Dezentrale Lüftung

Gesund wohnen: Jeder Atemzug zählt

Im neuen Wohnquartier Ecoleben in Penzberg finden sich Wohnungen jeder Größenordnung. Von der 2-Zimmer-Wohnung über die exklusive Penthouse-Suite bis hin zum Reihenhaus reicht das Angebot der Anlage, die durch ihre Architektur besticht und entfernt an den Bauhausstil erinnert. Alle Einheiten überzeugen durch ihre Ausstattung, zu der auch ein dezentrales Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung von Meltem zählt.

Hochwertiger Wohnraum im Grünen

Die Wohnanlage in Penzberg zeichnet sich nicht nur durch ihre naturnahe Lage im Voralpenland, sondern auch durch ihren gehobenen architektonischen Stil aus. Die 14 Wohngebäude in unterschiedlichen Geschosshöhen sind um einen zentralen Bereich gruppiert, von dem aus die einzelnen Gebäude durch Wohnstraßen erschlossen werden. Während jede Erdgeschosswohnung über einen kleinen Gartenanteil verfügt, stehen zwischen den Gebäuden Bereiche mit Sitzgelegenheiten und einem Spielplatz allen Bewohnern zur Verfügung.

Bei den Wohneinheiten entstand ein Mix aus Mehrzimmer-Wohnungen, weiträumigen Penthouse-Wohnungen und geschickt integrierten Reihenhäusern. Bei der Ausstattung wurde Wert auf einen hohen Standard gelegt. So gehören Aufzüge und ein direkter Zugang zur Tiefgarage von jedem Gebäude aus zur Grundausstattung. Die Wohnungen verfügen über Terrasse oder Balkon, Eichenparkett und eine hochwertige Badausstattung mit Echtglasduschabtrennung.

Sämtliche Gebäude wurden im KfW-55 Standard ausgeführt. Bei der Gesamtanlage ist der Primärenergiebedarf nochmals 25 % niedriger als nach den Anforderungen des Kfw-Effizienzhauses 55 zulässig. Das Projekt wurde in Kooperation mit der TU München, dem Lehrstuhl energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen, Prof. Lang, dem Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion, Prof. Winter und dem Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen, Prof. Auer umgesetzt und hat somit Leuchtturmcharakter in der Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Wirtschaft.

Der Wandaufbau sämtlicher Reihenhäuser sowie drei der Mehrfamilienhäuser erfolgte mit 42,5 cm perlitgefüllten Wärmedämmziegeln. Zwei weitere Mehrfamilienhäuser entstanden in Hybrid-Bauweise, d.h. Innenwände Stahlbeton und Mauerwerk, Außenwände als höchstwärmegedämmte Holztafel-Elemente mit 35 cm Wandstärke. Die Dachkonstruktion der Reihenhäuser und zwei der Mehrfamilienhäuser besteht aus mit 7° nach Süden geneigten Pultdächern in zimmermannsmäßiger Holzkonstruktion, die Eindeckung erfolgte mit profilierten Blechen. Drei Mehrfamilienhäuser sind mit begrünten Flachdächern ausgestattet. Die Kunststofffenster verfügen über eine Dreifachverglasung.

Energetisch hocheffizient

Einen erheblichen Stellenwert nimmt bei der Konzeption der Gebäude auch die Energie- und Wärmeversorgung ein. So verfügt jedes einzelne Gebäude über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe zur Heizwärme- und Warmwasserbereitstellung. Strom wird mit einer Photovoltaikanlage erzeugt. Unterstützend wirkt sich auf die gute Energiebilanz zudem der Einbau von Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung aus.

Neben dem konkreten Wunsch nach Energieersparnis erfolgte der Einbau der dezentralen Lüftungsgeräte in der Wohnanlage in Penzberg auch unter dem Aspekt des kontinuierlichen Luftaustauschs. Speziell bei den heutigen, äußerst dichten Gebäudehüllen ist es wichtig, die anfallende Luftfeuchtigkeit in den Räumen regelmäßig nach außen abzuführen, um Feuchteschäden an den Wänden oder im schlimmsten Fall daraus resultierende Schimmelbildung von vornherein zu vermeiden.

Wird auf „klassische“ Weise manuell über die Fenster gelüftet, können auf diese Weise bis zu 50 % der Energie über die Fenster entweichen. Die Installation von M-WRG-Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung ermöglicht eine energiesparende Belüftung 24 Stunden am Tag mit vorgewärmter Außenluft, ohne die Fenster zu öffnen.

Frische Luft nach Maß

Ein weiterer Vorteil des dezentralen Lüftungskonzeptes, der bei dem Objekt in Penzberg zum Tragen kam, ist die Möglichkeit, einzelne Räume mit einem Lüftungsgerät auszustatten. In diesem Fall verfügen die Wohn- und Schlafzimmer über je ein M-WRG-Gerät. Speziell die Schlafzimmer sollten regelmäßig belüftet werden, da hier eine hohe Luftfeuchtigkeit entsteht, die kontinuierlich abzuführen ist. Auf diese Weise erfolgt die Frischluftzufuhr automatisch und ohne Lärmbelästigung. Speziell nach Kundenwunsch wurden auch Lüftungsgeräte mit Feuchte- und CO2-Sensor installiert, die die Luftqualität messen und für einen bedarfsgerechten Luftaustausch sorgen.

Die Funktionsweise der Geräte ist einfach: Während der Heizperiode wird die verbrauchte, warme Raumluft über einen Aluminium-Kreuzstrom-Wärmeübertrager abgesaugt. Dabei wird ihr die Wärme entzogen und an die gleichzeitig getrennt zugeführte Frischluft übertragen. Das Ganze funktioniert ohne Vermischung von Abluft und vorgewärmter Frischluft. Max. 76 % der Wärme lassen sich so zurückgewinnen. Außerdem gelangt die Zuluft auf diese Weise bereits vorgewärmt in den Wohnraum. Das bedeutet nicht nur höheren Wohnkomfort, da die Lufttemperatur beim Lüften kaum absinkt, sondern auch eine Senkung der Heizkosten.

In Penzberg wurden ausschließlich Wandeinbaugeräte eingesetzt, die in die Außenwände der Räume integriert wurden. So ergeben sich kurze Wege für die Führung sowohl der vorgewärmten Zuluft als auch den Abtransport der Abluft. Die eingesetzten M-WRG-Geräte benötigen kein zusätzliches Rohrleitungsnetz zum Verteilen der Luft. Das senkt die Einbaukosten und erspart aufwendige Reinigungsmaßnahmen. Insgesamt kamen 198 dezentrale Lüftungsgeräte sowohl in den Reihenhäusern als auch in den Eigentumswohnungen zum Einsatz.

Gesund wohnen mit frischer Luft

Durch den Einbau von Lüftungsgeräten lassen sich nicht nur Heizkosten sparen, sondern auch das Wohnklima verbessern und damit das Wohlbefinden der Bewohner steigern. Die Versorgung mit Frischluft ist kontinuierlich gewährleistet. Im Gegensatz zur klassischen Fensterlüftung treten bei einer Lüftungsanlage keine unangenehmen Zugerscheinungen auf. Die Raumtemperatur bleibt stets konstant, da die Frischluft vorgewärmt zugeführt wird.

Mit der verbrauchten Luft werden gleichzeitig auch Schimmelpilzsporen, Milben und andere in der Raumluft befindlichen Schadstoffe wie beispielsweise Ausdünstungen aus Möbeln und Teppichen sowie übermäßiges CO2 nach außen abgeführt. Davon profitieren Allergiker.

Zusätzlich lassen sich die Geräte auf Wunsch mit einem speziellen Allergikerfilter ausstatten, der auch Feinstaub und Bakterien herausfiltert. Außerdem ist ein Aktivkohlefilter erhältlich, der Gerüche und die Schadgase von Treibstoffen bindet und die Luft von Stickoxiden und Ozon befreit.

Alle M-WRG-Lüftungsgeräte sind sehr benutzerfreundlich zu betreiben. Sie verfügen über eine Filterwechselanzeige, die über den erforderlichen Filterpatronenaustausch für die Zu- und Abluft informiert. Der Luftfilterwechsel selbst kann einfach und schnell, quasi „im Handumdrehen“ ausgeführt werden. Jeder Betreiber kann daher durch sachgemäße Pflege selbst Einfluss auf die Sauberkeit seiner Anlage nehmen. Zusätzlich sollte gemäß der Wartungsanleitung eine regelmäßige Wartung durchgeführt werden, mit der sich Funktionalität und Qualität des Lüftungsbetriebes auf hohem Niveau halten lassen.

Nutzern, die sehr hohen Wert auf mehr Funktionalität und komfortable Bedienung legen, steht optional eine Funkfernbedienung zur Verfügung. Mit ihr lassen sich sämtliche gerätespezifische Funktionen einstellen. 7 verschiedene Lüftungsprogramme sind verfügbar, darunter die bedarfsgeführte Lüftung nach Feuchte oder Mischgas-/CO2, Zu- und Abluftbetrieb oder eine zeitlich begrenzte Intensivlüftung.

Eine besondere Funktion ist der Automatikbetrieb. Hier regeln die Führungsgrößen Raumluftfeuchte rF und Luftqualität Mischgas/CO2 gemeinsam den Lüftungsbetrieb, je nachdem welcher Schwellwert überschritten ist. Mit einer Funkfernbedienung lassen sich bis zu sechs Geräte vom gleichen Typ in einem Raum gleichlaufend steuern. Störungen, anstehende Filterwechsel sowie Frostschutzmodus werden über das Display der Fernbedienung angezeigt.

Spezielle Mischgassensorik

Eine besonders energiesparender und wirtschaftlicher Betrieb der Lüftungsgeräte ergibt sich aus einer speziellen Mischgassensorik. Grundlage ist eine kontinuierliche Analyse der Luftgüte. Die bedarfsgerechte Lüftung erfolgt dann nach dem jeweiligen Ist-Zustand: Die Luftqualität in einem Raum ist nicht immer gleich.

Verschiedene Faktoren, von der Personenzahl im Raum bis zu den Ausdünstungen von Möbeln und Textilien beeinflussen die Luftgüte. So bildet sich in jedem Raum eine Mischung verschiedenartiger Gase, die in hoher Konzentration gesundheitsschädlich sind und die es deshalb kontinuierlich abzuführen gilt. Um dies bedarfsgerecht ermöglichen zu können, entwickelte die Firma Meltem Lüftungsgeräte, die mit Hilfe eines Luftgütesensors die Raumluftqualität analysieren und so für einen optimalen Luftwechsel sorgen.

Ausgangsbasis für eine Bestimmung der Luftqualität ist die CO2-Konzentration, die je nach Personenzahl in einem Raum höher oder niedriger ausfällt. Zur Anwendung kommt ein spezieller Metalloxidsensor, der neben dem Anstieg des CO2-Wertes auch Geruchsereignisse registriert. Er misst die elektrische Leitfähigkeit eines halbleitenden, nanokristallinen Metalloxids. Sind entsprechende Schadstoffe in der Luft vorhanden, werden sie an der Sensoroberfläche durch den Sauerstoff des Metalloxids verbrannt. Bei diesem Vorgang werden Elektronen freigesetzt, die zu einer Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit führen. Durch den Einbau von Luftsauerstoff kehrt das Metalloxid schließlich wieder in seinen Ausgangszustand zurück.

Fazit

Das Objekt in Penzberg verdeutlicht, dass sich durch den Einbau von dezentralen Lüftungsgeräten der Wohnkomfort erheblich steigern lässt. Die automatische Luftzufuhr erspart nicht nur das Lüften über die Fenster mit seinen unangenehmen Begleiterscheinungen, sondern kommt auch der Energiebilanz des Gebäudes zugute. Die in dem Objekt realisierte dezentrale Lösung lässt sich in Gerätezahl und –ausführung individuell den Vorstellungen der Bewohner anpassen.

Durch den Einbau von Lüftungsgeräten lassen sich nicht nur
Heizkosten sparen, sondern auch das Wohnklima verbessern und
damit das Wohlbefinden der Bewohner steigern.

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