Integrierte Stadtentwicklung in der Ukraine
2012 wurde in der Ukraine eine Akademie für ukrainische Städte gegründet. Allen Beteiligten war bewusst, dass im Umfeld innenpolitischer Unruhen die Realität in den Kommunen auch den Erfolg der nationalen Politik bestimmen würde. Seit 2014 nehmen politisch hochrangige, ukrainische Vertreter an den Bundeskongressen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik in Deutschland teil. 2016 unterzeichneten Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks (BMUB) und Vizepremierminister Hennadii Zubko (MinRegion) eine Absichtserklärung zur Kooperation in der Stadtentwicklung. Damit bindet sich die Ukraine an die Ziele und Instrumente der Leipzig Charta. Um die Zusammenarbeit und die Stadtentwicklungspolitik in der Ukraine voranzutreiben, haben die Stadtentwicklungsministerien beider Länder eine interministerielle Arbeitsgruppe eingerichtet.
„Leipzig Preis für integrierte Stadtentwicklung“
Einen wichtigen Schritt dieser Zusammenarbeit stellt der Wettbewerb „Leipzig Preis für integrierte Stadtentwicklung in der Ukraine“ dar. Er wurde vom BMUB und dem MinRegion ausgelobt und von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (giz) organisiert.
Als Kriterien für die Bewertung der Wettbewerbsbeiträge wurden die Merkmale der Leipzig Charta zugrunde gelegt. Unter den 95 Projekteinreichungen aus 42 Städten qualifizierten sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren elf Projekte, von denen drei mit einem Preis und acht mit Anerkennungen ausgezeichnet wurden. Den 1. Preis erhielt das Projekt „Urban Workshop 2016“ des Stadtinstitutes Lemberg/Lviv. Die Stadtwerkstatt „Maisternja Mista“ ist in einen Prozess zur Altstadtsanierung und zur Etablierung integrierter Stadtentwicklung eingebettet. Die jeweils im Sommer stattfindende Workshopreihe bietet eine Plattform zur Kooperation und Kommunikation.