Sonnenenergie für 345 Wohnungen
Geringere Nebenkosten und reduzierte CO2-Emissionen sind die Ergebnisse einer energetischen Modernisierung von Mehrfamilienhäusern in Köln-Niehl. Die dreigeschossigen Häuser wurden in den 1950er Jahren für Arbeiter der Ford-Werke gebaut und wiesen einen hohen Modernisierungsbedarf auf.
Die LEG Immobilien AG entwickelte die 345 Wohnungen zur 32. Solarsiedlung Nordrhein-Westfalens weiter. Neben einer energetischen Sanierung wurden Grundrissänderungen durchgeführt und alle Gebäude um ein Vollgeschoss in vorgefertigter Holzbauweise aufgestockt. Für die Sanierung gab es zwei Standards: Im Bestand sollte der Standard für Neubauten nach der EnEV 2009 um mehr als 30% unterschritten werden. Dies bedeutete eine CO2-Reduktion von ca. 3000 t auf ca. 180 t im Jahr. Erreicht wurde dies durch ein WDV-System an den Fassaden sowie Dämmung im Keller- und Dachbereich, neue Fenster und ein neues Wärmeversorgungssystem. Die aufgesetzten Stockwerke wurden im KfW-40-Standard bzw. 3-Liter-Haus-Standard erstellt. Die Wohnungen erhielten zudem Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.
Da die Gebäude in Ost-West-Richtung stehen, entstand die Idee, die Aufstockung auf der Südseite mit einem Pultdach zu versehen, das Solarkollektoren aufnimmt. Die Vakuum-Röhrenkollektoren übernehmen rund 60 % der Warmwasserbereitung und werden zur Heizungsunterstützung eingesetzt. Die übrige Versorgung erfolgt über drei Nahwärmezentralen mit Gasbrennwerttechnik, inklusive drei Erdspeichern mit je 15.000 l sowie 345 Übergabestationen und 1800 Heizkörpern. Das Energiekonzept wurde von Viessmann und dem Ingenieurbüro KaTplan entwickelt.