Immobilienwirtschaft ist wie ein Tanker
Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer legte dem Kabinett unlängst den zweiten Bericht über die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Deutschland vor. Mit der Vorlage des Berichts wird der Beschluss des Deutschen Bundestages vom 14. April 2011 umgesetzt, einmal in der Legislaturperiode über Situation und Entwicklung der Immobilienwirtschaft zu informieren. Erstmals erschien der Bericht im Jahr 2009. Der Bericht zeigt, dass nach Jahren der Stagnation sowohl die Mieten als auch die Kaufpreise für Wohnimmobilien steigen. Mit 3 % haben sich die Preise bei Neuvermietungen im bundesweiten Durchschnitt moderat erhöht, in bestimmten Ballungsgebieten sowie Studentenstädten ist der Anstieg jedoch stärker. Neben der gewachsenen Nachfrage nach Immobilien insgesamt ist eine der wesentlichen Ursachen, dass über Jahre zu wenig gebaut wurde. Ramsauer: „Jetzt nimmt die Bautätigkeit wieder Fahrt auf. Der Anstieg der Baugenehmigungen um 22 % und der Baufertigstellungen um 15 % im Jahr 2011 werden die Situation auf dem Wohnungsmarkt verbessern. Aber: „Die Immobilienwirtschaft ist wie ein Tanker – das Umsteuern braucht seine Zeit, bis es wirkt.“
Auch wenn der soziale Wohnungsbau Ländersache ist, hilft der Bund mit enormen Beträgen dabei, die Wohnungsmärkte stabil zu halten. Für das Wohngeld und die Übernahme der Kosten der Unterkunft im Rahmen der Grundsicherung stehen 17 Mrd. € bereit. Für die soziale Wohnraumförderung erhalten die Länder zudem jährlich 518 Mio. € Kompensationsmittel des Bundes. Für 2012 bis 2014 stehen für die KfW-Programme zur CO2-Gebäudesanierung jährlich 1,5 Mrd. € bereit. Jede zweite neu gebaute Wohnung ist heute KfW-gefördert.
In Deutschland gibt es etwa 35 Mio. bebaute Grundstücke, davon sind rund 25 Mio. Wohnimmobilien. Der Wert aller Immobilien (Gebäude inklusive Grundstücke) wird auf 10 Billionen € geschätzt.