Flüssigkunststoff: Dichter geht‘s nicht!
Die neue Kindertagesstätte St. Martin in Bramsche ist charakterisiert durch großzügige Glasflächen, die viel Licht in die Innenräume lassen. Damit jedoch kein Wasser eindringen kann, bedurften die eingesetzten bodentiefen Fenster und Türen einer funktionstüchtigen Abdichtung. Bei Anschlussbreiten von teilweise nur 35 mm stellte diese einen baulichen Sonderfall dar, dessen Ausführung in keiner Norm geregelt ist. Mit einer ift-geprüften Flüssigabdichtung konnte dieses Problem gelöst werden.
Am Penter Weg in Bramsche ist eines der größten Neubauprojekte der Stadt entstanden: Neben einer Wohnbebauung mit 60 Einheiten wurde für die Kita St. Martin ein Neubau realisiert. Das Osnabrücker Architekturbüro Hüdepohl und Ferner konnte den Wettbewerb für sich entscheiden. Für die zweigeschossige gewinkelte Gebäudezeile, die sich zur grünen Hase-Aue hin öffnet, sind im Entwurf schmale, bodentiefe Öffnungen vorgesehen, die maximalen Tageslichteinfall erlauben. Einige von ihnen fungieren auch als Türen, für die gemäß DIN 18040-1 eine Schwellenhöhe von maximal 2 cm zulässig ist. Während die Fenster mit einem normalen Blendrahmen-Profil ausgeführt wurden, stellte die Abdichtung der Türen einen Sonderkonstruktion dar, für den es eine entsprechende Lösung zu finden galt.
Die Herausforderung: diverse Gewerke koordinieren
Der mit der Bauleitung beauftragte Bernd Dopheide von Hüdepohl und Ferner kam dafür im Planungsprozess auf den Flüssigkunststoff-Spezialisten Triflex zu. „Wir haben schon bei vorherigen Projekten zusammengearbeitet und schätzen die fachkundige Beratung“, so Dopheide. „Bereits in der Planungsphase müssen Detaillösungen definiert und dargestellt werden. Allen Beteiligten war klar, dass es nur mit einer intensiven und frühzeitigen Zusammenarbeit aller Gewerke funktionieren kann“, erinnert sich der zuständige Gebietsverkaufsleiter bei Triflex, Karsten Rengers.
So wurden die einzelnen Gewerke – Rohbau, Fensterbau und Dachhandwerk – schon früh zusammengeführt und in der späteren Ausführungsphase intensiv durch das Planungsbüro und Triflex begleitet. Rengers unterstützte mit der Erstellung von Detailzeichnungen sowie eines Muster-Leistungsverzeichnisses. „Die niedrige seitliche Anschlussbreite von 35 mm stellte dabei eine Herausforderung dar. Zudem muss das Material einen sicheren Haftverbund an den unterschiedlichen Baustoffen eingehen“, erklärt er. Die Entscheidung fiel schließlich zugunsten des Einsatzes eines Triflex-Systems.
Warum Flüssigkunststoff die beste Wahl ist
Das Detail-Abdichtungssystem Triflex ProDetail haftet auf vielerlei Untergründen vollflächig und dauerhaft. Für die Bitumenbahn, die an den oberen Vordächern angebracht wurde, wurde vor Baubeginn ein Muster einem Haftzugtest unterzogen, um auch an diesem Anschluss die Haftung sicherzustellen. Des Weiteren kommt es bei der auf Basis von Polymethylmethacrylat (PMMA) basierten Abdichtung selbst an senkrechten Flächen nicht zu Abrutschen oder Hinterläufigkeiten. Eine Spezialvlieseinlage sorgt dafür, dass Bauwerksbewegungen schadlos aufgenommen werden. „Das ausschlaggebende Argument war jedoch, dass Triflex ProDetail mit einer Anschlussbreite von nur 3 cm vom ift Rosenheim geprüft wurde“, so Bernd Dopheide.
Erst die Fensterinstallation, dann der Einbau des Verbundmauerwerks
Nachdem das tragende Mauerwerk fertiggestellt war, wurden die Fenster und Türen, anders als in der Regel üblich, vor dem Verblenden montiert. So hatte der Verarbeiter, Dachbau Brockhaus aus Dinklage, genügend Platz für die lückenlose Ausführung der Abdichtung. Die Schienen für die Raffstore wurden ebenfalls nachträglich montiert. Zur Untergrundvorbereitung haben die Fachverarbeiter den Kalksandstein zunächst angeschliffen. Ebenso haben sie die Fensterelemente gereinigt und vorsichtig mit Schleifpapier angerauht. Anschließend trugen die Verarbeiter am Mauerwerk den Triflex Cryl Primer 276 sowie an der Bitumenbahn den Triflex Cryl Primer 222 auf. Dann erfolgte die Abdichtung mit Triflex ProDetail.
Dabei wird in zwei Schichten des flüssigen Harzes das Spezialvlies eingelegt. Die Ausführung im Ton 7043, Verkehrsgrau, passt farblich perfekt zu den Fensterrahmen. Bei den Türen wurde darauf geachtet, die Abdichtung so hoch wie möglich einzubauen. In den ersten Tagen der Ausführung bekam das Team der Dachbau Brockhaus, einem zertifizierten Partnerbetrieb von Triflex, Unterstützung von einem Anwendungstechniker, der auch weiterhin für Rückfragen zur Verfügung stand. Erst nach Ende der Abdichtungsarbeiten konnte der Rohbauer die Verblender setzen.
Herausforderung Fenstereinbau gemeinsam gelöst
Bei dem Neubauprojekt war die Koordination der ver-
schiedenen Gewerke – Rohbau, Fensterbau und Dachhandwerk – der Schlüssel zum Erfolg. „In der Bauleitung habe ich häufig gesagt bekommen: ‚Das habe ich noch nie so gemacht‘, aber für das gute Gelingen der Abdichtungsarbeiten war es eben notwendig, dass die Dachdecker frei arbeiten konnten“, erinnert sich Bernd Dopheide. Er gibt zu bedenken: „Die Ausführung, die Fenster vor Herstellung des Verblendmauerwerks einzubauen, war schon aufwendig, da alle Fenster geschützt werden mussten. Je nach Größe, Komplexität und Anzahl der Fenster kann sich diese Vorgehensweise aber positiv auf die Bauzeit auswirken.“
Dass sich der Aufwand gelohnt hat, beweist das Resultat. „Wir sind sehr zufrieden. Die Produkte von Triflex sind sehr qualitätsvoll“, schließt Bernd Dopheide. Und auch der Bauherr stimmt zu: „Das Ergebnis der Arbeiten sieht sehr hochwertig aus“, sagt Jannes Meyer vom Gebäudemanagement der Stadt Bramsche.
Helfer für bodentiefe Fensteranschlüsse
Schwellenlose Anschlüsse zu Balkon- oder Terrassentüren stellen bautechnisch Sonderkonstruktionen dar. Für diese hat Triflex in Kooperation mit den Herstellern Schöck, ACO, Siegenia und profine einen virtuellen Planungshelfer entwickelt, um Planern und Verarbeitern einen unkomplizierten wie schnellen Zugang zu einer sicheren Lösung zu verschaffen.