Leben und Lernen unter einem Dach
Nachhaltige Mischnutzung in Hamburgs HafenCity. Das Konzept wurde mit dem renommierten Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet.
Beeindruckende Architektur, attraktive Wasserlage, unverwechselbares urbanes Flair: Die HafenCity in Hamburg ist eines der größten und bedeutendsten städtebaulichen Entwicklungsgebiete Europas. Eine Mischung aus Wohnungen, Büros und öffentlichen Einrichtungen soll in Hamburgs neuem Stadtteil für Lebendigkeit sorgen. Ausgezeichnetes Beispiel: Die Katharinenschule. Sie verbindet Wohnungs- und Schulbau und hat sich in kürzester Zeit zum neuen Zentrum des Hafenquartiers entwickelt.
Zwischen Cruise Center und Speicherstadt, Elbphilharmonie und Elbbrücken – die im Sommer 2009 eingeweihte Katharinenschule und die daran angeschlossene Wohnanlage namens CityPol liegen im geographischen Mittelpunkt der HafenCity. Doch nicht nur die zentrale Lage, sondern vielmehr die innovative Struktur machen das Gebäude am Dalmannkai zum Herzstück des Hamburger Hafens.
Die Mischung macht’s
Ausgangspunkt des ersten Hamburger Schulneubaus seit 15 Jahren war ein europaweit ausgeschriebenes Vergabeverfahren in Öffentlich-Privater Partnerschaft (ÖPP), auch Public Private Partnership (PPP) genannt. Überzeugt hat das Mischnutzungskonzept der Otto Wulff Bauunternehmung: Neben der Ganztagesschule beherbergt der Gebäudekomplex eine Kindertagesstätte mit Hort, ein Stadtteilzentrum und 30 Wohnungen. Eine Mensa, die sowohl von Schule als auch von Kindertagesstätte und Hort genutzt wird, verbindet die beiden Gebäudeteile. Durch diese vielfältige und soziale Nutzungsstruktur trägt der rund 10 000 m2 umfassende Bau entscheidend zur Belebung des neuen Hamburger Quartiers bei. Ziel ist schließlich, in der HafenCity eine bunte Mischung aus Büros, Wohnungen und öffentlichen Einrichtungen zu verwirklichen.
Öffentlich-Private Partnerschaft im Lebenszyklusmodell
Der ÖPP-Vertrag der Katharinenschule beruht auf dem sogenannten Lebenszyklusmodell, das sowohl die Planung und Finanzierung als auch das Bauen und Betreiben eines Gebäudes ganzheitlich betrachtet. Durch die konzeptionelle Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus der Immobilie werden auch anfallende Kosten für den Betrieb, die Erhaltung und die Instandsetzung des Baus bereits in der Planungsphase transparent gemacht. Der öffentlichen Hand wird so ermöglicht, die Folgekosten einer Investition bereits zum Entscheidungszeitpunkt zu berücksichtigen und künftige Lebenszykluskosten wirtschaftlich zu steuern.
Preise, Standards und Verantwortlichkeiten werden in langfristigen Verträgen zwischen öffentlichem und privatem Partner festgelegt. Durch die Bündelung von Fachwissen über Planung, Bau und Betrieb lassen sich zum einen im Laufe des Projekts erhebliche Betriebskosten einsparen und zum anderen die Grundlage für die avisierte Nutzungsdauer des Gebäudes und dessen einwandfreien Zustands gelegt.
Die Verträge für die Katharinenschule wurden in enger Zusammenarbeit mit der Behörde für Schule und Berufsbildung entwickelt und unterschrieben. 2009 wurde das 17,4 Mio. € Projekt nach den Entwürfen des Hamburger Architekturbüros Spengler & Wiescholek fertiggestellt. Als privater Investor und Bauherr ist Otto Wulff über 25 Jahre für die Bewirtschaftung als auch die Instandhaltung zuständig und anteilig an den Mietenerträgen beteiligt. Die Stadt bleibt Eigentümer des Grundstücks und nutzt den schulischen Teil.
Modernes Wohnen in exklusiver Lage
Der Wohnbereich umfasst 30 Einheiten in den Größen von 51 bis 96 m2, die sich über sechs Geschosse verteilen. Alle Wohneinheiten verfügen über Südbalkone und sind nach modernsten Standards ausgestattet: Fußbodenheizung und Lüftungsanlagen sorgen für ein angenehmes Raumklima, edles Echtholzparkett, offene Einbauküchen, wohnliche Badbereiche und hochwertige Feinsteinfliesen schaffen Atmosphäre. Zu jeder Wohnung gehören mietereigene Tiefgaragenplätze. Das Gebäude ist außerdem durchgehend barrierefrei gestaltet und bietet neben Aufzügen auch in den Sanitätsbereichen der Wohnungen Platz für die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Menschen.
Umweltfreundliches Bauen und Betreiben
Aufgrund des umweltfreundlichen Betriebs gilt der gesamte Gebäudekomplex als Energiesparhaus: Der maximale Primärenergiebedarf beträgt gemäß KfW 40 Standard nicht mehr als 40 kW pro m2 und Jahr. Für den Warmwasserkreislauf der Wohnungen, der Kindertagesstätte und der Schulküche wird Solarenergie aus Sonnenkollektoren auf dem Dach des Wohngebäudes eingespeist. Für das Brauchwasser, das zwar nicht zum Verzehr, aber beispielsweise für die Toilettenspülung geeignet ist, wird zum Teil Regenwasser genutzt. Zudem wurden ausschließlich umweltschonende Baustoffe verwendet – auf halogenhaltige Materialien, flüchtige Lösungsmittel und Biozide wurde komplett verzichtet. Der Einsatz langlebiger Materialien und der damit verbundene geringe Wartungsaufwand unterstützen außerdem den nachhaltigen Betrieb des Gebäudes.
Mehrfach ausgezeichnet
Das nachhaltige Gesamtkonzept der Katharinenschule wurde nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem HafenCity Umweltzeichen in Gold ausgezeichnet. Für die kommunikative Mehrfachnutzung des Gebäudekomplexes erhielt die Bauunternehmung zusammen mit dem Architekturbüro Spengler & Wiescholek im Oktober 2010 den renommierten Deutschen Städtebaupreis in der Kategorie Stadt und Wissen. Im Mai 2011 wurde das Projekt aus Öffentlich-Privater Partnerschaft im Rahmen des Verwaltungskongresses Effizienter Staat überdies mit dem Innovationspreis PPP 2011 in der Kategorie Bildung geehrt.
Nicht nur die zentrale Lage, sondern vielmehr die innovative Struktur machen das Gebäude am Dalmannkai zum Herzstück des Hamburger Hafens.
Alle Wohneinheiten sind nach modernsten Standards ausgestattet: Fußbodenheizung und Lüftungsanlagen sorgen für ein angenehmes Raumklima, edles Echtholzparkett, offene Einbauküchen, wohnliche Badbereiche und hochwertige Feinsteinfliesen schaffen Atmosphäre.