26 Wohneinheiten in Holzbauweise

Bezahlbarer Wohn(t)raum

Der Wunsch nach Wohneigentum ist groß – auch in München. Wer kann sich den aber bei den horrend hohen Immobilien­preisen in der Landeshauptstadt schon erfüllen?  Eine Chance bieten Baugenossenschaften.

Die altehrwürdige Form des ge­­meinschaftlichen Bauens erlebt in München wegen der vergleichsweise günstigen Kosten eine Renaissance. Jüngstes Beispiel: im Domagk-Park in Schwabing-Nord sind zwei Mehrfamilienhäuser in Holzbauweise mit 26 Wohneinheiten entstanden. „ge­­meinsam größer“ heißt die Baugemeinschaft, die dahinter steht.

5.100 € pro m² Wohnfläche – für München ist das „gemeinsam grö­­ßer“-Angebot wirklich günstig. Auf dem freien Markt werden hier Neubauwohnungen im Schnitt für 7.000 € pro m² verkauft.

Dafür muss man als Mitglied einer Baugemeinschaft mitunter ein bisschen Geduld mitbringen. Im Falle des Projekts im Domagk-Park ­vergingen zwei Jahre vom ersten Treffen bis zum Einzug, mit insgesamt 34 Eigentümerversammlungen dazwischen. Es kann aber auch länger dauern, wie andere Beispiele zeigen.

Auch die Holzbauweise war Ge­­­genstand der Diskussionen bei den Häusern im Domagk-Park. Dass man sich letztlich für Holz entschied, lag auch an der Maßgabe der Stadt München, wonach der Anteil nachwachsender Baustoffe mindestens 20 % der ge­­­schätzten Baukosten betragen musste – was Patric F. C. Meier, der verantwortliche Architekt vom Büro agmm Architekten + Stadtplaner, nicht als Gängelung, sondern als „wichtige Argumentationshilfe“ empfand.

Denn Meier baut gerne mit Holz, weil es ein klimaneutraler und ökologischer Baustoff sei, der sich zudem durch hervorragende bauphysikalische Eigenschaften und seine gestalterischen Möglichkeiten auszeichne. „Häufig ist aber die Angst noch groß, dass einem beim Bauen mit Holz die Kosten um die Ohren fliegen.“ Mit den beiden fünf- bzw. vierstöckigen Gebäuden in Schwabing habe man den Gegenbeweis geliefert, so Meier.

Zum Einsatz kamen werksseitig vorgefertigte Wandelemente in­­klusive eingebauter Fenster der Firma Ambros. Der Holzbauspezialist lieferte die Elemente just-in-time auf die Baustelle, wo sie zusammengefügt wurden.

Im Falle des Projekts im Do­­­magk-Park gibt es für Patric F. C. Meier allerdings einen kleinen Wermutstropfen. Der Architekt musste darauf verzichten, den Baustoff Holz nach außen sichtbar zu machen. Letzteres hätte dem Gestaltungsleitfaden der Stadt für jenes Quartier widersprochen. Deshalb wurden die beiden Gebäude verputzt.

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