Farbiger wohnen: Mosaike für die Fassade
Kann sozialer Wohnungsbau aus den 1960er-Jahren zu einem attraktiven Eyecatcher werden? Diese Frage beantworten die Städtische Wohnbau Rheinfelden und das Caparol FarbDesignStudio mit der außergewöhnlichen Gestaltung eines Mehrfamilienhauses eindeutig – mit einem gelungenen Brückenschlag aus der Vergangenheit in die Gegenwart.
Ein gut 60 Jahre altes Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten an einer viel befahrenen Kreuzung: Das Gebäude an der Nollinger Straße 50/52 in Rheinfelden war noch vor Kurzem eines von vielen Beispielen für die Tristesse im sozialen Wohnungsbau. Die Wohnbau Rheinfelden erwägte zunächst sogar den Abriss, entschied sich dann aber doch für die umfassende Sanierung mit Dachgeschossausbau. Zwölf Wohnungen mit neuen großen Balkonen bieten den Mietern ein völlig neues Wohnambiente.
Dieter Model, Architekt bei der Wohnbau, wünschte sich für die exponierte Lage eine aufwertende Gestaltung und holte das Caparol FarbDesignStudio ins Boot. Der Gestaltungsvorschlag von Diplom-Farbdesignerin Petra Ruhnau habe „die Erwartungen voll erfüllt und die Sanierung optisch auf das nächste Level gehoben, hier ist ein echtes Schmuckstück entstanden“, so Model.
Asymmetrische Mosaikflächen um Fensterfaschen gliedern die Fassade neu
Was macht diese Gestaltung so anders und auffällig? Es sind vor allem die ungewöhnliche Kombination der Materialien und das Farbenspiel. Der Entwurf von Petra Ruhnau schlägt eine Brücke aus der Entstehungszeit des Gebäudes in die Gegenwart: In den 1960er-Jahren waren Mosaike eine beliebte Form der Außendekoration. Ruhnau nimmt diesen Faden auf – und verknüpft so Vergangenheit und Gegenwart.
Die Glasmosaike um mehrere Fenster gliedern die Fassadenfront neu. Sie sind in Netzbreite als asymmetrische Fensterfaschenflächen verspielt und frei angeordnet. Die farbigen Gläser changieren in einer Kreation aus Rot-Rosé-Orange oder Grün-Türkis-Hellblau – jeweils mit einem Graubraun als Basis und Verbindung. Die fein abgestimmten Farbkombinationen korrespondieren mit den farbkräftigen Giebeln in warmtonigem Rot nach Westen, nach Osten in sattem Grünton. Die Farbtöne der Giebel ziehen sich zudem ein Stück zur Front- und Rückseite: Damit präsentiert sich das Gebäude aus jeder Himmelsrichtung neu. Der warme Sandton der Fassade bildet in Kombination mit einem kühlen Steingrau die Bühne für das individuelle Farbenspiel der Gebäudeteile.
Meilenstein für die Sanierung älteren Gebäudebestandes
Die abwechslungsreiche Gestaltung überrascht durch ihre Klarheit ebenso wie durch ihre Vielschichtigkeit. Sie wirkt zugleich klassisch und modern. „Frau Ruhnau hat uns mit ihrem Gestaltungsvorschlag – zum wiederholten Mal – positiv überrascht und einen neuen Weg aufgezeigt“, bilanziert Model. Auch dank der Unterstützung des Caparal FarbDesignStudios sei das Projekt „Nollinger Straße“ zu dem angestrebten Meilenstein für die Sanierung älteren Gebäudebestandes geworden. Ein Meilenstein, der auch von den Anwohnern sehr gut angenommen wird. Die Mieter identifizieren sich mit „ihrem“ Wohnhaus – und achten darauf, dass der positive Gesamteindruck nicht durch Verunreinigungen oder Vandalismus gestört wird.
Was macht diese Gestaltung so anders und auffällig? Es sind vor allem die ungewöhn-liche Kombination der Materialien und das Farbenspiel.
Bautafel
Objekt: Mehrfamilienhaus, Nollinger Strasse 50-52, 79618 Rheinfelden
Bauherr: Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH Rheinfelden
Farbkonzept: Caparol FarbDesignStudio, Dipl. Designerin Petra Ruhnau
Farbtöne:
Fassade 1: Histolith Mergel 0 mit Giebel in 3D Cameo 130
Fassade 2: Histolith Umbra italienisch 30 mit Giebel in 3D Tundra 125
Ausführung: Gashi Gipsergeschäft
Produkte:
Glasmosaik Delta Elements
Mineralisches WDVS:
– Capatect MW Fassadendämmplatte 151 EXTRA
– Capatect Klebe- und Armierungsmasse 131 SL
– Capatect Muresko-Fassadenputz