Heizleistung stabilisieren und Energie sparen
Wärme, wenn der Thermostat am Heizkörper aufgedreht wird – das erwarten Mieter. Die Aufgabe des Vermieters ist es, dies zu gewährleisten. Bei klassischen Gaszentralheizungen oder auch Hybridanlagen lassen sich in vielen Fällen Optimierungen umsetzen, die beiden Seiten zugutekommen. Die wesentlichen Stellschrauben werden hier vorgestellt.
Wird es warm?
In den rund 3,3 Mio. Mehrfamilienhäusern mit drei und mehr Wohnungen gibt es rund 22,2 Mio. Wohnungen. Viele dieser Gebäude sind älter und weisen in Sachen Heiztechnik meist eine zentrale Lösung auf, in der Regel im Keller. Von dort wird die Heizwärme in die einzelnen Einheiten und Räume verteilt. Auf Mieterseite ist es relevant, dass dies zuverlässig funktioniert, gerade auch in oberen Etagen, die am weitesten von der Heizung entfernt sind. Wenn dies nicht gegeben ist, sind Beschwerden die Folge, bis hin zu Mietkürzungen. Auf Vermieterseite ziehen diese Vorkommnisse Wartungseinsätze und Kosten nach sich, die umso mehr zu Buche schlagen, je öfter sie stattfinden müssen. Wiederholen sich die Eingriffe ins Heizungssystem und die Grundproblematik wird nicht zuverlässig behoben, ist es Zeit für einen Check, bei dem der Bestand gründlich durchleuchtet wird.
Entwicklung eines Lösungswegs
Meist arbeiten Vermieter bzw. Wohnungsbaugesellschaften mit bestimmten Installateuren zusammen, sofern sie nicht über eigenes Personal verfügen. Bei den oben beschriebenen Fragen rund um die Heizung können zusätzlich kompetente Fachleute eingeschaltet werden, beispielsweise von Spirotech. Das Unternehmen ist auf die Konditionierung von Systemwasser spezialisiert und bietet ein breites Spektrum an Lösungsmöglichkeiten an.
Zusammen mit den Verantwortlichen wird ein Konzept erarbeitet, um die Wärmeversorgung schnellstmöglich stabil zu bekommen und gleichzeitig eine Steigerung der Energieeffizienz zu erreichen. Wird ein solcher Plan konsequent umgesetzt, geht dies für den Vermieter mit einer höheren Betriebssicherheit einher. Zudem minimiert sich der Aufwand für Wartungen und Reparaturen. Üblicherweise wird bei einem Ortstermin genau geprüft, welche Probleme in der Anlage bestehen. Dies reicht von einer Systemwasseranalyse über die Druckhaltung bis hin zu Luft- bzw. Gasgehalt und zum Verschmutzungsgrad. Es geht demnach konsequent um eine Erforschung der Ursachen, um dann eine passgenaue Lösung zu finden.
1. Schritt: Blick auf das Systemwasser
Anhand von Proben kann das Spirotech-Labor feststellen, wie sehr das Systemwasser vom gewünschten Zustand – Stichwort VDI 2035 – entfernt ist. Mithilfe von Probenkits werden dem Labor kleine Mengen zur Verfügung gestellt, um damit die physikalischen, chemischen und mikrobiologischen Untersuchungen durchzuführen, die für eine Qualitätsbestimmung erforderlich sind. Für Hausinstallationen werden neben der Gesamthärte die wichtigsten Korrosionsparameter untersucht, etwa das Aussehen des Wassers, pH-Wert, Leitfähigkeit sowie die Konzentration an gelösten Metallen – insgesamt 12 Parameter. Bei großen Anlagen können mehr als 30 Wasserparameter untersucht werden. Über die Werte hinaus stellt Spirotech eine fundierte Interpretation der Ergebnisse zur Verfügung. Hier fließen das ganze Know-how und die jahrzehntelange Erfahrung aus dem Bereich Wasserkonditionierung ein.
Schritt 2: Aufbereitung des Anlagenwassers
Für das im System befindliche Wasser gibt es zwei Möglichkeiten: Die komplette Heizungsanlage kann entleert, gespült und normgerecht neu befüllt werden. Allerdings handelt es sich um einen gravierenden Eingriff in die Wärmeversorgung, der je nach Anlagengröße zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Eventuell muss der Vorgang mit einer mobilen Heizung überbrückt werden, was wiederum Zeit und Kosten verursacht. Die zweite Möglichkeit besteht darin, das vorhandene Systemwasser im laufenden Betrieb parallel zum Umbau aufzubereiten. Dazu lässt sich eine mobile Aufbereitungsanlage SpiroPure ProFill ins System einbinden. Das besondere Mischbettharz bewirkt nach und nach eine Verbesserung des Anlagenwassers. Das vorkonfektionierte Gerät kann über bestehende Anschlüsse ins System integriert werden.
Rund 12 bis 14 Wochen verbleibt eine solche mobile SpiroPure ProFill im System und wird während ihres Einsatzes regelmäßig kontrolliert. Bei Bedarf wird das Mischbettharz nachgefüllt und gleichzeitig die Wasserqualität geprüft. Die VDI 2035 schreibt vor, dass ca. 12 Wochen nach der Aufbereitung eine Abschlussmessung des Anlagenwassers zu erfolgen hat. Damit lässt sich sicherstellen, dass die Werte der Norm entsprechen.
3. Schritt: korrekte Druckhaltung
Bei der Druckhaltung handelt es sich um eine zentrale Anlagenkomponente. Ist sie nicht auf das zu versorgende Wohngebäude abgestimmt, treten die oben erwähnten Probleme auf. Eine sichere und stabil arbeitende Druckhaltung muss in jedem Fall folgende Punkte erfüllen:
Stellen die Verantwortlichen fest, dass ein System im Bestand diesen Anforderungen nicht genügt, sollte unbedingt eine Optimierung vorgenommen werden. Nur dann ist eine dauerhaft stabil arbeitende Heizungsanlage gewährleistet. Für die Planung nutzen die Spezialisten sämtliche Daten des Systems wie Anlagendruck, die vorhandenen Kesselleistungen, die Volumina der Heizkreise sowie die Systemtemperaturen. Des Weiteren sind Anschlussgrößen, der maximale Betriebsdruck und der Ansprechdruck des Sicherheitsventils zu beachten. Aus diesen Daten entwickelt Spirotech mit seinem Technical Support ein maßgeschneidertes Konzept.
Je nach Anlagengröße stehen verschiedene Druckhalteanlagen zur Verfügung, etwa aus der Serie „SpiroExpand Multicontrol Modular“. Die Baureihe deckt in den Standardausführungen sämtliche Systemvolumina sowie Drücke bis zu 16 bar ab. Die Steuerungseinheiten werden weitgehend vorkonfektioniert geliefert, sodass eine rasche Aufstellung erfolgen kann. Bei Bedarf lassen sich bauseits auszuführende Anschlüsse einfach von rechts auf links umrüsten. Das hilft insbesondere bei der Installation im Bestand, wenn das Platzangebot limitiert ist.
4. Schritt: die richtigen Expansionsgefäße
Hinter dem Stichwort „Modular“ verbirgt sich zudem die Option, immer ein auf die Anlage bezogenes Expansionsvolumen zu ergänzen, also die Größe und Anzahl der drucklosen Ausdehnungsgefäße. Einer der wesentlichen Vorteile der drucklosen SpiroExpand-Gefäße besteht darin, dass der Inhalt zu 100 % genutzt werden kann, weil kein vordefiniertes Gaspolster erforderlich ist. Die Gefäße fallen kleiner aus, was die Aufstellung vereinfacht, insbesondere bei beengten Verhältnissen. Eine turnusmäßige Sicherheitsüberprüfung durch den TÜV oder durch ähnliche Institutionen entfällt ab diesem Zeitpunkt.
5. Schritt: permanente Entgasung
Sauerstoff und andere Gase im Systemwasser führen zu Problemen in der Wärmeversorgung, vor allem in oberen Geschossen. Heizkörper werden nicht gleichmäßig erwärmt, es gluckert in den Rohren. Darüber hinaus fördert ein zu hoher Gasgehalt die Bildung von Schlammpartikeln. In solchen Fällen hilft eine automatisierte Entgasung. Sie ist immer dann empfehlenswert, wenn man sich von der Systemtemperatur unabhängig machen will und/oder ein System über der Grenze von 15 m statischer Höhe liegt. Die Vakuumentgaser aus der Serie „SpiroVent Superior“ decken ein breites Spektrum ab. In kleineren Wohngebäuden lässt sich der S250 einbinden. Er ist ausgelegt für ein Systemvolumen von bis zu 5 m³ und einen Druckbereich von 0,5 bis 2,5 bar. Bei größeren Gebäuden mit höheren Systemvolumina oder einem größeren Druckbereich kommen die S400 oder S600 infrage. Allen Ausführungen ist gemeinsam, dass sie sämtliche Mikroluftblasen und Gase entfernen, auch die im Anlagenwasser gebundenen. Die extrem hohe Entgasungsleistung – als Restgasgehalt gibt Spirotech < 1 % an – entzieht korrosiven Prozessen den Nährboden.
Zudem punktet die Serie mit ihrer einfachen und schnellen Installation (Plug-and-Play), die den Einregulierungs- und Übergabeaufwand minimiert. Ein Vakuumentgaser kann an nahezu jeder Stelle der Anlage über Bypass-Leitungen eingebunden werden. Das vereinfacht die Umsetzung erheblich, sowohl hinsichtlich des Platzbedarfs als auch der Bedienbarkeit.
6. Schritt: Schlammabscheider mit Magnet
Der Schutz der Anlage vor Schlamm und Magnetit kann mit einem SpiroTrap Magnet in der passenden Nennweite gelöst werden. Dies ist insbesondere in Bestandsanlagen eine äußerst wichtige Komponente, denn die Schmutz-partikel können Störungen verursachen. Der Abscheider wird permanent vom kompletten Volumenstrom durchflossen, wobei das innen sitzende Spiro-Rohr die schwebenden Teilchen ausbremst und sie in den Auffangbereich absinken lässt. Dies geschieht übrigens ohne einen nennenswerten Druckverlust – angegeben werden < 1,6 kPa. Die magnetischen Partikel bis 5 µm bleiben sofort am innen liegenden und extrem leistungsstarken Magneten haften, der als sogenannte „Dry-Pocket-Konstruktion“ in das Spirorohr-Paket integriert ist. So werden beispielsweise die Pumpen vor mikroskopisch kleinen Partikeln geschützt, damit sie dauerhaft die gewünschte Leistung erbringen können. Die Abscheidung der Rückstände kann bei laufendem Betrieb der Anlage erfolgen. Ein Ausschalten der Pumpen oder eine Absperrung des Systems ist überflüssig. Eine Dämmschale stellt sicher, dass der Schlammabscheider möglichst wenig Wärme nach außen abgibt.
Schritt 7: normgerechtes Nachspeisewasser
Für den Erfolg einer Maßnahme ist schließlich auch die Nachspeisung zu beachten. Dazu kann zum Beispiel eine kompakte SpiroPure HomeFill installiert werden. Die vormontierte Einheit enthält neben dem Mischbettharz auch Systemtrenner, Wasserzähler und Absperrungen. Empfohlen wird, die Komponente als Zusatzmodul der Druckhalteanlage einzubauen. Sollte ein Wassermangel registriert werden, wird sofort und voll automatisiert normgerechtes Wasser nachgefüllt.
Erfahrungswerte
Ob großer Wohnblock oder ein kleineres Mehrfamilienhaus – für jede Heizungsanlage bietet Spirotech zahlreiche Möglichkeiten der Optimierung. Das zeigen die vielen Projekte, die erfolgreich umgesetzt wurden: Die Heizungen arbeiten stabil und die Kosten für Wartung und Instandsetzung verringern sich deutlich. Zudem sinken die Energiekosten, etwa durch bessere Pumpenleistungen. Davon profitieren Mieter und Vermieter gleichermaßen.