Jetzt sanieren – im Winter sparen
Strahlender Sonnenschein, angenehme Temperaturen – denkt da jemand an die Heizkosten? Natürlich, energiebewusste Hausbesitzer zum Beispiel, denn jetzt ist die ideale Zeit für Sanierungsarbeiten am Dach, und dazu gehört auch der Einbau einer funktionierenden Wärmedämmung. Schon mit ganz einfachen Maßnahmen lassen sich dabei die Energiekosten spürbar senken.
Beim Dach mit dem Dämmen zu beginnen lohnt sich, denn es nimmt einen großen Teil der Außenfläche eines Hauses ein. Ist es nicht gedämmt, dann verliert man dort teuer bezahlte Heizenergie. Dem gilt es einen Riegel vorzuschieben – ganz gleich, ob der Dachraum für Wohnzwecke genutzt wird, als Abstellraum dient oder völlig leer steht. Hat man das Haus nach dem 1. Februar 2002 gekauft, ist eine nachträgliche Dämmung der obersten Geschossdecke sogar vorgeschrieben.
Am besten führt man vor der Dachsanierung einen gründlichen Check durch: Ist das Dach noch überall dicht? Sitzen die Dachziegel fest an Ort und Stelle und weisen keine Risse auf? Diese Punkte kann man mit einer Sichtkontrolle von innen und vom Garten oder von der Straße her klären. Gibt es Zweifel, lassen Sie einen Fachmann nachsehen. Vom Ergebnis hängt das weitere Vorgehen ab.
Werden am Dach größere Sanierungsarbeiten fällig, müssen also beispielsweise die Dachziegel erneuert werden, dann ist dies eine günstige Gelegenheit, an eine Dachdämmung von außen zu denken. Dabei wird unterhalb der Dachpfannen eine Dämmschicht hergestellt, die nicht von Sparren oder anderen Teilen des Dachstuhls unterbrochen wird und besonders effizient gegen Wärmeverluste wirkt. Eine Aufgabe für Heimwerker ist das allerdings nicht – hier sind Fachhandwerker gefragt.
Ist die Dachdeckung noch intakt, dämmt man in der Regel von innen. Hier haben Sie verschiedene Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden.
Ganz einfach: Oberste Geschossdecke dämmen
Wird der Dachraum nicht genutzt, kann man besonders schnell und preiswert dämmen. Hier genügt es meist, Dämmstoff auf der obersten Geschossdecke zu verlegen – die Mineralwolle liegt dabei auf Stoß, also ohne Zwischenraum dicht aneinander. Das schafft auch der ungeübte Heimwerker, denn Mineralwolle ist sehr leicht zu verarbeiten: Für den Zuschnitt genügt ein Dämmstoffmesser, ein gerades Brett dient dabei als Lineal.
Möchten Sie das Dachgeschoss als Lagerraum nutzen, ist auch das kein Problem. Hier können Sie ebenfalls Mineralwolle verwenden, Sie sollten nur eine stabile Lauffläche darüber schaffen. Verwenden Sie Glaswolle, legen Sie erst Kanthölzer aus – ihr Abstand entspricht dabei der Breite des Dämmstoffs. Ist die Glaswolle dazwischen verlegt, schraubt man beispielsweise Dielen auf die Hölzer. Steinwolle ist druckfester. Sie können sie auf Stoß verlegen und Span- oder Gipsfaserplatten als begehbare Fläche darauf auslegen.
Das Dach als Wohnraum-Reserve
Natürlich kann man beim Dämmen auch weiter in die Zukunft schauen und das Dach schon soweit fit machen, dass es später als Wohnraum-Reserve dienen kann. Dann dämmt man am besten gleich die Dachschrägen. Das gilt auch, wenn der Dachboden beheizt ist. Sehr gut eignet sich dafür Mineralwolle, die man mit einem Übermaß von 1 bis 2 Zentimetern zuschneidet und einfach zwischen die Dachsparren klemmt. Sie hält dort von alleine.
Wenn bei älteren Häusern die Dachsparren nicht tief genug sind, um dazwischen eine ausreichende Dämmschicht unterzubringen, lassen sie sich aufdoppeln. Das bedeutet: Unter den Sparren werden zusätzliche Hölzer befestigt, so dass insgesamt genug Raum für eine wirksame Dämmung entsteht. Eine Alternative dazu ist die Untersparrendämmung. Dabei wird unterhalb der Sparren eine zusätzliche Dämmstoffschicht angebracht. Sie lässt sich beispielsweise zwischen Dachlatten anbringen, die man waagerecht von unten an die Sparren schraubt.
Bei alldem gilt es eins zu beachten: Damit die Dämmung auf Dauer wirksam bleibt, müssen Sie sie vor Luftfeuchtigkeit schützen. Zieht nämlich Feuchte in den Dämmstoff und kondensiert darin, lässt seine Wirkung deutlich nach. Verhindern kann das eine Luftdichtheitsschicht, die übrigens auch gesetzlich vorgeschrieben ist. Man verwendet dafür oft Spezialfolien, sogenannte Dampfbremsen. Sie werden auf der „warmen“ Seite der Dämmung angebracht und schützen die Mineralwolle vor Durchfeuchtung. Wichtig: Die Folien müssen an allen Anschlüssen oder Durchdringungen luftdicht abschließen.
Übrigens: Wer jetzt in der warmen Jahreszeit handelt und sein Dachgeschoss mit einer Dämmung aus Mineralwolle energetisch auf den aktuellen Stand bringt, hat sofort etwas davon. Die Dämmung wirkt nämlich nicht nur in eine Richtung, sondern sie schützt im Sommer ebenso vor dem übermäßigen Aufheizen des Dachgeschosses durch die Sonne. Vor allem in bewohnten Dachräumen ist das ein Segen. Und zu jeder Zeit gilt: Mineralwolle dämpft auch Schall – Lärm und Geräusche von draußen lassen sich damit wirkungsvoll reduzieren.
Weitere Informationen zur Dachdämmung gibt es unter www.der-daemmstoff.de