Seniorengerecht und barrierefrei

Dogewo21 setzt bei den umfangreichen Investitionen in Instandhaltung und Modernisierung der Bestände einen Schwerpunkt beim Abbau von Barrieren.

Mit mehr als 16 000 Wohnungen fast überall in Dortmund ist Dogewo21 Dortmunds großer kommunaler Anbieter von Wohnraum. In mehr als 33 % der Wohnungen lebt mindestens eine Person, die älter ist als 60 Jahre. Der demographische Wandel ist nicht aufzuhalten und stellt die Wohnungswirtschaft und damit auch Dogewo21 vor große Herausforderungen.

Möglichst lange in der eigenen Wohnung selbständig leben – das ist der Wunsch der meisten älteren Menschen. Damit ein selbstbestimmtes Le­­ben auch in höherem Alter möglich ist, ist der Abbau von Barrieren wichtig. Da­­rüber hinaus können passgenaue Angebote an haushaltsnahen und pflegerischen Dienstleistungen sowie moderne Haustechnik einen wichtigen Beitrag leisten.

Das Programm WohnFortschritt der Dogewo21 umfasst diese drei Säulen: Bauliche Maßnahmen, Dienstleistungen und Haustechnik. Das Unternehmen bietet so einen ganzheitlichen Ansatz. Dogewo21 setzt bei umfangreichen Investitionen in Instandhaltung und Modernisierung der Bestände einen Schwerpunkt im Abbau von Barrieren. Seit 2000 hat das Unternehmen rund 381 Mio. € investiert.

Bei notwendigen Einzelmodernisierungen werden geeignete Woh­­nungen – im Erd­­geschoß oder über einen Aufzug erreichbar – grundsätzlich barrierearm umgebaut. Der Schwerpunkt ist dabei das barrierefreie Badezimmer. Handläufe und ein modernes Beleuchtungskonzept in den Häusern erleichtern den Zugang, wo möglich, werden an vorhandene Gebäude Aufzüge angesetzt.

Das Gebäude Burgring 4/6 in Dortmund-Mengede bot Dogewo21 die Möglichkeit, erstmals ein Gebäude mittlerer Bauhöhe (7 Geschosse) mit rund 60 Wohnungen im Rahmen einer Großmodernisierung komplett barrierefrei umzubauen und moderne Haustechnik zu installieren.

Das Projekt schloss die umfassende Modernisierung der angrenzenden Siedlung (Prae-Bau-Siedlung – insgesamt 350 Wohnungen) ab. Es überzeugte auch die Verantwortlichen des Wohnraumförderungsprogramms 2008, die zusätzliche Fördermittel des Landes für die Kommunen bereit stellten. 1,86 Mio. € Wohnraumfördermittel standen für das Mo­­dernisierungskonzept von Dogewo21 zur Verfügung. Ausschlagebend für die Förderung waren insbesondere die integrativen Strategien, die die demografische und soziale Entwicklung unserer Gesellschaft berücksichtigen.

 

Rücksicht auf die Mieter

Bereits vor Beginn der Arbeiten war ein Großteil der Mieter im Gebäude älter als 60 Jahre. Mieterstruktur und bauliche Voraussetzungen, Aufzüge waren bereits vorhanden, boten einen guten Ansatzpunkt für den barrierefreien Umbau. Die Arbeiten wurden im bewohnten Zustand durchgeführt. Die Mitarbeiter standen während der Bautätigkeit für Informationen und Gespräche zur Verfügung und organisierten notwendige Hilfestellungen. Einige Mieter wurden vom Unternehmen für die Dauer der Arbeiten in den Wohnungen in eine Kurzeitpflege vermittelt. In den Bädern wurden schwellenlose Duschen eingebaut. Unterfahrbare Waschtische, höhenverstellbare WCs und nach außen aufschlagende Badezimmertüren machten aus den vorhandenen 60er-Jahre-Bädern seniorengerechte und barrierefreie Badezimmer. Die Zugänge zu den Balkonen wurden ebenfalls barrierefrei gestaltet; aus den vorhandenen Balkonen wurden verglaste Loggien, die auch in den kälteren Monaten genutzt werden können.

Der Zugang zu den Wohnungen im Burgring erfolgt – wie in den 60er Jahren beliebt – über Laubengänge. Dies bedeutete vor der Modernisierung, dass die Mieter beim Übergang von den Hausfluren auf die Laubengänge eine Stufe hinab und dann vor der Wohnungstür wieder eine Stufe hinauf steigen mussten. Hier wurde der Boden der Laubengänge angehoben, sodass die Wohnungen nun ohne Stufen erreichbar sind. Die bereits vorhandenen Aufzüge wurden vergrößert. Die Hauseingänge sind mit einem neuen Beleuchtungssystem versehen worden und ebenfalls stufenlos erreichbar. Die Haustüren öffnen und schließen automatisch (Chip-System) – einfach und komfortabel nicht nur für Rollstuhlfahrer und Nutzer von Rollatoren.

Auch die großzügigen und schönen Außenbereiche sind barrierefrei. Ein besonderes Angebot macht Dogewo21 am Burgring mit einem Mehrgenerationenspielplatz, der besonders auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet ist. Hier können Beweglichkeit, Koordination und Körpergefühl an speziellen Geräten trainiert werden.

 

Musterwohnung als Treffpunkt

Was darüber sich darüber hinaus an intelligenter Haustechnik im Gebäude verbirgt und wie unsere barrierefreien Wohnungen ausgestattet sind, zeigt die seniorengerechte Mus­terwohnung, die allen Interessierten zu­­gänglich ist und von einer Fachkraft betreut wird. Die Musterwohnung ist auch Treffpunkt für nachbarschaftliche Aktivitäten wie ein regelmäßiges, gemeinsames Kaffeetrinken und wird von den Bewohnern gut angenommen.

Zur intelligenten Haustechnik gehören z. B. die Brandmelder, eine Videogegensprech­an­lage, die Möglichkeit der elektronischen Herd­­abschaltung sowie ein Display, das anzeigt, ob die Fenster in der Wohnung geöffnet oder geschlossen sind. Für die Zukunft ist das Haus durch das eingebaute Leitungssystem auch für Angebote wie beispielsweise die Über­wachung von Vitalfunktionen eingerichtet. Haushaltsnahe und pflegerische Dienstleistungen werden über das Netzwerk Sonet (Serviceorientiertes Netzwerk für Senioren) angeboten. Grundleistungen wie ein 24-Stunden-Service-Telefon, Informationen und Beratungen sowie nachbarschaftliche Aktivitäten sind dabei kostenlos.

Aber auch ökologisch hat der Burgring einiges zu bieten. Im Rahmen des Projekts „Sonne für Senioren“ hat der lokale Energieversorger (DEW21) auf dem Dach des Hauses eine Photovoltaikanlage errichtet. Die Erlöse daraus kommen den älteren Mietern zugute.

Die gesamte Siedlung verfügt über ein Regenwasserprojekt, das von der Emschergenossenschaft ausgezeichnet wurde. Regenwasser, das sich auf Dächern und befestigten Flächen sammelt, wird nicht in die Kanalisation, sondern über ein System von Rinnen und Mulden umweltfreundlich in die benachbarte Emscher geleitet. Das komplette Gebäude wurde energetisch saniert und mit einer modernen Fassade versehen.

Nach den Modernisierungsarbeiten kann im Burgring eine Vollvermietung verzeichnen. Das eher unattraktive und in die Jahre gekommene Gebäude ist in Dortmund-Mengede ist zu einer guten und nachgefragten Adresse geworden.

1,86 Mio. € Wohnraumfördermittel standen für das Modernisierungskonzept zur Verfügung.

Einige Mieter wurden für die Dauer der Arbeiten in den Wohnungen in eine Kurzeitpflege vermittelt.

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