Wohntrends 2030

Die Rolle der Wohnungswirtschaft bei der Integration

Zuwanderung ist für Deutschland angesichts des demografischen Wandels Notwendigkeit und Chance zugleich. Auch die Wohnungswirtschaft ist deshalb gefordert einen Beitrag zu leisten, um Deutschland zu einem attraktiven Zuwanderungsland zu machen. Wie das gelingen kann, zeigt die Studie „Wohntrends 2030“, die das Beratungsunternehmen Analyse & Konzepte zusammen mit InWIS Forschung & Beratung GmbH im Auftrag des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. erstellt hat. Im Jahr 2013 lebten mehr Ausländer in Deutschland als jemals zuvor. Doch viele von ihnen – insbesondere höher und hoch qualifizierte – kehren nach kurzer Zeit in ihr Heimatland zurück, wenn die Integration hier nicht gelingt. Laut „Wohntrends 2030“ sind Wirtschaft und Kommunen noch nicht genügend darauf eingestellt, diese Menschen langfristig an Deutschland zu binden.

Vorbild Gewoba Bremen

Wohnungsunternehmen können dieser zentralen Zielgruppe gerecht werden, indem sie wichtige Voraussetzungen für die Integration schaffen. „Ein Wohnungsunternehmen, dem die Integrationsarbeit vorbildlich gelingt, ist die Gewoba Aktiengesellschaft Wohnen und Bauen aus Bremen“, erklärt Bettina Harms, Geschäftsführerin von Analyse & Konzepte. Deren Engagement wurde gerade mit dem Bremer Diversity Preis ausgezeichnet. Dieser honoriert die Wertschätzung von Unterschieden und Vielfalt im menschlichen Zusammenleben. Die Gewoba bietet zum Beispiel interkulturelle Schulungen für ihre Mitarbeiter an. Außerdem kümmert sich ein Diversity Manager um gute Verbindungen zu Vereinen und Netzwerken in den Gewoba-Quartieren. Er berät und unterstützt alle Unternehmensbereiche bei der Umsetzung von Diversity-Maßnahmen, organisiert themenbezogene Weiterbildungsprogramme und wirkt aktiv in regionalen Netzwerken mit. „Wertschöpfung durch Wertschätzung“, so fasst Vorstandsmitglied Manfred Sydow die Ziele des Diversity Managements zusammen. „Anspruch und Haltung der Gewoba haben wir in unserem Leitbild der Vielfalt definiert und damit für uns alle als Beschäftigte des Unternehmens den Idealzustand definiert: ‚Eine Willkommenskultur, die jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit und Würde sieht‘.

Interkulturelle Begegnungen und viele andere Diversity-Maßnahmen hat die Gewoba schon lange gefördert. Das Diversity Management systematisiert und strukturiert das Themenfeld. Es sorgt für die Umsetzung in den drei Ebenen: erstens innerhalb des Unternehmens, zweitens in der Beziehung des Unternehmens zu den Kunden, insbesondere Mietern, sowie drittens zwischen den Kunden in den Nachbarschaften.“

Zwar ist die Gruppe der Zuwanderer sehr heterogen, und insbesondere die jüngeren unterscheiden sich nur wenig von ihren deutschen Altersgenossen. Dennoch gibt es Spezifika, die auch für die Wohnungswirtschaft von Belang sind. Laut den „Wohntrends 2030“ orientieren sich Haushalte mit Migrationshintergrund stärker an traditionellen Werten. Dies äußert sich zum Beispiel in der Bedeutung der Ehe und in einem höheren Anteil von Familien mit Kindern.

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