LEG blickt in Richtung Börse
Die Hausaufgaben sind gemacht: Der Umbau der LEG-Gruppe zu einem „profitablen und zukunftssicheren privatwirtschaftlichen Wohnungsunternehmen“ ist eigenen Angaben zufolge mit Ablauf des Geschäftsjahres 2011 in seine Schlussphase getreten. „Wir haben die operative Stärke weiter verbessert und alle Prozesse auf den Prüfstand gestellt" sagte Thomas Hegel, Sprecher der Geschäftsführung, bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf. Die Refinanzierung sei zu weiten Teilen abgeschlossen.
Nach dem Verkauf an einen privaten Finanzinvestor strebt die Gesellschaft im Jahr 2013 die Kapitalmarktfähigkeit an. Eine „zwingende Entscheidung" für einen Börsengang sei damit jedoch nicht verbunden. „Es ist eine Option", sagte Hegel. Auch für den Zukauf von neuen Wohnungen sei man wieder offen.
90000 Wohnungen im Bestand
Der auch im Branchenvergleich äußerst ambitionierte Umbau bei der LEG, die rund 90000 Wohnungen besitzt, die vorwiegend in NRW liegen, macht sich auch im Konzernabschluss positiv bemerkbar. So hat die Gruppe (Lancaster GmbH & Co. KG) ihr Ergebnis aus Vermietung und Verpachtung in vergangenen Jahr um 1,3 % auf 243,7 Mio. € gesteigert.
Gleichzeitig erhöhten sich die Erlöse aus Vermietung und Verpachtung im Jahr 2011 um 2,4 % von 487,3 auf 499 Mio. €. „Das belegt die operative Stärke im LEG-Kerngeschäft Wohnungsbewirtschaftung und hat positive Auswirkungen auf den Wert der Wohnungsbestände“, erläuterte Holger Hentschel, Mitglied der Geschäftsleitung und als Head of Operations (HOO) verantwortlich für das operative Geschäft.
Der Wert des LEG-Wohnungsbestandes stieg leicht um ca. 0,7 % auf 4,736 Mrd. €. „Dies stellt einen Durchschnittswert von rund 765 € je m² Wohnfläche dar“, erklärte der für die LEG-Finanzen zuständige Geschäftsführer Eckhard Schultz (CFO).
In die roten Zahlen gerutscht
Vor allem wegen der Kosten im Zusammenhang mit dem Konzernumbau seit der Übernahme durch den Finanzinvestor war das Unternehmen im vergangenen Jahr unterm Strich mit einem Fehlbetrag von 15,1 Mio. € in die roten Zahlen gerutscht. Im Jahr davor hatte die LEG-Gruppe unterm Strich einen Überschuss von 28,66 Mio. € erwirtschaftet. Auch das Jahr 2012 werde weiterhin von Sondereffekten geprägt sein, hieß es.
Ziele sind weiterhin eine hohe Kundenorientierung mit einer qualitativ hochwertigen Vor-Ort-Betreuung für Mieter und Neukunden, die Steigerung der Wertschöpfung aus der Wohnungsbewirtschaftung sowie weitere Effizienzgewinne in den Arbeitsabläufen. Die Geschäftsleitung zeigte sich zufrieden über die positive Entwicklung zentraler Werthebel: So wurden die Nettokaltmieten in 2011 gegenüber dem Vorjahr im Konzerndurchschnitt um 2,6 % von 4,63 € je m² Wohnfläche auf 4,75 € je m² gesteigert.
Nähe zum Kunden
Die Investitionen in den Bestand blieben mit 81,9 Mio. € gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant. Die Leerstandsquote sank marginal von 3,59 auf 3,58 %. Gleichzeitig wurden 2011 mit 10234 Neuvermietungen rund 1,4 % mehr Wohnungen vermietet als im Vorjahr, die Fluktuationsrate blieb nahezu konstant. Sie erhöhte sich nur leicht von 11,2 auf 11,4 %. Für die Geschäftsleitung der LEG ein klares Zeichen für die hohe Wohnzufriedenheit der Mieter– nicht zuletzt ein Resultat der unverändert großen Kundennähe in neun Niederlassungen, 15 Kundencentern und rund 100 Mieterbüros vor Ort.