Multimedia

Verkabeln, aber richtig!

Fernseher, Telefon, Computer und mobile Endgeräte sind mit allen ihren zahlreichen Anwendungen täglich genutzte Selbstverständlichkeiten. Eine intelligente, flexible und zukunftsfähige Breitbandverkabelung bildet die Basis für einen reibungslosen, stabilen und schnellen Datenfluss.

Schon lange ist die klassische TV- und Rundfunktechnik von einer umfassenden Informations- und Kommunikationstechnik abgelöst worden. Diese steht für multimediale Netzwerke, die alle Daten sicher, zuverlässig und mit einer hohen Geschwindigkeit dorthin übermitteln, wo sie gebraucht werden. Dazu zählen zum Beispiel Internetanwendungen, analoge und digitale Telefonoptionen, Video- und Audioübertragungen, interaktive Spiele und die Hauskommunikation. Mit Blick auf den rasant wachsenden Markt der Smart-Home-Lösungen, auf Systeme für barrierefreies Wohnen und die zunehmende Digitalisierung kommen weitere Komponenten hinzu. Vor diesem Hintergrund ergeben sich neue Anforderungen an die Gebäudetechnik: Neben einer modernen Elektroinstallation müssen Liegenschaften auch über eine leistungsstarke Vernetzung für multimediale Anwendungen verfügen.

Wer seine Objekte entsprechend fit für die (digitale) Zukunft macht, profitiert mehrfach. Zum einen ist eine zeitgemäße Breitbandverkabelung die Voraussetzung für eine erfolgreiche und dauerhafte Vermietung der Wohneinheiten. Zum anderen steigern moderne und leicht zugängliche Kommunikationsangebote den Wert der Objekte. Was ebenfalls ins Gewicht fällt und für eine moderne Breitbandverkabelung spricht: Sie erlaubt flexible Lösungen für die Mieter beziehungsweise das Objekt an sich. Das kommt einer eventuellen Umnutzung zu einem späteren Zeitpunkt zugute, zum Beispiel, wenn Kinderzimmer nach dem Auszug der Kinder in Wohnräume oder Arbeitszimmer umgewandelt werden.

Ausstattungswerte berücksichtigen

Damit Mieter in ihren Wohnungen moderne Multimedia-Technologien nutzen können, ist als Grundlage eine ausreichend dimensionierte, moderne Elektroinstallation unabdingbar. Neben verschiedenen Normen sind die Ausstattungswerte nach RAL-RG 678 eine wertvolle Orientierungshilfe. Die Richtlinie gibt darüber Auskunft, wie viele Anschlüsse – für Radio, TV, Telefon und Datenübertragung – und wie viele zugehörige Steckdosen im jeweiligen Wohnbereich erforderlich sind, um einen gewissen Ausstattungsstandard zu erreichen. Da zum Beispiel jedes neue TV-Gerät mittlerweile einen Internet- bzw. Netzwerkanschluss besitzt, gehört zu jedem TV-Anschluss mindestens eine Netzwerkanschlussdose. Für zusätzliche Geräte, beispielweise eine Spielekonsole, empfehlen sich Zweifach-Multimedia-Anschlussdosen.

Um bestehenden und zukünftigen Anforderungen gerecht werden zu können, muss eine Installation für Multimedia-Anwendungen neben den Anforderungen aus der RAL-RG 678 drei weitere Kriterien erfüllen: Sie muss über eine ausreichende Bandbreite verfügen, sie muss sternförmig in einem Elektroinstallationsrohr ausgeführt sein und zudem in einem Kommunikationsverteiler enden. Über die Qualität der Verkabelung und den verwendeten Netzwerkkomponenten gibt übrigens das neue „Gütesiegel Breitband“ Auskunft. Es bestätigt die korrekte, zukunftssichere und qualitativ hochwertige hausinterne Breitbandverkabelung und bescheinigt die Verwendung von modernem Installationsmaterial. Das Deutsche Institut für Breitbandkommunikation zertifiziert Prüfer, die bei der Vergabe des Siegels den sachgemäßen Einbau und die Funktionalität der Komponenten prüfen. Das „Gütesiegel Breitband“ wird, je nach Ausstattungswert, in den Ausführungen Gold, Silber und Bronze vergeben.

Vorausschauende Planung für Flexibilität und Nutzerkomfort

Egal, ob im Neubau oder bei der Modernisierung: Oberstes Gebot bei der Breitbandverkabelung ist eine optimale Planung. Die Wohnungen eines Objekts sollten raumübergreifend so umfangreich und flexibel wie möglich ausgestattet sein. Da die Nutzungsdauer der Verkabelung im Schnitt 20 Jahre beträgt, können sich Art und Nutzung sowie die Einrichtung verschiedener Räume ändern – und damit die Anpassung der einzelnen Anschlüsse erforderlich machen. Die Breitbandverkabelung erfolgt gemäß DIN 18015-1 in Elektroinstallationsrohren, die ausreichend Platz für die aktuelle Verkabelung bieten und eine unkomplizierte Erweiterung und Anpassung des Systems erlauben. Elektroinstallationsrohre gibt es sogar mit integrierten polymer-optischen Fasern (POF-Kabel). Sie stellen eine besondere Art des Lichtwelleneiters dar. Diese Rohre versorgen das ganze Gebäude sicher, schnell und störungsfrei mit Datenleitungen. Im Vergleich zu Kupferkabeln sind polymere optische Fasern unempfindlich gegen elektromagnetische Störungen, sie können daher gemeinsam, ohne räumliche Trennung, mit Energieversorgungsleitungen verlegt werden. Da das Signal nicht wie bei einem WLAN-Router durch Wände und Decken dringen muss, wird die Datenübertragung um ein Vielfaches besser. Als Einzelleitung eignet sich das Kabel auch ideal zum Nachrüsten in einem bestehenden Elektroinstallationsrohrsystem.

Gemeinsam mit der Verkabelung bilden Zählerplatz, Installationskleinverteiler sowie informations- und rundfunktechnische Anschlüsse die Basis für die elektrotechnische Installation in einem Haus. Im Einfamilienhaus ist der Zählerschrank sinnvollerweise mit einem Multimediafeld ausgestattet, das als Kommunikationsverteiler dient. Es bietet Platz für alle benötigten Geräte und Komponenten, zum Beispiel Router, Switch, Anschluss Kabel-TV, Telefon und Zuleitung vom öffentlichen Telekommunikationsnetz, Netzteile und erforderliche Steckdosen.

In Mehrfamilienhäusern sind für jede Wohnung Installationskleinverteiler ratsam, die Patchfelder einer Netzwerkverkabelung aufnehmen können. Über diese Patchfelder lassen sich die verschiedenen Datenströme problemlos durch Rangieren – Patchen – in die gewünschten Räume bringen. Diese Kommunikationskleinverteiler sind zusätzlich zu den Energieverteilern zu installieren. Optimal sind hier Einbausteckdosen im Reiheneinbaudesign.

Eine Breitbandverkabelung ist ausschließlich sternförmig und in einem Elektroinstallationsrohr auszuführen. Eine solche Verkabelungslösung hat im Vergleich zu aktiven WLAN- oder Powerline-Lösungen so gut wie keinen Standby-Energiebedarf und ist bei deutlich höheren Nutzdatenraten hinsichtlich der Betriebskosten günstiger. Und: Sie hat keinerlei Strahlungseffekte.

Für jede Anwendung den passenden Anschluss

Die richtige Verkabelung ist das eine, der passende Anschluss in der Wand das andere. Neben den klassischen TAE-Anschlussdosen für Telefon und Antennenanschlussdosen für Radio, TV und Sat-TV gibt es heute für zahlreiche weitere Anwendungen den passenden Kommunikationsanschluss. Für die Übertragung von Audio- und Videodateien bietet sich beispielsweise eine HDMI-Anschlussdose an, PC, Laptop und Beamer finden über extra VGA-Steckdosen Anschluss. Zum unkomplizierten Aufladen von mobilen Endgeräten wie Smartphone, Tablet oder E-Reader sollten außerdem mehrere USB-Steckdosen eingeplant werden. Sind die verschiedenen Kommunikationsanschlüsse direkt hinter Putz eingebaut und in das Schalterprogramm integriert, ist das für die Bewohner nicht nur besonders komfortabel, sondern setzt auch unschönem Kabelsalat und dem Einsatz von Adaptern ein Ende. Besonders praktisch sind übrigens Kombi-Anschlussdosen, bei denen mehrere Geräte gleichzeitig genutzt bzw. geladen werden können.

Für die Planung und Verlegung einer Breitbandverkabelung empfiehlt es sich, einen Elektrofachmann zu Rate zu ziehen. Umfangreiche Vorab-Informationen für ein Planungsgespräch liefert die Broschüre „Elektroinstallation für Multimedia-Anwendungen“ der Initiative ELEKTRO+. Diese Broschüre steht zum kostenlosen Download auf www.elektro-plus.com bereit.

Egal, ob im Neubau oder bei der Modernisierung: Oberstes Gebot bei der Breitbandverkabelung ist eine optimale Planung.

In Mehrfamilienhäusern sind für jede Wohnung Installationskleinverteiler ratsam, die Patchfelder einer Netzwerkverkabelung aufnehmen können.

Eine Breitbandverkabelung ist ausschließlich sternförmig und in einem Elektroinstallationsrohr auszuführen.

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