Dauerhaft verbessern
Erfolgscontracting ist ein neuer Ansatz, durch ein modifiziertes Vergabeverfahren auf Dauer Qualität im Gebäudebetrieb zu erreichen und garantieren zu können. Denn moderne Gebäudetechnik ist komplex. Auch neue oder grundsanierte Gebäude bieten keine Gewähr, dass die Heizungs- und Lüftungsanlagen automatisch die Zielwerte aus der Planung in der Praxis erreichen. Das jetzt erschienene BINE-Projektinfo „Nutzerqualität in Gebäuden dauerhaft sicherstellen“ (14/2012) stellt das Konzept und erste Praxiserfahrungen vor. In einem Pilotprojekt wurde der Teil Gebäudetechnik bei der Sanierung und Erweiterung einer Schule im bayerischen Marktoberdorf nach Erfolgscontracting vergeben.
Neu am Erfolgscontracting ist, dass Auftraggeber und -nehmer gemeinsam Zielwerte für die Gebäudetechnik in neuen oder grundsanierten Gebäuden definieren. Für das Gesamtsystem gibt es damit maximal zulässige Grenzwerte für den Energieverbrauch, den CO2-Ausstoß sowie die Qualität von Licht, Luft und Wärme. Der Auftraggeber überträgt dem Contractor die Betriebsführung für die gesamte Vertragslaufzeit und dieser garantiert die Einhaltung der Zielwerte in diesem Zeitraum. Außerdem besteht für den Auftragnehmer die Pflicht zur dauerhaften Mängelbeseitigung. Wirtschaftliche Anreize gibt ein Bonus-Malus-System. Erfolgscontracting basiert auf einer funktionalen Ausschreibung, die bereits heute rechtlich möglich ist.
Die Baumaßnahmen beim Pilotprojekt in Marktoberdorf werden 2013 abgeschlossen. Dann startet ein einjähriges Gebäudemonitoring, bei dem u. a. das zugrunde liegende Berechnungsverfahren evaluiert und das Lüftungskonzept überprüft wird. Das BINE-Projektinfo „Nutzerqualität in Gebäuden dauerhaft sicherstellen“ (14/2012) ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich – unter Tel. 0228 92379-0 oder www.bine.info