4. BundesBauBlatt Gipfel: Kontakte knüpfen im kleinen Kreis
Entscheider aus Industrie und Wohnungswirtschaft trafen sich zum 4. BundesBauBlatt Gipfel in Berlin
Der BundesBauBlatt Gipfel in Berlin ist mittlerweile eine feste Größe im Terminkalender der Entscheider aus Industrie und Wohnungswirtschaft. Denn die Qualität der Gespräche und Vorträge auf dem Branchentreffen ist hoch. Und genau darauf kommt es bei so einer Veranstaltung schließlich an.
Aufmerksamkeit wecken, Kontakte knüpfen, Geschäfte anbahnen: Getreu dem Motto „Von nichts kommt nichts“ bot der 4. BundesBauBlatt Gipfel den Teilnehmern einmal mehr zwei Tage lang eine Plattform, um in lockerer und entspannter Atmosphäre ihr berufliches Beziehungsnetzwerk auf- und auszubauen. Da wurde gefachsimpelt und sich ausgetauscht. In Deutschland ist die Immobilienwelt zwar noch in Ordnung. Gleichwohl gibt es genug Themen, die die Branche treiben. Vier Dauerbrenner – Förderprogramme, Nachhaltiges Bauen, Gebäudetechnik und Bauen im Bestand/Innendämmung – wurden zunächst beim sogenannten Business Lunch vertieft und diskutiert.
Im Anschluss hatten die Vertreter der Industrie in Einzelgesprächen die Möglichkeit, um auf Tuchfühlung mit den Immobilienprofis zu gehen. Gerade diese Art der Kommunikation wird von vielen Teilnehmern geschätzt. So banal und schlicht das vertrauliche Gespräch unter vier Augen nämlich auch erscheint, kann sich daraus doch eine erfolgreiche Geschäftsbeziehung entwickeln.
Zurück in die Städte
Wozu falsche Investitionsanreize und eine fehlgeleitete Wohnbauförderung führen können, machte Matthias Günther vom Pestel-Institut in Hannover in seinem Impulsvortrag „Wohnen im Wandel“ deutlich. Jahrzehntelang hätten die Bundregierungen den Eigenheimbau in Randbereichen gefördert, jetzt zeichne sich ein Mangel in den Städten ab. „Wir beobachten einen ziemlich dramatischen Wandel im Wanderungsverhalten der Bevölkerung.“ Junge Leute ziehe es in die Städte, während die Familien im Gegensatz zu früher in den Städten blieben. Folge: In ländlichen Räumen seien verödende Siedlungsgebiete, sogenannte Wüstungen, zu erwarten. Der Zuzug in die Stadt hingegen werde zunehmen.
Der zweite Tag des BundesBauBlatt Gipfels war ganz auf den Informationsbedarf der Wohnungswirtschaft zugeschnitten.
Börsenkurse bröckeln. Fonds schmieren ab. Die Zinsen verharren auf tiefen Ständen. Obendrein dann noch die Angst vor Inflation und die Euro-Krise. Kein Wunder, dass immer mehr Deutsche ins „Beton-Gold“ investieren. Laut Christian Kaiser vom Heinze Marktforschungsinstitut nimmt nicht nur die Nachfrage nach Mietwohnungen zu, auch der gerade für die Großstädte besonders bedeutsame Geschosswohnungsbau ziehe immer mehr Investoren an. Die günstigen Finanzierungsbedingungen unterstützten zusätzlich entsprechende Anlage-Entscheidungen ebenso wie die Aussichten auf steigende Wohnmieten in prosperierenden Städten. Diese Rahmenbedingungen können den Wohnungsneubau weiter ankurbeln - vor allem in den größeren Städten.
Häuser, die Energie erzeugen
Energie sparen kann jeder, das betonte Ministerialrat Hans-Dieter Hegner aus dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) in seinem Referat. So sind Häuser, die mehr Energie erzeugen, als sie selbst verbrauchen, schon lange keine Zukunftsvision mehr, doch noch ist der Bau der so genannten Plus-Energiehäuser eher die Ausnahme als die Regel. Wie ein 1970 in Mühltal erbautes Wohngebäude zu einem Plus-Energiehaus mit Elektromobilität umgebaut werden kann, hatte zuvor Architekturprofessor Karsten Tichelmann erläutert.
Vorgestellt wurde zudem das Bewertungssystem „Nachhaltiger Wohnungsbau“. Mit diesem Qualitätssiegel ist die ganzheitliche Bewertung über dem gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes möglich. Quasi wie eine Checkliste kann danach die gesamte Nachhaltigkeitsthematik Schritt für Schritt abgehakt werden. Das Label bietet dem Bauherrn eine fundierte Basis, um bewerten und vergleichen zu können, ob das Gebäude tatsächlich nachhaltig ist.
Am Ende, da waren sich alle Teilnehmer einig, ist es vor allem das Knüpfen von Kontakten im kleinen Kreis, das den BundesBauBlatt Gipfel so reizvoll macht. Das nächste Gipfeltreffen der Branche findet übrigens am 4. und 5. November 2013 in Berlin statt. Näheres unter www.bundesbaublattgipfel.de
Achim Roggendorf, BundesBauBlatt