IVH: Gedämmte Wände können nicht schimmeln
„In gut gedämmten Häusern drohen Gefahren durch Schimmelpilze, lautet ein häufiges Vorurteil. Doch das Gegenteil ist richtig: Schimmelbefall verbirgt sich vor allem dort, wo falsch oder gar nicht gedämmt wurde.“ Zu diesem Urteil kommt die Stiftung Warentest in ihren „Test Spezial Energie“ und zieht das Fazit: Wärmeschutz ist grundsätzlich die beste Vorbeugemaßnahme gegen Schimmel.
Ungedämmte Wände sind im Winter auch auf der Innenseite relativ kühl. Warme und feuchte Raumluft erkaltet dort und kondensiert. Die relative Luftfeuchte steigt. Ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80 % nimmt das Schimmelpilzrisiko stark zu. Schimmel braucht nämlich neben einem gewissen Maß an Feuchte nur ein wenig Nahrung. Die findet er auf der Tapete.
„Bei einer von außen mit Styropor gedämmten Fassade steigt auch auf der inneren Seite der Wand die Oberflächentemperatur, so dass diese nicht mehr feuchtegefährdet ist und das Schimmelpilzrisiko nahezu ausgeschlossen wird“, bekräftigt Dr. Hartmut Schönell, geschäftsführender Vorstand des Industrieverbandes Hartschaum (IVH). Gleichzeitig verhindert die Außendämmung durch eine Wärmedämmverbundsystem mit Styropor, dass Feuchtigkeit von außen ins Haus eindringen kann.
Ist eine außenseitige Wärmedämmung beispielsweise aus Gründen des Denkmalschutzes nicht möglich, kann von innen gedämmt werden. Da sich dabei der Taupunkt im Mauerwerk, d.h. die Temperatur, bei der Wasser an den Wänden kondensiert, nach innen verschiebt, muss dem Feuchtemanagement besondere Beachtung geschenkt werden. Eine sorgfältige Bestandsaufnahme und eine fachgerechte, objektspezifisch abgestimmte Auswahl des Innendämm-Systems gewährleisten beste Resultate.