Trockenbau im Bad

Keine Hexerei: Vorwände für den schnellen Erfolg

In Hechingen bei Stuttgart entwickelt die EJL Immobilien GmbH ein Wohnquartier, das in jeder Hinsicht als Vorbild für die Reaktivierung innerstädtischer Flächen dienen kann: Das Projekt wertet nicht nur den Standort auf, sondern erfüllt gleichzeitig hohe energetische und soziokulturelle Standards. Möglich wurde das nicht zuletzt durch ein straffes Projektmanagement und zeitsparend zu montierende installationstechnische Systeme.

Die Bundesregierung hat im Wohnungsbau ambitionierte Ziele. Pro Jahr sollen etwa 400.000 neue Wohnungen entstehen, so steht es im Koalitionsvertrag: bezahlbar, klimagerecht und barrierefrei. Erreicht wird dieses Ziel etwa ab 2024, sagt Bundesbauministerin Klara Geywitz: „Aufgrund von deutlich verschlechterten Rahmenbedingungen und Kapazitätsengpässen in der Branche ist die Bauzeit in den letzten Jahren gestiegen. Dem werden wir durch vereinfachte Planungs- und Genehmigungsverfahren, einer stärkeren Digitalisierung und einem Fokus hin zum seriellen und modularen Bauen begegnen.“ (Quelle: Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen). Zu den angesprochenen verschlechterten Rahmen zählen vor allem der Fachkräftemangel, die Verfügbarkeit von Baumaterialien und die aktuell stark steigenden Zinsen.

Wie hochwertiger Wohnungsbau, mit dem entsprechenden Projektmanagement im Vorfeld bzw. Hintergrund und abgestimmten Prozessen und Systemen auf der Baustelle selbst, trotzdem gelingen kann, stellt die EJL Immobilien in Hechingen bei Stuttgart unter Beweis. Dort hat das Unternehmen auf einem 4.700 Quadratmeter großen Areal des Eugenien-Stifts für rund 8,2 Mio. Euro ein innerstädtisches Wohnquartier komplett neu entwickelt. Die derzeit sechs Neubauten mit insgesamt über 60 Wohnungen, zum Teil über 100 Quadratmeter groß, lehnen sich architektonisch an die Bauten der Fürstin Eugenie an.

Die deutsch-französische Adelige (1808 bis 1847) war die letzte Fürstin von Hohenzollern-Hechingen und sorgte unter anderem durch ihre Stiftungen dafür, dass Hechingen über mehrere Jahre eine kulturelle Blüte erlebte. Stadtbild-prägend waren die „Villa Eugenia“ und der Fürstengarten. Das neue Ensemble von EJL Immobilien fügt sich harmonisch in dieses gewachsene Stadtbild ein. Die Wohnungen selbst sind, wie die Gebäude mit Tiefgarage und Aufzug auch, barrierearm. Neben durchdacht geschnittenen Grundrissen sowie Balkonen bzw. Terrassen werden sie zusätzlich durch die großzügigen Grünflächen aufgewertet, die alle Häuser umgeben.

Mindestens genauso wichtig wie dieser äußere Rahmen, der die soziokulturelle und funktionale Qualität des Quartiers definiert, sind für die Projektentwickler der EJL Immobilien die ökonomische, die technische und die ökologische Qualität des Millionen-Projektes. So entsprechen die bevorzugt von regionalen Handwerkern errichteten Geschossbauten nicht nur dem Niedrigenergie­standard, sondern sie werden auch hoch effizient und nachhaltig über eine eigene Nahwärmezentrale versorgt. Ein Blockheizkraftwerk sowie in Kaskade geschaltete Gas-Brennwertanlagen (15 bis 98 kW) zur Absicherung von Spitzenlasten komplettieren in Verbindung mit entsprechenden Pufferspeichern die ressourcenschonende Wärmebereitstellung.

Effizient: Vorwandsystem „Prevista Dry Plus“

Die zeitlich ambitionierte Baumaßnahme trotz der widrigen Rahmenbedingungen zügig fertigzustellen, stellte eine Herausforderung dar. Denn „zu Beginn der Arbeiten die Handwerker und das Baumaterial termingerecht auf die Großbaustelle zu bekommen, war ausgesprochen schwierig“, erinnert sich Bauleiter André Göckel. Als praxisgerechten Ausweg setzte die EJL Immobilien in der Technischen Gebäudeausrüstung auf die abgestimmten Installationssysteme von Viega.

Die Verrohrungen für die Gas-Brennwertgeräte aus Kupfer mit dem Rohrleitungssystem „Profipress G“, die Hauptverteilleitungen für Trinkwasser in Edelstahl aus „Sanpress Inox“, die Anbindeleitungen auf der Etage aus dem flexiblen Mehrschichtverbundrohr „Raxofix“ von der Rolle und die Heizungsanbindungen in Stahl mit „Prestabo“ – für die beiden SHK-Monteure Manuel Walter und Steffen Kraus bedeutet das eine deutliche Arbeitserleichterung im Praxisalltag, schildern die beiden: „Die verschiedenen Rohrleitungssysteme von einem Hersteller, also aus einer Hand zu bekommen, entspannt zum einen ganz deutlich die Beschaffungssituation. Zum anderen können wir durch die systemübergreifende Pressverbindungstechnik sämtliche Installationen mit immer denselben Presswerkzeugen vornehmen, wechseln nur die Pressbacken. So vermeiden wir unnötige Laufereien und müssen weniger Werkzeug vorhalten.“

Den größten Effizienzeffekt auf der Großbaustelle „Fürstin-Eugenie-Gärten“ brachte nach Einschätzung der beiden Praktiker aber zweifellos das Vorwandschienensystem „Prevista Dry Plus“. Viega hat dieses System in enger Zusammenarbeit mit SHK-Fachleuten aus der Branche entwickelt. Das Ziel: weniger Einzelteile, weniger Arbeitsschritte und viele werkzeuglose Einstellungsmöglichkeiten, die zudem intuitiv durch die charakteristisch gelbe Einfärbung der entsprechenden Teile gekennzeichnet sind. Hinzu kommt ein für alle Anwendungen universell einsetzbarer Spülkasten. „Dadurch konnten wir pro Tag die Vorwandinstallationen in jeweils drei Bädern komplett fertigstellen“, so Manuel Walter, der auf langjährige Branchenerfahrung zurückblicken kann: „Das war bisher noch mit keinem anderen System möglich.“

Ein entscheidender Punkt für die zügigen Arbeitsabläufe war dabei zweifellos die Viega Schienenstanze. Mit der lassen sich die als Bündel in fünf Meter Länge angelieferten „Prevista Dry Plus“-Montageschienen direkt auf der Baustelle gratfrei und ohne den Funkenflug einer Flex zentimetergenau ablängen. Steffen Kraus: „Das ist mit einem Handgriff gemacht und sorgt dafür, dass wir in jedem Bad absolut passgenau weiterarbeiten können, denn auf der Bodenschiene setzen ja auch alle weiteren Elemente auf, die dann genauso perfekt zu montieren sind.“

Zudem sei das System ausgesprochen stabil und bis hin zu den werksseitig vorkonfektionierten Montageplatten für Stützgriffe, an den WC-Elementen in den barrierefreien Bädern, komplett durchdacht und vollständig: „Wir können uns bei der Montage also definitiv darauf verlassen, dass es keine Überraschungen gibt und wir eventuell einzelne Elemente noch aufwendig anpassen müssen. Das nimmt der Installation viel Zeitdruck und sichert gleichzeitig die hohe Qualität, für die die EJL Immobilien bei diesem Bauvorhaben steht“, ergänzt Manuel Walter.

„Schnittstellenprobleme vermeiden!“

Perspektivisch, sind sich die beiden SHK-Monteure mit Bauleiter André Göckel einig, werden derart abgestimmte Systemlösungen in der Technischen Gebäudeausrüstung eine immer wichtigere Rolle spielen. Denn zumindest mittelfristig sei vor allem beim Fachkräftemangel keine Entspannung in Sicht. „Umso wichtiger ist es, dass unsere Abläufe auf der Baustelle nicht durch Schnittstellenprobleme unnötig verzögert werden“, sagt Manuel Walter – und zeigt auf zwei Kollegen, die als angelernte Bauhelfer just die „Raxofix“-Anbindeleitungen als Rollenware vom Steigestrang durch den Flur hin zu den Vorwandelementen im Bad verlegen: „Jeder Handschlag ist auf unseren Baustellen genau geplant und durchgetaktet. Selbst kleinste Verzögerungen, beispielsweise beim Anschluss dieses WC-Elementes an den Steigestrang, würden sich über den Tag, die Woche gesehen aufaddieren und für Gewerke wie die nachfolgenden Trockenbauer einen deutlichen Verzug bedeuten. Durch die Systemtechnik können wir das jedoch von Anfang an zuverlässig vermeiden und so unmittelbar Kosten und letztlich auch Ressourcen einsparen“, so Walter.

Der Dank zahlreicher Wohnungssuchender aus der Region ist den engagierten Monteuren und der EJL Immobilien dafür zweifellos gewiss. Denn schon während der Rohbauphase sind die ersten Mietverträge unterschrieben, und während sich draußen noch die Lehmberge und das restliche Baumaterial türmen, ziehen bereits die ersten Mieter-Familien in die Neubauten ein. Für die Bauherren ein Indiz, wie groß die Wohnungsnot ist und welchen Beitrag sie aktuell mit ihren neuen Mietwohnungen leisten, um diese Not zu lindern. Daher werde die EJL Immobilien auch sämtliche Wohnungen des Quartiers in eigener Hand halten und auf diese Weise der weiter kostentreibenden Spekulation mit viel zu knappem Wohnraum zumindest ein wenig begegnen.

Mehr Informationen unter www.viega.de/Prevista

Das Vorwandsystem „Prevista“

Das Vorwand­system „Viega Prevista“ basiert auf einer modularen Plattformstrategie. Ausgehend von neu konstruierten Spülkästen kann das System dadurch mit vielen Gleichteilen für die Einzelwand- und die Ständerwerkmontage sowie in Verbindung mit einer Montageschiene im Trocken- wie im Nassbau genutzt werden. Das Programm differenziert sich übersichtlich in die beiden Trockenbaulinien „Prevista Dry“ und „Prevista Dry Plus“ sowie „Prevista Pure“ für den Nassbau. Entsprechend reduziert ist die Zahl der Einzelelemente. Es umfasst für den Trockenbau Vorwandelemente für WC, Waschtisch, Urinal und Bidet. Hinzu kommen vom Nutzer in der Höhe verstellbare WC- und Waschtischelemente. Zur individuellen Badgestaltung ist die „Prevista Dry Plus“-Montageschiene erhältlich. Für den Nassbau genügen vier entsprechend vorkonfektionierte Installationsblöcke für WC, Waschtisch, Urinal und Bidet.

Das reduziert die Lagerhaltung, ist also sowohl für den Fachgroßhandel als auch für den Fachhandwerker wirtschaftlicher.

In allen Viega „Prevista“-Elementen mit der Standardhöhe 1.120 mm kommt ein identischer Spülkästen zum Einsatz. Die Spültechnik ist immer gleich – unabhängig von Bauhöhe und -tiefe. Das erleichtert nicht nur die Montage auf der Baustelle, sondern bietet bis zur Feininstallation die Freiheit bei der Auswahl der bevorzugten Betätigungsplatte. Alle Viega Betätigungsplatten sind mit allen Viega „Prevista“-Spülkästen kombinierbar und auch nachträglich austauschbar.

Um die Montage der Viega „Prevista“-Vorwandelemente zu vereinfachen, hat Viega ein spezielles Farbkonzept entwickelt: Die beweglichen und von Hand montierbaren Bauteile sind gelb eingefärbt. Der Fachhandwerker erkennt also auf den ersten Blick, wo im wahrsten Sinne des Wortes Hand angelegt werden muss. Dies betrifft zum Beispiel die Schieber zur Voll- und Teilspülmenge am Ablaufventil, die einstellbare Spülstromdrossel oder die Halterung des Füllventils.

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