielsweise Entkopplungsmatten („Durabase CI“), auf den Holzboden aufgebracht werden, der dann bündig mit dem Rinnenflansch abschließt.
Abgerissene Silikon-Ecken
Das Problem: Elastische Randfugen zwischen Wand- und Bodenbelägen (also die beim Putzen des Fußbodens oft so schwierig zu erreichenden Ecken) werden mit der Zeit unansehnlich und unhygienisch. Abgerissene Silikonrandfugen mit Adhäsions- und Kohäsionsrissen führen zu Feuchtigkeits- und Schimmelbelastungen.
Hier helfen spezielle, schräg verlaufende Wand-Boden-Übergangsprofile mit integrierten elastischen Dehnzonen im oberen und unteren Profilbereich. Nur 25 mm breit sind diese 45-Grad-Abschrägungen. Sie können im Zuge einer Badrenovierung verlegetechnisch relativ leicht entweder mit dem zur Wand oder zum Boden passenden Fliesenmaterial oder alternativ mit einem Metallprofil in 25 mm Breite belegt werden. Als jederzeit einsetzbare Lösung eignen sich außerdem Wand-Boden-Anschlussprofile aus massivem Aluminium. Sie lassen sich bedingt durch einen kleinen rückseitigen Profilsteg problemlos verlegen: Neutralvernetzender Silikonkautschuk sorgt für ein punktuelle oder vollflächige Verklebung. Die T-Cove-Profile verde-cken beschädigte Randfugen oder hässliche Raumecken. Innen- und Außeneckstücke sowie entsprechende Endkappen runden den Eindruck in verlegetechnischer und ästhetischer Hinsicht ab.
Schwieriger Untergrund
Das Problem: Beim Bauen im Bestand treffen Renovierer oft auf Untergründe aus verschiedenen Baustoffen. Ein Umstand, der die Fliesenverlegung in vielen Fällen schwieriger macht. Ein Umstand aber auch, der häufig zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen Feuchtigkeitsbelastungen nötig macht – beispielsweise dann, wenn die neue Dusche größer ist als ihre Vorgängerin oder wenn mit Nässe in einem größeren beziehungsweise veränderten Radius zu rechnen ist.
Hier besteht die Lösung in speziellen Entkopplungsmatten von geringer Höhe und mit einem an der Oberseite verbundenen Bewehrungsgitter. Das Bewehrungsgitter auf der Durabase CI-Entkopplungsmatte stellt eine technische Produktinnovation dar, mit der eine deutlich verbesserte Rissüberbrückung, Dünnbettmörtelhaftung und Biegefestigkeit erzielt wird. Weitere Vorteile ergeben sich für den Fliesenleger aus applikationstechnischer Sicht. Sie bewähren sich – bei Einsatz des entsprechenden Zubehörs wie Dichtband oder Wand- bzw. Bodenmanschetten – gleichzeitig auch als Verbundabdichtung für mäßige Beanspruchungen entsprechend den Beanspruchungsklassen A0 und B0 (vgl. ZDB-Merkblatt „Verbundabdichtungen“, Ausgabe Januar 2010).
Vorgeschriebene Bodenabläufe
Teils vorgeschrieben, teils empfohlen sind Bodenabläufe in privaten, gewerblichen und öffentlichen Bauten – je nach Art der Nutzung und der erforderlichen beziehungsweise erwünschten Vorsichtsmaßnahmen (beispielsweise Wasserablaufmenge, Brandschutz oder Kaltrauchsperre). Ob für Bäder mit Waschmaschinen-Anschluss oder für stark genutzte Waschräume – fast immer soll die Lösung dabei klein und unauffällig und natürlich zuverlässig und flexibel bei der Montage ausfallen. Schließlich soll bei größeren Sanierungsprojekten nicht in jedem Fall ein anderes System eingesetzt werden, was erfahrungsgemäß sehr viel Aufwand beim Einbau und bei der Abdichtung bedeutet.
Als besonders sicher erweist sich hier der Einsatz von Abläufen mit integrierter Abdeckfolie. Dadurch ist der Bereich rund um das Entwässerungssystem gut abgedichtet. Höhenverstellbarkeit sorgt außerdem für eine unproblematische Einstellung auf unterschiedliche Bodenbelagsstärken wie Fliesen oder Naturstein. Und ein drehbarer Ablauf reagiert ganz einfach auf die entsprechenden senkrechten oder waagerechten Anschlussmöglichkeiten vor Ort.
Beim Bauen im Bestand treffen Renovierer oft auf Untergründe aus verschiedenen Baustoffen. Ein Umstand, der die Fliesenverlegung in vielen Fällen schwieriger macht.
Rinnensysteme als moderne Form der Entwässerung von Duschböden sind mit ihrer üblichen Aufbauhöhe von ca. 10 bis 12 cm zu hoch für eine bodengleiche Verlegung.